Kaffeegenuss weltweit – dank IT aus Tirol
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Cropster bietet IT-Tools für Kaffee-Profis auf der ganzen Welt, durch die alle gewinnen“, erklärt Andreas Idl die Vision hinter dem Unternehmen. Gemeint sind wirklich alle, die an der Kaffee-Supply-Chain beteiligt sind: Sowohl für Farmer:innen im Ursprungsland als auch für Betreiber:innen von Röstereien und Cafés bietet Cropster IT-gestützte Lösungen, die ihre Prozesse optimieren. So profitieren schlussendlich auch die Konsument:innen des Kaffees von einem vollendeten Genusserlebnis.
Optimierungen am Weg der Kaffeebohne
Neben der Röstung, die in Österreich im Trend liegt, sind es viele weitere Stationen, die zum Prozess der Kaffeeproduktion und -verarbeitung gehören. Cropster setzt überall dort an, wo sich mithilfe von Daten ein Mehrwert schaffen lässt. „Optimal gerösteter Kaffee beinhaltet noch mehr Aromen als Rotwein. Darum haben wir eine Software entwickelt, die die Parameter des Röstprozesses in Kurven abbildet und so messbar macht“, erklärt Andreas Idl, Co-Gründer von Cropster. Der Künstlichen Intelligenz des Programms gelingt es sogar, die Parameter bis zu zwei Minuten in die Zukunft zu berechnen. So behalten Röster:innen stets den Überblick über den Status ihrer Bohnen.
Für Bäuerinnen und Bauern in den Erzeugerländern bietet das Unternehmen Produkte und Software zur Überwachung der Verarbeitung an. „Kolumbien ist für seinen Hochland-Kaffee bekannt. In den Bergen spielen die Hanglagen und dadurch das Terroir eine große Rolle“, beschreibt Mitgründer Norbert Niederhauser die Probleme beim Anbau. Mit den Cropster-Tools gelingt es Farmer:innen und Kooperativen vor Ort, bessere Qualitätskontrollen durchzuführen. Das erleichtert die Kommissionierung und ermöglicht den Vertrieb von „Spezialitäten Kaffee“, was zu einem besseren Marktpreis der Kaffeebohnen zugunsten der Farmer:innen führt.
Doch auch der Genuss kommt bei Cropster nicht zu kurz. Für Cafés und Restaurants hat das Unternehmen darum ein IT-Tool entwickelt, das die Daten der einzelnen Brühgruppen erfasst und mit der Datenbank vergleicht. „Kaffee ist chemisch betrachtet ein sehr komplexes Produkt“, weiß Martin Wiesinger, dritter Co-Gründer im Bunde, „ein Grad Celsius oder Sekunden Unterschied in der Brühzeit, macht für das Geschmackserlebnis einen Unterschied.“
Wo der Kaffee wächst, fing alles an
Die Gründer Andreas Idl, Martin Wiesinger und Norbert Niederhauser eint mehr als die Vorliebe für feinen Kaffee. „Angefangen hat für uns alles mit einem Traum in einer Wohnung in Cali in Kolumbien“, so die drei Geschäftsführer. Gemeinsam führten sie dort landwirtschaftliche Forschung im Rahmen eines internationalen Instituts durch.
In Kolumbien stellt die Kaffeeproduktion einen essenziellen Wirtschaftsfaktor dar und ernährt viele Familien. Darum untersuchten Wiesinger, Niederhauser und Idl, wie es gelingen kann, die Einnahmen der Kaffeefarmer:innen in der Region zu steigern. „Da wir in Kolumbien nur mit einem dreijährigen Forschungsvisum eingereist waren, mussten wir quasi wieder nach Österreich zurückkehren“, lacht Idl. In Innsbruck angekommen, gründeten Niederhauser, Idl und Wiesinger dann ihr Unternehmen und machten sich daran, die Kaffeewelt zu revolutionieren. Die Verbindung nach Kolumbien besteht noch heute.
Vision: Mehrwert für alle
„Wir wollen das Analysieren von Informationen rund um die Produktion, die Verarbeitung und die Zubereitung von Kaffee erleichtern“, beschreibt Norbert Niederhauser den Cropster-Grundgedanken. Die erhobenen Parameter werden in einer Cloud gesammelt und können so verglichen werden. Die Vision von Cropster ist es, durch geteilte Informationen und Fachwissen einen Mehrwert zu schaffen. „Wir sind davon überzeugt, dass eine erschwingliche Technologie von allen in Echtzeit genutzt werden kann, um Fairness für alle Akteur:innen am Markt zu gewährleisten und den Verbraucher:innen ein besseres und nachhaltigeres Produkt zu bieten“, ergänzt Martin Wiesinger.
So beschränkt sich das Unternehmen mit seinen Produkten nicht auf eine Nische, sondern entwickelt eine Vielzahl von Lösungen für Probleme, die auf dem Weg zwischen dem Reifen der Bohne und dem ersten Schluck aus der Tasse auftreten können. „Sobald die Kaffeebohne gepflückt ist, wird sie nicht mehr besser“, schmunzelt Norbert Niederhauser, „das Einzige, was man tun kann, ist die Qualität zu halten“.
Weltweit gefragt
Knapp 100 Mitarbeitende beschäftigt Cropster weltweit, etwa die Hälfte davon am Standort in Innsbruck, wo auch die Produktentwicklung stattfindet. Vom Fachkräftemangel blieb das Unternehmen bislang verschont. Die moderne, englischsprachige Firmenkultur sowie der attraktive, alpin-urbane Standort locken Expert:innen aus der ganzen Welt nach Tirol.
Für Cropster ein Vorteil, denn neben namhaften Kaffeeröstereien in der Region vertrauen Unternehmen in über 100 Ländern weltweit auf die Technik „made in Austria“. „Unser Exportanteil liegt bei über 95 Prozent. Allein in Melbourne in Australien haben wir mehr Kundschaft als in Österreich.“, berichtet Andreas Idl. Während sich viele weitere Kund:innen des Unternehmens in Europa sowie Nord- und Südamerika befinden, beliefert Cropster auch die Märkte auf der arabischen Halbinsel und in Asien.
Besserer Kaffee – bessere Zukunft
Durch seine Tools, welche für Unternehmen in der gesamten Kaffee-Lieferkette nützlich sind, trägt Cropster dazu bei, die Qualität und Effizienz in der Branche zu steigern. So ist es kein Wunder, dass die monatlich mietbare Software des Unternehmens weltweit hoch im Kurs steht.
Für seine starke Außenhandelsbilanz wurde Cropster kürzlich durch WKÖ-Präsident Harald Mahrer und Bundesminister Martin Kocher in der Sparte Information und Consulting mit dem Exportpreis in Gold ausgezeichnet. „Diese Auszeichnung ehrt uns und gilt in erster Linie unserem großartigen Team“, bedankte sich Andreas Idl bei seinen Mitarbeiter:innen. Auch zukünftig wollen sie gemeinsam mit IT-Lösungen aus Tirol Mehrwert schaffen. Denn zusammengefasst geht es Cropster nur um eines: besseren, gerechteren und nachhaltigeren Kaffee für alle
Weitere Infos: Cropster