MPJ – Emergency Mobile Box
© WK Tirol

Emergency Mobile Box: Weil Sekunden zählen

Peter Jammernegg hat mit seiner Emergency Mobile Box eine zukunftsweisende Lösung entwickelt, die das Notfallmanagement in verschiedenen Bereichen optimiert. Durch die individuelle Gestaltung und Ausstattung der Boxen bietet Jammernegg vielen Branchen eine Universallösung, die die Reaktionszeit im Notfall verkürzt und zudem für Rechtssicherheit auf Baustellen sorgt.

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Aktualisiert am 03.02.2025

Mit geschultem Auge inspiziert Peter Jammernegg eines der Ausstellungsexemplare seiner Emergency Mobile Boxen (EMB). Sein Blick wandert über die integrierte Meldeanlage, den geschickt angebrachten Defibrillator, Feuerlöscher und Verbandskasten sowie die weiteren durchdachten Sicherheitsfeatures der Box, bevor er zufrieden nickt. Trotz der winterlichen Kälte Kitzbühels ist alles in Takt.

Jährlich gibt es etwa 100.000 Arbeitsunfälle in Österreich. Wenn wir mit der Box nur ein Menschenleben retten können, hat sich der Aufwand schon gelohnt“, beschreibt Peter Jammernegg die Motivation hinter seiner Innovation. Nach zweijährigem Testlauf in der Großindustrie hat die EMB ihre Kinderkrankheiten längst überwunden und ist seit Ende letzten Jahres bereit für den Markteintritt.

Passion für Sicherheit

Peter Jammerneggs Engagement für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz – und darüber hinaus – begann bereits lange vor der Entwicklung der EMB. Nach seiner Ausbildung zum Elektrotechniker und 13 Jahre Selbstständigkeit, in denen er bereits als Sicherheitsfachkraft und zertifizierter Arbeitsschutzmanager tätig war, erkannte Jammernegg, dass es in diesem Bereich noch viele Lücken zu schließen gab. Mit über 200 absolvierten einschlägigen Ausbildungen zum Thema Sicherheit beweist der Tiroler seine Passion für den Schutz seiner Mitmenschen und ist zudem absoluter Fachmann auf dem Gebiet.

Seit 2012 decken Jammernegg und sein Team mit ihrem Sicherheitstechnischen Zentrum „STZ safety- and fire-department“ in Oberndorf bei Kitzbühel mittlerweile ein breit gefächertes Spektrum von Dienstleistungen ab: Von Arbeits-, Brand- und Gesundheitsschutz über sicherheitstechnische Schulungen für Firmen und ihre Lehrlinge unterstützen Jammernegg und sein Team Unternehmen in allen Bereichen des Sicherheitsmanagements.

Zusätzlich leitet Peter Jammernegg das „Forum für Recht & Sicherheit“ und ist Begründer der „Austrian Drone Task Force“, die durch die Luftvermessung von Bauwerken und PV-Anlagen einen wichtigen Beitrag zur Gebäudesicherheit in Tirol leistet. Auch bei der Mahd werden die Drohnenpiloten zum Einsatz gerufen, um verirrte Rehkitze im Feld aufzuspüren und so vor dem Mähdrescher zu bewahren. „Unsere Arbeit umfasst viele verschiedene Aspekte und geht weit über das traditionelle Verständnis von Sicherheit hinaus“, schmunzelt der umtriebige Unternehmer.

Emergency Mobile Box bei Nacht
© Peter Jammernegg / MPJ Die integrierte LED-Beleuchtung macht die EMB auch in der Dunkelheit oder bei schlechter Sicht zum idealen Sammelpunkt.


