Andrera und Julius Norz
© birgit koell

Goldene Traditionen: Juwelier Norz und sein 260-jähriges Erbe

Christoph und Andrea Norz führen den Goldschmied Juwelier Norz in Innsbruck bereits in siebter Generation. Damals wie heute begeistert das Unternehmen mit herausragendem Handwerk und einzigartigenKollektionen am Puls der Zeit. 

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Aktualisiert am 04.07.2024

Das Jahr 2024 markiert ein weiteres bedeutendes Jubiläum in der langen Geschichte des Juweliers und Goldschmieds Norz in Innsbruck: 260 Jahre herausragende Goldschmiedekunst. Seit der Gründung im Jahr 1764 hat das Unternehmen eine bemerkenswerte Reise durch die Zeit zurückgelegt, die über sieben Generationen durch unermüdliches Streben nach Exzellenz und eine tief verwurzelte Leidenschaft für das Goldschmiedehandwerk geprägt ist.

Passion für das Handwerk

„Schon als Kind war ich von der damals noch sehr urigen Werkstatt und dem eifrigen Treiben der Goldschmiede fasziniert und blickte ihnen über die Schulter, wann immer ich konnte“, erinnert sich der heutige Geschäftsführer, Christoph Norz. Diese frühe Faszination für den facettenreichen Beruf entwickelte sich schließlich zu einer tiefen Berufung.

Heute ist Christoph Norz nicht nur ein erfahrener Goldschmied und Spezialist für edle Steine, sondern auch der kreative Kopf hinter den neuen Kollektionen von Norz. Von der Entwicklung der Entwürfe, über die Skizze bis zur sorgfältigen Auswahl der Materialien berät er seine Kundschaft mit fachmännischer Expertise, um auch individuelle Wünsche umzusetzen. „Unsere von Meisterhand gefertigten Kostbarkeiten sind in edle Materialien gewobene Emotionen, die im schönsten Fall eine Geschichte erzählen, welche die Trägerin oder den Träger damit verbindet“, so Norz. Unterstützt wird er dabei von seiner Frau Andrea und einem engagierten Team aus zwei Fachkräften im Verkauf und drei Goldschmieden in der Werkstatt, die er selbst ausgebildet hat.

Der Schaffungsprozess der Norz-Schmuckstücke ist dabei von höchsten Qualitätsansprüchen geprägt und erfordert sowohl handwerkliches Geschick als auch kreatives Denken. Besonders bei der Entwicklung neuer Kollektionen ist eine enge Abstimmung und großes Vertrauen in die Fertigkeiten der Goldschmiede unerlässlich. Norz setzt darum auf eine familiäre Unternehmenskultur, gute Kommunikation und langjährige Partnerschaften.

Ebenso zählen Reparaturen und Umarbeitungen zum Repertoire der Goldschmiede. Von der einfachen Weitung eines Rings, über die Umarbeitung eines Erbstücks erfüllt Norz seiner Kundschaft dabei jeden Wunsch. „Es ist immer schön, wenn man ein Schmuckstück wieder aufwerten kann“, sagt der Goldschmied, „besonders freut es mich, wenn ich ein Schmuckstück wiedererkenne, das von meinem Vater oder sogar meinem Großvater gefertigt wurde“.

Übergabe des WK-Ehrendiploms für 260 Jahre Unternehmertum
© Die Fotografen Anlässlich des 260-jährigen Firmenjubiläums überreichte Karolina Holaus, WK Spartengeschäftsführerin Gewerbe & Handwerk gemeinsam mit Peter Pfötscher, WK-Innungsmeister für das Kunsthandwerk an Julius, Christoph und Andrea Norz (v.l.).

Umbau und Modernisierung

Im Jahr 2018 wurde das gesamte Geschäft samt der Werkstatt im Obergeschoss umfassend umgebaut und modernisiert. Neben der Neugestaltung des Showrooms legte Christoph Norz dabei ein besonderes Augenmerk auf einen reibungslosen Ablauf sowie den Einsatz modernster Technik in der Werkstatt. Um in den engen Räumen des Altstadtgebäudes einen optimalen „Flow“ zu kreieren, investierte das Norz-Team viel Zeit und Liebe in diesen Prozess und schuf so das neue Herzstück des Unternehmens. „Wir haben es in unserer Werkstatt geschafft, alte und neue Werkzeuge stimmig zu vereinen. Auch unsere Goldschmiede sind sehr glücklich mit dem Ergebnis“, erklärt Norz stolz.

