Hier gehts lang!
Führungsmotivation und Führungskompetenz werden besonders in kleinen Firmen meist als gegeben angesehen und kaum durchleuchtet. Dabei lässt sich die Führungsqualität mit gezielter Diagnostik, Coaching und Training verbessern und damit die Zukunftsfähigkeit von Betrieben deutlich erhöhen.
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Ohne Führung keine Leistung. Ohne Leistung keine Zukunft. So einfach ist das. Somit ist Führung der zentrale Faktor für die Zukunft eines Unternehmens, gerade in einer sich schnell wandelnden Arbeitswelt. Die Fähigkeit, Teams zu inspirieren, zu motivieren und zu leiten, entscheidet nicht nur über den kurzfristigen Erfolg, sondern darüber, ob sich ein Unternehmen dauerhaft am Markt durchsetzen kann.
Doch wie können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Führungskräfte nicht nur willens, sondern auch fähig sind, diese Herausforderungen zu meistern? Indem sie diese beiden Kategorien nicht nur grob abschätzen, sondern mithilfe von Modellen erfassen und weiterentwickeln. Das Hamburger Führungsmotivationsmodell ist ein präzises Instrument, um die innere Bereitschaft von Führungskräften zu erfassen. Wenn diese gegeben ist, kann der zweite Schritt erfolgen: Mit dem Full Range of Leadership Model die Führungskompetenzen gezielt zu stärken und auf ein neues Level zu heben. „Die Kombination beider Modelle führt nicht nur zu einer höheren Mitarbeiter:innenzufriedenheit und -bindung, sondern auch zu einer gesteigerten Gesamtleistung des Unternehmens. Das Bildungsconsulting unterstützt Unternehmen aller Branchen und Betriebsgrößen mit Diagnostik, Coaching und Training, die Qualität ihrer Führungskräfte zu verbessern und damit die Position des Betriebs am Markt zu stärken“, erklärt der Leiter des Bildungsconsultings, Wolfgang Sparer.
Auch Chefs brauchen Motivation
Das Hamburger Führungsmotivationsmodell konzentriert sich auf die innere Bereitschaft einer Person, Führungsaufgaben zu übernehmen. Dieses Modell basiert auf der Grundannahme, dass die Motivation zur Führung aus drei Hauptquellen stammt: Erfolgsorientierung, Misserfolgsvermeidung sowie dem Interesse an der Führung selbst.
„Die Erfassung dieser Faktoren zielt darauf ab, die tiefer liegende Beweggründe und persönliche Einstellungen zur Führung bewusst zu machen. Diese Methoden helfen Organisationen zu erkennen, welche Mitarbeiter:innen nicht nur die Fähigkeit, sondern auch den inneren Antrieb besitzen, Führungsrollen effektiv auszufüllen“, erläutert der Teamleiter für Berufs- und Personalberatung im Bildungsconsulting, Andreas Zelger. Das Hamburger Führungsmotivationsmodell ist ein praxisorientiertes Konzept, das die Motivationsfaktoren von Führungskräften in den Vordergrund stellt. Es hilft Führungskräften zu verstehen, was sie bewegt und wie sie ihre eigenen Motivationsfaktoren nutzen und entwickeln können, um effektiv zu führen.
Die Vorteile des Modells liegen somit auf der Hand: Es bietet Führungskräften die Möglichkeit, ihre eigenen Motivationsfaktoren besser zu verstehen, was zur Selbsterkenntnis und persönlichen Entwicklung führt. Dieses tiefere Verständnis hilft ihnen auch, ihre Mitarbeiter gezielt zu begeistern, was zu einer individuelleren und effektiveren Führung beiträgt. Durch die Berücksichtigung der unterschiedlichen Einsatzbereitschaft im Team können Führungskräfte die Stärken der Mitarbeiter optimal nutzen und so die Teamleistung steigern. Eine solche Führung, die sich an den Bedürfnissen der Mitarbeiter orientiert, erhöht deren Zufriedenheit und Bindung ans Unternehmen, was letztlich den nachhaltigen Erfolg des Unternehmens fördert.
Das Hamburger Führungsmotivationsmodell bietet Führungskräften ein wertvolles Werkzeug, um ihre eigenen Antriebskräfte zu erkennen und gezielt einzusetzen. Durch die Berücksichtigung umfassender Motivationsfaktoren können Führungskräfte nicht nur ihre eigene Effektivität steigern, sondern auch die Einsatzbereitschaft und Leistung ihrer Teams optimieren. Dieses Modell fördert eine reflektierte und bewusste Führungskultur, die langfristig das Unternehmen nach
vorne bringt.
Führung will gelernt sein
Ergänzend dazu bietet das Full Range of Leadership Model einen umfassenderen Rahmen für das Verständnis und die Entwicklung von Führungskompetenzen. Dieses Modell unterteilt Führungsverhalten in drei Hauptkategorien: transformationale Führung, aktionale Führung und Laissez-faire-Führung. Transformationale Führung ist dabei der effektivste Stil, der sich durch Inspiration, intellektuelle Stimulierung und individuelle Berücksichtigung auszeichnet. Transaktionale Führung basiert auf einem Austauschprozess, bei dem Leistung direkt mit Belohnungen verknüpft ist. Laissez-faire-Führung, oft als der am wenigsten effektive Stil angesehen, ist durch eine geringe Einflussnahme und seltene Entscheidungsfindungen charakterisiert.
