BM Martin Kocher und WK-Präsident Christoph Walser
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Energie, Arbeitskräfte, Lehre: Das plant Minister Kocher

Anfang März stand Arbeits – und Wirtschaftsminister Martin Kocher Funktionär:innen und Mitgliedern der Tiroler Wirtschaftskammer Rede und Antwort.

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Aktualisiert am 23.05.2023

Im Zuge der Veranstaltung wurden sämtliche der großen Herausforderungen für die heimischen Betriebe diskutiert – von den Energiekosten über den Arbeitskräftemangel bis hin zur Weiterentwicklung der dualen Ausbildung.

Aktuelles zum Energiekostenzuschuss 2

Der Bundesminister informierte über den neuesten Stand beim Energiekostenzuschuss 2. Er rechnet damit, dass die Richtlinien in den nächsten Wochen fertig gestellt werden und im dritten Quartal dieses Jahres die Auszahlungen für die erste Jahreshälfte beginnen können. Antragstellung und Auszahlung für die zweite Jahreshälfte werde zu Beginn 2024 möglich sein, so Kocher. „Der Energiekostenzuschuss 2 schafft Planungssicherheit für die Betriebe und ist die wesentliche Voraussetzung dafür, dass sich die Wirtschaft im Jahr 2023 erfolgreich entwickeln kann“, erklärte Martin Kocher.

Bundesminister Martin Kocher
© Die Fotografen | WK Tirol „Der Energiekostenzuschuss 2 schafft Planungssicherheit für die Betriebe“, erklärte Bundesminister Martin Kocher.


Arbeitskräftemangel: Alle Potenziale aktivieren

Im Fokus stand auch das zweite große Thema der heimischen Betriebe, der akute Arbeits – und Fachkräftemangel. „Wir müssen versuchen, alle verfügbaren Potenziale zu heben, um auf Dauer Wachstum und Wohlstand im Land zu erhalten“, erklärte der Bundesminister. Kocher kündigte an, dafür an sämtlichen geeigneten Stellschrauben zu drehen. Das umfasst die Schaffung von Rahmenbedingungen, die längeres Arbeiten im Alter attraktiver machen.

Wir müssen versuchen, alle verfügbaren Potenziale zu heben, um auf Dauer Wachstum und Wohlstand im Land zu erhalten

Dazu erarbeitet derzeit eine Reformkommission Vorschläge. Kocher setzt sich auch dafür ein, die Erbringung von Überstunden für Vollzeitbeschäftigte attraktiver zu machen. „Die Steuerbegünstigung von Überstunden ist seit 2009 gleichgeblieben, hier braucht es dringend eine Anpassung“, erklärte der Bundesminister. Zu dem in den Medien intensiv diskutierten Thema Teilzeit stellte der Minister klar: „Es geht vorwiegend darum, die Leistung von Mehrarbeit beziehungsweise Vollzeitarbeit attraktiver zu gestalten.“ Schließlich gab Kocher ein Bekenntnis zum Ausbau der Kinderbetreuung und der qualifizierten Zuwanderung ab.

Berufspraktisches System: Gesetzesentwurf erwartet

Auch im berufspraktischen Bildungssystem gebe es Bewegung, bestätigte Kocher. Es gibt dazu bereits einen Ministerratsbeschluss, auf dessen Umsetzung die Wirtschaft jedoch seit Monaten wartet. Der Bundesminister erklärte, dass noch im Frühling ein Gesetzesentwurf zu erwarten sei. Gute Chancen sieht Kocher in folgenden beiden Maßnahmen: „Zum einen muss Berufsorientierung in der Oberstufe als Pflichtfach verankert werden. Zum anderen braucht es einen Ausbau der Angebote im Bereich Lehre nach Matura“, forderte der Martin Kocher. In beiden Punkten sieht der Minister hohes Potenzial, um neue Arbeitskräfte zu gewinnen.

Bundesminister Martin Kocher und WK-Präsident Christoph Walser
© Die Fotografen | WK Tirol Bundesminister Martin Kocher und WK-Präsident Christoph Walser (v.l.) nutzten die Gelegenheit zum Austausch am Rande der Veranstaltung in der Tiroler Wirtschaftskammer.