Hieger: "Ich habe meinen Traumberuf gefunden"
Holzböden, Holz im Garten und Bambus vermittelt Robert M. Hieger vom Hersteller direkt an den Holzgroßhandel. Wie es dazu kam, dass er sich mit seiner RMH Handelsagentur als Handelsagent selbstständig gemacht hat, hat er uns bei einem Besuch erzählt.
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Dass er sich einmal selbstständig machen möchte, das hat Robert M. Hieger schon als Schüler gewusst. Nach der Hauptschule besuchte er die 4-jährige Fachschule für Tischlerei und Raumgestaltung in der HTL Trenkwalderstraße in Innsbruck. Sein Ziel war immer der Tischlermeister, den er nach erfolgreichem Schulabschluss und dem Bundesheer gleich gemacht hat. Anschließend war er zwei Jahre in einer Großtischlerei als Lehrlingsausbilder tätig.
„Ewig angestellt in einer Tischlerei wollte ich nicht bleiben. Durch ein Zeitungsinserat hat sich für mich eine neue Option aufgetan. Im Inserat stand: Oberösterreichisches Parkettwerk sucht Zimmermannmeister oder Tischlermeister für den Vertrieb in West- und Südösterreich. Dort habe ich mich beworben und so bin ich in den Außendienst gekommen“, skizziert Hieger seine Berufsanfänge.
Der neue Job gefiel dem Innsbrucker von Anfang an und er machte sich in der Parkett-Szene schnell einen Namen. Als sein Dienstgeber in wirtschaftliche Schwierigkeiten gekommen ist, bekam Hieger von unterschiedlichen Parkett-Firmen Angebote als Handelsagent tätig zu werden. Auch Großkunden kamen auf ihn zu und signalisierten ihm, dass sie gerne mit ihm als Handelsagent zusammenarbeiten würden. So wurde am 4.1.1999 die RMH Handelsagentur offiziell gegründet und feiert nächstes Jahr sein 25. Firmenjubiläum.
Rund ums Holz
„Mein Schwerpunkt sind Holzböden, Holz im Garten – von Gartenzäunen bis zu Lärmschutzwänden aus Holz, Pflegeprodukte sowie Holz-Terrassensysteme. Stark nachgefragt wird in letzter Zeit Bambus als Rohstoff, der gerne als Alternative zu Tropenhölzern eingesetzt wird. Die von mir repräsentierten Produzenten kommen aus Norwegen, Holland, Italien, Dänemark und Frankreich. Meine österreichischen Kunden sind importierende Holz-Großhändler“, beschreibt der Unternehmer, der auch Obmann des Landesgremiums der Handelsagenten in der WK Tirol und Bundesobmann der Handelsagenten in der Wirtschaftskammer Österreich ist.
Meine Mentorin Hilde Zach hat mich zum Wirtschaftsbund gebracht. Seit 2010 bin ich Obmann der Handelsagenten in der Wirtschaftskammer Tirol und seit 2012 auch Bundesobmann der Handelsagenten in der Wirtschaftskammer Österreich.
Worauf sind Sie in Ihrer Funktionärstätigkeit stolz?
Stolz bin ich auf mein Team in der WK Tirol, auf Karolina Holaus und Melanie Raab. Sie machen einen tollen Job. Auch auf das Team auf Bundesebene bin ich stolz, allen voran Christian Rebernig. Dass sich so tolle Menschen so sehr für unseren Berufsstand engagieren, das ist großartig.
Welche Ziele verfolgen Sie als Funktionär?
Das Auto ist das Werkzeug des Handelsagenten. Deswegen wäre es höchst an der Zeit, dass wir unser Firmengut einbringen und abschreiben können. Das Problem ist die Luxustangente. An diesem Thema werden wir auch in Zukunft weiter dranbleiben, um hier endlich eine Lösung zu erzielen.
Ein aktuelles Projekt von Hieger befindet sich in der Bundeshauptstadt: Direkt an der Reichsbrücke in Wien wird gerade ein 48-stöckiges Wohn-Hochhaus namens Danubeflats errichtet. Jedes Stockwerk hat einen Balkon, der rundum verläuft. Diese Balkone werden allesamt mit Terrassensystemen und Bambus belegt, welche Robert M. Hieger vermittelt hat. Ganze 12.000 m2 sind es insgesamt.
„Ich habe meinen Traumberuf gefunden, er ist spannend und es macht mir großen Spaß. Mittlerweile kenne ich jeden Winkel von Österreich und habe mit so vielen unterschiedlichen Leuten zu tun. Auch im Ausland bin ich regelmäßig unterwegs. Mein Beruf ist für mich auch Berufung“, unterstreicht Hieger.
Dementsprechend setzt sich der Unternehmer auch in seinen Funktionen in der Wirtschaftskammer tatkräftig für seinen Berufsstand ein.
Zwei Themen brennen ihm dabei besonders unter den Nägeln. Der Ausgleichsanspruch, der einem Handelsagenten bei Beendigung des Vertragsverhältnisses für den aufgebauten Kundenstock zusteht, ist voll steuer- und sozialversicherungspflichtig. „Hier muss sich dringend etwas tun, damit dieser Nachteil aus der Welt geschafft wird. Es gab immer wieder konkrete Vorschläge aus unserer Branche, aber leider wurden diese bis dato nicht berücksichtigt. Auch bei der Luxustangente beim Auto bohren wir in harten Brettern. Bei Anschaffungskosten von mehr als 40.000 Euro sind die wertabhängigen Kosten nur anteilsmäßig ersetzbar. Seit 2005 ist hier eine Valorisierung ausständig. Wir sind laufend an diesem Thema dran und möchten unbedingt Verbesserungen für uns Handelsagenten erreichen“, unterstreicht der Unternehmer.
Für die Zukunft wünscht sich Hieger, dass es friedlicher wird. „Nicht nur auf der Welt, seien es die Kriege in der Ukraine oder in Israel. Auch in der heimischen Politik muss es dringend friedlicher werden“, sagt Robert M. Hieger abschließend.
Weitere Infos: RMH Handelsagentur