Das Full Range of Leadership Model ist ein umfassendes Modell zur Beschreibung verschiedener Führungsstile. Es unterscheidet in Summe acht Führungsstile, die auf einem Kontinuum von passiven und ineffektiven bis hin zu aktiven und besonders effektiven Verhaltensweisen reichen. Das Modell bietet Führungskräften einen nützlichen Rahmen, um ihre eigenen Führungsstile zu reflektieren und gezielt weiterzuentwickeln. „Indem sie sich von passiven zu aktiven, transformierenden Stilen bewegen, können sie das Engagement und die Leistung ihrer Teams nachhaltig verbessern“, so Andreas Zelger.
Führen nach Maß: Leadership Style Entwicklung
„Die beiden Modelle sind für die heimischen Betriebe nur so relevant, wie sie sich in der Praxis nutzen lassen. Genau dafür bietet seit Neuestem das Bildungsconsulting der Wirtschaftskammer Tirol die Leadership Style Entwicklung an“, erklärt Wolfgang Sparer. Die praktische Anwendung dieser Modelle in der Unternehmenswelt kann durch gezielte Schulungen und Entwicklungsprogramme erfolgen. Beispielsweise können Workshops zum Thema transformationale Führung Führungskräfte dazu befähigen, ihre Teams besser zu motivieren und zu inspirieren. Ebenso können regelmäßige Selbstbewertungen und Feedbacktrainings dabei helfen, die transaktionalen und Laissez-faire-Führungsstile zu verstehen und gegebenenfalls zu adjustieren.
Aufgabe der Führungskraft ist es, den passenden Führungsstil abhängig vom Reifegrad des Mitarbeiters beziehungsweise der Situation zu wählen und die passenden Instrumente wirksam einzusetzen. Gerade vor dem Hintergrund wachsender Herausforderungen und unterschiedlicher Reifegrade der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und neuer Generationenmodelle ist es wesentlich, dass Führungskräfte über ein breites Repertoire an Führungsmethoden verfügen und diese in der jeweiligen Situation zielorientiert anwenden.
Der Nutzen des Leadership Style für Betriebe lässt sich wie folgt zusammenfassen: Transformale Führung steigert die Zufriedenheit mit der Führungskraft, erfordert jedoch eine starke Identifikation mit der Aufgabe und eine klare Verbindung zwischen Leistung und Erfolg. Die Effektivität einer Führungskraft wird erhöht, wenn der Führungsstil an die jeweilige Herausforderung angepasst wird. Besonders in der Anfangsphase neuer Unternehmen unterstützt transformale Führung den Optimismus und die Ausdauer, während aktionale Führung durch klare Zielbildung zu hoher Selbstverpflichtung und Leistungsbereitschaft beiträgt, selbst bei mittlerer Qualifikation und Identifikation.
Dabei gilt immer: Es gibt nicht „den Führungsstil“ - der Führungsstil soll jeweils die konkrete Situation sowie an den Reifegrad der Mitarbeiterin bzw. des Mitarbeiters angepasst werden. Dieser wird durch die Motivation und die Kompetenz bestimmt. Beide Faktoren lassen sich durch eine Potenzialanalyse ermitteln – auch dafür bietet das Bildungsconsulting entsprechende Angebote.
Fazit: Die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens hängt maßgeblich von der Qualität seiner Führung ab. Je herausfordernder das Umfeld ist, desto größer sind die Anforderungen an die Professionalität der Führungskräfte. Durch den Einsatz von Modellen wie dem Hamburger Führungsmotivationsmodell und dem Full Range of Leadership Model können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Führungskräfte sowohl motiviert als auch kompetent sind, diese wichtige Rolle auszufüllen. Effektive Führungsbeurteilungen und zielgerichtete Entwicklungsprogramme unterstützen dabei, den Herausforderungen der modernen Arbeitswelt erfolgreich zu begegnen und ein Unternehmen zukunftsfähig zu führen.
„Das Bildungsconsulting der Tiroler Wirtschaftskammer bietet Unternehmen und Führungskräften dazu praxisnahe Instrumente und Methoden im Bereich Diagnostik, Coaching und Training auf höchstem wissenschaftlichem
Niveau an und unterstützt damit die Entwicklung der Führungskompetenz auf allen Ebenen“, erklärt Wolfgang Sparer. Dies gilt für das Topmanagement, für die mittlere Führungsebene wie Team- und Abteilungsleiter, aber auch für den effektiven Aufbau des Führungsnachwuchses. Tiroler Betriebe jeder Branche und Größenordnung können damit sicherstellen, Herausforderungen zu meistern und die richtigen Weichenstellungen für die Zukunft vorzunehmen.
1. Messen der Führungs-Kompetenz durch Selbsteinschätzung und Testung
• Interview der Führungskraft
• Interview der Mitarbeiter:innen
• Bearbeitung von Aufgaben aus der Führungspraxis
2. Coaching von Führungskräften
• Situationen einschätzen und den passenden Führungsstil wählen
• das eigene Verhalten reflektieren und das Führungs-Repertoire erweitern
• aktuelle Probleme und Konflikte bearbeiten bzw. vermeiden
3. Training von Führungskräften
• den eigenen Führungsstil analysieren
• Mitarbeiter im Reifegrad einschätzen lernen
• das eigene Führungsrepertoire erweitern und trainieren
Weitere Informationen unter: www.bildungsconsulting.at