Neben den klassischen Goldschmiedewerkzeugen verfügt das Norz-Team so nun über hochmoderne Techniken zum Schmelzen und Gießen, Galvanisieren und Designen. Diese Ausstattung ermöglicht es, traditionelle Handwerkskunst mit den neuesten technologischen Innovationen zu verbinden. Ein technologischer Vorteil, den das Unternehmen nutzt, um seiner Kundschaft eine noch höhere Qualität und Präzision bei der Verarbeitung seiner Schmuckstücke zu bieten.

Keines der edlen Accessoires verlässt jedoch das Traditionshaus, ohne dem prüfenden Blick von Christoph Norz zu bestehen. Mit seiner über 30-jährigen Erfahrung entgeht dem geschulten Auge des versierten Goldschmieds und Spezialisten für Diamanten nicht der kleinste Makel im Material. Ein Anspruch, der sich auch in seiner Firmenphilosophie niederschlägt. Norz setzt auf Qualität vor Quantität und umweltfreundliche Maßnahmen. „Goldschmiede sind eigentlich Pioniere der Nachhaltigkeit. Im gesamten Erzeugungsprozess des Schmucks wird niemals weggeschmissen“, schmunzelt der Unternehmer. So sammelt das Norz-Team bei der Arbeit alle Späne und klärt sogar das verwendete Wasser.

Armreif Mäander
© birgit koell Der Armreif „Mäander“ ist so nicht nur ein herausragendes Beispiel für die meisterhafte Handwerkskunst in der Norz-Werkstatt, sondern unterstreicht auch die herausragende Innovationskraft des Hauses.

Ausgezeichnete Handarbeit

Doch nicht nur in der Tiroler Landeshauptstadt, deren Bürgermeisterkette aus dem Hause Norz stammt, ist der Juwelier und Goldschmied ein Synonym für qualitätsvolle Kostbarkeiten. Sowohl Verliebte auf der Suche nach Verlobungs- und Eheringen als auch Kenner:innen des feinen Handwerks schauen im Laden auf der Maria-TheresienStraße vorbei. Obwohl Schmuck regional sehr unterschiedlich gestaltet ist, zählt Norz sogar manche Tourist:innen zu seiner Stammkundschaft.

Aber nicht nur seine Kundschaft überzeugt Norz mit raffinierten Designs und perfekter Verarbeitung. Mehrfach wurde das Traditions-unternehmen in seiner jüngeren Vergangenheit mit der renommierten Auszeichnung „Gold- und Silberschmied des Jahres“ von der internationalen Jury des österreichischen Schmuckstars Award ausgezeichnet. Auch heuer konnte sich das Norz-Team Ende Juni wieder über den „Schmuckstück des Jahres“-Award für ihren „Mäander“ freuen und die prestigeträchtige Auszeichnung bereits zum dritten Mal nach Tirol holen.

Der beim Schmuckstars Award prämierte „Mäander“ ist ein Armreif und besteht aus zwei Ebenen Golddraht-Geflecht, das gebogen, verschweißt und in zwei Lagen übereinander gespannt wurde. Die sorgfältige Verarbeitung von Hand verleiht dem Schmuckstück dabei eine lebendige, raue Oberflächenstruktur mit einem natürlich-organischen Effekt und eine außergewöhnliche Leichtigkeit. Das Schmuckstück ist so nicht nur ein herausragendes Beispiel für die meisterhafte Handwerkskunst in der Norz-Werkstatt, sondern unterstreicht auch die herausragende Innovationskraft des Hauses.

Julius Norz
© birgit koell Bis knapp unter den Schmelzpunkt erhitzt Julius Norz das Golddrahtgeflecht des „Mäander-Armreifs“, um seine Oberflächenstruktur mit einem natürlich-organischen Effekt zu veredeln

Goldene Zukunft

Diese Auszeichnungen motivieren den Goldschmied auch weiterhin mit seinen Designideen einzigartige Kollektionen zu schaffen, die den Puls der Zeit treffen und dennoch seine Handschrift tragen. Aber nicht nur deshalb blickt Christoph Norz zuversichtlich in die Zukunft.

Sein Sohn Julius Norz ist seit zwei Jahren als Goldschmied im Betrieb tätig und steht in den Startlöchern, um eines Tages als achte Generation das Familienunternehmen zu übernehmen.

Weitere Infos: Goldschmied Juwelier Norz