Die Emergency Mobile Box

Die Emergency Mobile Box ist Jammerneggs jüngste Erfindung und bildet das derzeitige Herzstück seines Schaffensdrangs. Mit dem Start-up „MPJ“ – dass er seinem Sohn Marcel-Peter gewidmet hat – entwickelte Peter Jammernegg den ersten Prototyp noch aus einer umfunktionierten mobilen Toilettenkabine. Heute ist die EMB ein durchdachtes High-Tech-Produkt, das zahlreiche Aspekte des Notfallmanagements sowie der Arbeitssicherheit abdeckt und in Tirol gefertigt wird.

„Alles begann mit der Idee, Chaos auf Baustellen zu verhindern und gleichzeitig die Arbeitssicherheit zu verbessern“, berichtet Jammernegg von den Anfängen. Der Prototyp, der mit einem Defibrillator, einem Feuerlöscher sowie den erforderlichen Dokumentationen der aktuellen Bauphase ausgestattet war, bewährte sich bereits im ersten Probelauf. Nach zwei Jahren intensiver Tests in der Industrie und fortlaufenden Optimierungen vereint die EMB nun 32 aufrechte Patente und bietet eine zentrale Stelle für erforderliche Dokumentationen, Sicherheitsüberwachungen und Notfallausstattungen.
Darüber hinaus hilft die EMB auf Baustellen bei der Einhaltung von Compliance-Vorgaben: Alle wichtigen Dokumente eines Projekts werden in der EMB an einem zentralen Ort gesammelt und sind jederzeit verfügbar. „So wissen sowohl Generalunternehmer als auch kleinere Gewerke immer, wo alle erforderlichen Unterlagen sicher abgelegt sind“, beschreibt Peter Jammernegg einen weiteren Vorteil.

Effizientes Notfallmanagement

Die wetterfeste Konstruktion und die Möglichkeit, neben Erste-Hilfe-Equipment auch eine Gegensprechanlage, Kameras und sogar Drohnen zu integrieren, machen die EMB zu einem vielseitigen Werkzeug in Notlagen und Sammelpunkt für Rettungsdienste bei Events, auf Baustellen und in der Industrie oder beim Katastrophenschutz. Aber auch für Golfplätze oder Skigebiete könnte die innovative Sicherheitslösung, die Effizienz im Notfallmanagement steigern. „Die Faustregel bei einem Herzinfarkt lautet: Pro verstrichene Minute ohne Hilfeleistung erleidet das Gehirn einen Schaden von etwa 10 %. Deshalb ist es essenziell, die Reaktionszeit zu minimieren“, betont der Fachmann.

Emergency Mobile Box bei Nacht
© Peter Jammernegg / MPJ Durch moderne Drohnentechnologie und Kamerasysteme bietet die EMB einen sofortigen und umfassenden Überblick in der Notsituation.

Durch die Kombination aus Effizienzsteigerung, verbesserter Kommunikation und optimaler Ressourcennutzung setzt die EMB neue Maßstäbe im Notfallmanagement“, so Jammernegg weiter. Neben Arbeitsplätzen in der Industrie oder auf Baustellen wäre für ihn auch ein Einsatz der EMBs entlang von Autobahnen oder bei Großveranstaltungen denkbar. „Wir können die Boxen exakt auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden zuschneiden, sodass sie auch autark überall dort zum Einsatz kommen können, wo ein Gefährdungspotenzial herrscht, große Menschenmengen erwartet werden oder aus anderen Gründen das Notfallmanagement optimiert werden muss“, unterstreicht Jammernegg die Vielseitigkeit.

Mit einem Mietpreis ab 85 Euro pro Tag und dem Service vorab eine individuelle Bedarfsanalyse durchzuführen, ist es dem Unternehmer gelungen ein flexibles Geschäftsmodell zu ent-wickeln. Das Interesse am Produkt reicht derweil bereits über Tirols Grenzen hinaus.

Mit Spannung bleibt derweil zu erwarten, welche weiteren Ideen der Tiroler Visionär in Zukunft verwirklichen wird, um in kritischen Situationen einen entscheidenden Beitrag zum Notfallmanagement zu leisten und das Thema Sicherheit auf ein neues Level zu heben.