Familie und Kathrin Reitz bei der Schlüsselübergabe
© Christoph Nösig Photography

Eine Maklerin ist mehr als eine Türöffnerin

Kathrin Reitz ist Expertin in Sachen Immobilie. Sie arbeitet als Maklerin und Gutachterin – auch für das Landesgericht Innsbruck. Warum sie gerne als Maklerin arbeitet und was für sie Dienstleistung bedeutet, hat uns die WK-Funktionärin bei einem Besuch erzählt.

Lesedauer: 3 Minuten

Aktualisiert am 25.09.2024

Direkt am Sparkassenplatz und damit mitten im pulsierenden Zentrum der Innsbrucker Innenstadt liegt das Büro von Immobilis. Kathrin Reitz und ihr Sohn Benjamin Bertoldi kümmern sich dort um die Anliegen ihrer Kund:innen. „Wir vermitteln sowohl Miet- als auch Kaufobjekte im Wohnungs- und gewerblichen Bereich“, skizziert Kathrin Reitz.

Immobilien sind ein komplexes Thema. Ein breites Fachwissen ist für die Tätigkeit in der Branche unabdingbar. „Beim Maklersein geht es nicht darum, den Kundinnen und Kunden zu sagen: Das ist das Wohnzimmer und das ist das Schlafzimmer. Wir haben es zu 90 % mit sehenden Kundinnen und Kunden zu tun. Sie können sich bei einer Besichtigung selbst ein Bild von der Immobilie machen. Unser Job ist es, ihnen die Risiken und Chancen, die rechtlichen- und bautechnischen Hintergründe aufzuzeigen, welche unsere Kundinnen und Kunden als Laien nicht wissen können. Eine Maklerin und ein Makler sind mehr als Türöffner. Sie sind Dienstleister und dafür da, den Kundinnen und Kunden Probleme abzunehmen“, bringt es Reitz auf den Punkt.

Kathrin Reitz Funktionärssteckbrief Kathrin Reitz
Was hat Sie dazu motiviert, Funktionärin zu werden?
Wer gefragt wird, in einer Sache aktiv mitgestalten zu wollen, sollte nicht lange überlegen. Wir brauchen viel mehr Menschen, die sich für eine Sache starkmachen, und das wollte ich für unsere Branche. Aus dem Grund bin ich Funktionärin in unserer Fachgruppe.

Worauf sind Sie in Ihrer Funktionärstätigkeit stolz?
Es geht in dieser Tätigkeit nicht nur um Dinge, die erreicht werden. Oft geht es auch um brisante Themen, die abgewehrt werden können. Und das gelingt uns in beiden Bereichen oftmals als Vertreter und Sprachrohr für unsere Tiroler Mitgliedsbetriebe.

Welche Ziele verfolgen Sie als Funktionärin?
Mir persönlich geht es in der Fachgruppe darum, unsere Mitgliedsbetriebe, die wirklich gute Arbeit leisten, zu unterstützen. Durch ein breites Angebot von Vorträgen, Aus- und Weiterbildungsangeboten möchten wir das Fachwissen und damit auch das Image des Immobilientreuhänders stärken.

Als zweites Standbein ist die Unternehmerin auch als Gutachterin tätig und bewertet Immobilien. „Dabei arbeite ich einerseits für private Kundinnen und Kunden. Wenn zum Beispiel eine Liegenschaft verkauft werden soll, ist ein Gutachten mit dem richtigen Wert der Immobilie eine gute Basis für die Verkaufsverhandlungen. Ein Gutachten bringt Sicherheit, Transparenz und Vertrauen für beide Seiten. Schließlich soll ein Immobilienverkauf eine geplante, kalkulierte Transaktion sein und kein Glücksspiel. Andererseits arbeite ich auch als gerichtlich beeidete Sachverständige für das Landesgericht Innsbruck. Dort werde ich hinzugezogen, wenn es um zivilrechtliche Angelegenheiten – Verlassenschaften, Exekutionen oder Ähnliches – geht. Das ist eine sehr verantwortungsvolle und auch sehr interessante Aufgabe, da ich viele unterschiedliche Liegenschaften sehe. Das geht von der unbebauten Liegenschaft bin hin zur Industriehalle“, beschreibt Reitz.

Kathrin Reitz vor dem Landesgericht Innsbruck
© Christoph Nösig Photography


Die Unternehmerin ist also nicht nur in ihrem Büro anzutreffen, sondern auch viel unterwegs. „Mein Beruf ist sehr abwechslungsreich. Jeder Fall ist individuell. Man ist den Kundinnen und Kunden sehr nahe und bekommt viel Zwischenmenschliches mit. Neben der Fachkompetenz ist die zwischenmenschliche Kompetenz sehr, sehr wichtig. Es geht darum, zu spüren, was die Kundinnen und Kunden brauchen, wo die Anliegen sind, welche Bedürfnisse sie haben und wo man sie abholen kann“, spricht die Unternehmerin aus Erfahrung und ergänzt: „Es gibt Themen, die bei jedem Wohnungs- oder Standortwechsel anstehen. Auch hier unterstützen wir gerne. Das geht von der Hilfestellung bei Ämtern und Behörden, Übersiedlungsmanagement bis hin zu Entrümpelung von Objekten. Wir sind gut vernetzt und darüber hinaus der Meinung, durchs Reden kommen die Menschen zusammen.“

In welchem Gebiet ist das Team von Immobilis tätig? Hauptsächlich in den Bezirken Innsbruck-Stadt und Innsbruck-Land. „Bei Objekten, die darüber hinaus liegen, arbeiten wir mit ausgewählten Kolleginnen und Kollegen eng zusammen. Sie sind vor Ort und kennen die Feinheiten des Marktes dort. Denn Marktkenntnis ist das A und O in unserem Job. Zusammenarbeit ist bei uns ein großes Thema und bringt, wenn sie gut gehandhabt wird, nur Vorteile für die Kundinnen und Kunden“, weiß Reitz.
Privat zieht es die Unternehmerin weg vom Getümmel der Stadt. „Ich wohne in einer kleinen Gemeinde am Mieminger Plateau. Dort habe ich vor acht Jahren ein Mehrparteienhaus gebaut und mir die Dachgeschosswohnung als meine Wohnung hergerichtet. Am Wochenende trifft man mich nicht beim Flanieren in der Stadt, sondern in der Natur“, beschreibt Reitz. 

Kathrin Reitz und Benjamin Bertoldi
© Die Fotografen

Seit knapp zwei Jahren ist auch ihr ältester Sohn Benjamin Bertoldi mit im Team und übernimmt mehr und mehr die Maklertätigkeiten. „Es kam für mich völlig überraschend, dass mein Sohn mit mir zusammenarbeiten möchte. Benjamin war vorher in einer großen Firma als Leiter in der Produktionssteuerung tätig. Zwischenzeitlich hat er alle Ausbildungen zum konzessionierten Immobilientreuhänder absolviert. Meine Erfahrungen aus der Branche gebe ich ihm gerne weiter. Außerdem kann ich nun meine Gutachter-Tätigkeit ausbauen und wir sind damit als Unternehmen gut aufgestellt – Gutachten und Maklerei bilden eine gute Synergie“, sagt Reitz abschließend. 

Weitere Infos: Immobilis