Elektro Duregger – vielseitiger QHT-Betrieb in Lienz

Die Schweizergasse ist das historische Handwerkerzentrum der Osttiroler Be zirkshauptstadt Lienz. Hier hat sich 1974 der Elektromeister Heinrich Duregger, in Büro und Verkauf unterstützt von seiner Ehefrau Brigitta, mit einem kleinen Elektrounternehmen selbstständig gemacht. „Mein Vater war auch nach der Betriebsgründung weiterhin als Betriebselektriker bei der Lienzer Bergbahnen AG tätig – bis zu seiner Pensionierung. Das bedeutete zusätzlich zum Aufbau des eigenen Unternehmens eine große Verantwortung und zudem eine Vielzahl von Bereitschaftsdiensten und Wochenendeinsätzen“, erzählt Christine Duregger, die 1998 die Firmenleitung übernommen hat.

„Mein beruflicher Weg war vorbestimmt – ich war von klein auf mit dem elterlichen Betrieb verbunden, den ich einmal weiterführen sollte. Daher habe ich nach der HAK-Matura die Elektrotechniker-Ausbildung absolviert und später auch die Konzessionsprüfung abgelegt. Ich war damals die einzige Frau sowohl in der Berufsschule als auch beim Meisterkurs. Zusätzlich habe ich die Kältetechnik-Lehrabschlussprüfung abgelegt – in dieser Sparte gibt es ebenfalls kaum Frauen“. Übrigens: Sohn Stefan ist dem Beispiel der Mutter gefolgt und bereitet sich nach HAK und Elektrotechnik-Lehre nun auf die Befähigungsprüfung vor. „Die dritte Generation steht damit bereits in den Startlöchern“, freut sich seine Mutter.

Steckbrief

Funktionärssteckbrief Christine Duregger-Kollreider

Was hat Sie dazu motiviert, Funktionärin zu werden?
Mein Vater war über mehrere Perioden Ausschussmitglied in der Mechatroniker-Innung. Ich habe anlässlich der Betriebsübernahme sozusagen diese Familientradition fortgesetzt, da es mir ein Anliegen war, mich aktiv für meine Branchen – inzwischen bin ich in die Elektrotechnik-Innung gewechselt – einzusetzen.

Worauf sind Sie in Ihrer Funktionärstätigkeit stolz?
Ich freue mich, Mitglied eines Teams zu sein, das innovative Lösungen für die größten Herausforderungen unserer Branche erarbeitet. Z.B. leisten wir mit der Initiative „elevel 2.0“ einen wichtigen Beitrag, den Fachkräftemangel zu entschärfen, indem wir volljährigen Berufs-Ein- oder –Umsteigern eine auf 2,5 Jahre verkürzte Elektrotechnik-Ausbildung anbieten.

Welche Ziele verfolgen Sie als Funktionärin?
In der Elektro- und Gebäudetechnik schwappt gerade eine neue Welle an Gesetzen, Vorschriften und Normen auf die Betriebe über. Dazu kommen noch ständige Änderungen der für unsere Kunden bedeutsamen Förderrichtlinien. Mit gut aufbereiteten, kompakten Informationen helfen wir den Mitgliedern, den Überblick zu bewahren. 

Osttirols einziger Kühlmaschinenmechanikermeister

Da die gemieteten Räume längst zu eng geworden waren, erwarb Christines Vater ein altes Haus in unmittelbarer Nähe des ursprünglichen Standorts. „Die Sanierung dieses Altstadt-Gebäudes mit dicken Steinmauern und uralten Gewölben war äußerst herausfordernd. Hier konnten aber schließlich sowohl das Fachgeschäft, die Büros und in einem Zubau auch Werkstätten- und Lagerräume untergebracht werden, sodass auch heute noch mit der auf durchschnittlich 27 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewachsenen Belegschaft räumlich das Auslangen gefunden wird. Mein Vater hat seinerzeit aber auch weitere wichtige Weichenstellungen für die Betriebsentwicklung vorgenommen. Als der damals einzige Kühlmaschinenmechanikermeister Osttirols in Pension ging, entschloss er sich im Alter von mehr als 40 Jahren und trotz doppelter beruflicher Belastung noch zum Besuch eines damals nur in München angebotenen Lehrganges und legte schließ lich erfolgreich die Meisterprüfung für Kälte- und Klimatechnik ab. Damit ist dieser Zweig bis heute ein wichtiges weiteres Standbein unseres Unternehmens.“

