Das Musikbüro Tirol – Plattform für Kreativität
Das Musikbüro Tirol setzt neue Maßstäbe in der regionalen Musikwirtschaft und ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Kooperation eine Branche stärken kann. Mit einer klaren Mission gegründet, dient es als zentraler Treffpunkt für Künstler:innen, Musikschaffende und Expert:innen, um die Vernetzung und Zusammenarbeit in Tirol zu fördern.
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Das Herzstück des Musikbüros ist seine Coworking-Struktur, die Kreativen nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch Raum für Austausch und Zusammenarbeit bietet. Diese innovative Umgebung fördert das Teilen von Ideen, ermöglicht Synergien und stärkt die Netzwerke in der Musikwirtschaft. Die offene Kommunikation erlaubt es den Mitgliedern, Projekte gemeinsam zu entwickeln und voneinander zu lernen. „Wir wollten einen Anlaufpunkt für die Musikwirtschaft in Tirol schaffen, einen physischen Ort, an dem man sich austauschen, vernetzen und Wissen zu spezifischen Themen erwerben kann“, erklärt Mitgründer des Musikbüros Tirol Kenneth Winkler.
Musikinformationszentrum
Ein Schlüsselelement ist die Zusammenarbeit mit dem Musikinformationszentrum Österreich (Mica). Seit 30 Jahren bietet das Mica in Wien kostenlose Beratungen für Musikschaffende zu einer Vielzahl von Themen an. Nun gibt es auch im Musikbüro Tirol eine Servicestelle, die niederschwellige Beratungsangebote speziell für die Bedürfnisse von Musikschaffenden im Westen Österreichs bereitstellt. Unterstützt durch Fördergelder der Stadt Innsbruck, des Landes Tirol und der Wirtschaftskammer hat sich das Büro in kürzester Zeit als unverzichtbare Anlaufstelle etabliert. Seit der Eröffnung im Mai diesen Jahres wurden über 40 Beratungen und acht Workshops durchgeführt – ein beeindruckender Erfolg, der den hohen Bedarf nach einer solchen Plattform unterstreicht.
Musiker und Mitgründer Kenneth Winkler beschreibt die breite Expertise des Teams: „Wir haben aktuell neun Expert:innen in unserem Pool. Dazu zählen Barbara Fischer, die die Interessensgemeinschaft der freischaffenden Musiker:innen vertritt, Eva-Maria Sens von den Festwochen der Alten Musik, Tom Tanzer (Artistmanager Manu Delago), Stefan Penz (Booker und Bandmanager „Mothers Cake“), Benjamin Leingartner (Bel Media - Label und Verlagsunternehmer), Jakob Flarer (Saudades Tourneen GmbH), Baiba Dekena (Kulturmanagerin und Künstlerin), die selbst Popmusik macht, Sandra Hupfauf (wissenschaftliches Musikförderwesen) und ich. Jede und jeder von uns bringt in unterschiedlichen Bereichen wertvolle Expertise mit. Bei besonders herausfordernden Anliegen können wir außerdem auf die Expert:innen der MICA-Servicestelle in Wien zurückgreifen.“
Ziele und Visionen
Nach seiner Ausbildung zum Tontechniker arbeitete Winkler unter anderem als Komponist mit Enrique Gasa Valga und Johannes Reitmeier an Ballett- und Schauspielproduktionen. Später gründete er sein eigenes Musikstudio weyrerTon im Weyrer-Areal und verwirklichte neben eigenen Musikprojekten sowie zahlreichen Auftragsproduktionen u.a. für das Herbert Pixner Projekt das innovative Projekt Vinylpostcards – Schallplatten im Postkartenformat.
Als Funktionär in der Fachvertretung Film- und Musikwirtschaft der Tiroler Wirtschaftskammer engagiert sich Kenneth Winkler intensiv dafür, die Bedeutung der Musikwirtschaft stärker in den Fokus zu rücken: „Die Musikwirtschaft zählt zu den wichtigsten Industrien in Österreich. Einer aktuellen Studie zufolge gibt es 95.000 direkt Beschäftigte, die eine Wertschöpfung von 4,8 Milliarden Euro erwirtschaften. Mit den indirekten und induzierten Effekten steigt diese Zahl sogar auf 117.000 Beschäftigte und eine Bruttowertschöpfung von 7,5 Milliarden Euro. Mein Ziel ist es, das Bild des ewigen Kulturförder-Bittstellers zu überwinden und deutlich zu machen, dass wir mehr in Standortentwicklung investieren müssen. Der Tiroler Standort hat hier enormen Aufholbedarf“, betont Winkler.
Zukunft
Ein langfristiges Ziel, so Kenneth Winkler, sollte der Bau eines hochmodernen Veranstaltungshauses in Innsbruck sein, das bis zu 1.500 Personen Platz bietet. Dieses Veranstaltungszentrum soll mit modernster Technik ausgestattet und zentral gelegen sein, um sowohl regionalen als auch internationalen Musikprojekten eine erstklassige Plattform zu bieten. Ein solches Haus würde eine entscheidende Lücke in der Tiroler Musikwirtschaft und Kulturlandschaft schließen und die Region für Künstler:innen, Veranstaltende und Publikum gleichermaßen attraktiver machen. Die Arbeit des Musikbüros ist ein Paradebeispiel dafür, wie viel erreicht werden kann, wenn kreative Ideen und innovative Konzepte auf starke Netzwerke und engagierte Partner:innen treffen. Tirol wird so Schritt für Schritt zu einem unverzichtbaren Standort für die Musikwirtschaft.
Weitere Infos: musikbuero.at
Bild oben: Eröffnung des Musikbüros - Jakob Flarer (Saudades Tourneen GmbH), Kenneth Winkler (weyrerTon), Isabelle Brandauer (Amtsvorständin Kulturamt der Stadt Innsbruck), Sabine Reiter (GF mica music information center austria), Künstlermanager Stefan Penz und Fachgruppenobmann Bernhard Holzhammer (v.l.).