Betriebserweiterung

„Da sich mit der Kälteanlagentechnik der Kunden kreis um die Gastronomie und Hotellerie erweiterthat, wurden zusätzlich Verkauf, Service und Reparatur von Gastronomiegeräten aller Art in unser Tätigkeitsportfolio aufgenommen. Inzwischen haben wir uns in diesem Bereich allerdings auf gewerbliche Geschirr- und Gläserspüler spezialisiert“, so Christine Duregger. „Unsere Leistungspalette ist dennoch äußerst vielfältig. Der Hauptzweig ist die Elektroinstallation, wobei wir von der Planung über die ‚normale‘ Hausinstallation bis zu komplexen Großbaustellen alles abdecken – inklusive Smart-Home-Lösungen, Blitzschutz- und Brandmelde- und Telefonanlagen sowie EDV-Netzwerken. In den letzten Jahren hat auch die Installation von Photovoltaik-Anlagen stark zugenommen, ebenso die Montage von Wallboxen für die Elektromobilität. Auch die im gewerblichen Bereich verpflichtende regelmäßige Überprüfung der elektrischen Anlagen einschließlich der Erstellung von Prüfbefunden und umfassenden Dokumentationen ist ein wichtiger Teil unserer täglichen Arbeit. In der Kälteanlagentechnik sind wir Spezialisten für die Montage von Klimaanlagen in gewerblichen und privaten Objekten und statten die Gastronomie mit Kühlpulten und Kühlhäusern aus. In allen diesen Bereichen verfügen wir über erfahrene und mit dem Stand der Technik vertraute Servicetechniker für Wartung und Reparatur. Unsere Kundschaft kann sich somit auf die von externen Qualitätsmanagern regelmäßig festgestellte Verlässlichkeit eines ‚Qualitätshandwerk Tirol‘- geprüften Unternehmens verlassen. Wesentlicher Tragpfeiler unserer kunden- und qualitätsorientierten Firmenphilosophie sind kompetente und motivierte Mitarbeiter:innen, weshalb sowohl die Lehrlingsausbildung als auch die regelmäßige Weiterbildung der Fachkräfte bei uns einen hohen Stellenwert genießen. Wir haben auch einiges zu bieten – so etwa die für die Mitarbeiter auf den Baustellen bereits seit einiger Zeit geltende 4-TageWoche“, betont die Firmenchefin.

Digitalisierte Zukunft 

„Vor drei Jahren – zum 45jährigen Betriebsjubiläum – haben wir einen weiteren wichtigen Zukunftsschritt gemacht, indem wir mit unserem Fachgeschäft eine Kooperation mit Österreichs größter Elektronik-Einkaufsgenossenschaft eingegangen sind und nun unter der bekannten Dachmarke RED ZAC unseren Kundinnen und Kunden ein noch breiteres, preisgünstiges Angebot an Haushaltselektronik und nun auch Unterhaltungselektronik bereitstellen. Seither profitieren die Kund:innen und wir auch vom Onlineshop, was gerade in Corona-Zeiten natürlich sehr hilfreich war“, berichtet Christine Duregger. Übrigens: Sorgen wegen des Abflauens des Baubooms, der ihrem Unternehmen wie vielen anderen Handwerkern ständig volle Auftragsbücher beschert hat, macht sich die Firmenchefin nicht: „Wenn weniger gebaut wird, wird dafür mehr renoviert. Die Arbeit geht uns sicher nicht aus“. 

Weitere Infos: Elektro Kühlung Duregger