Buchhandel schlägt Alarm: Viele Betriebe stehen mit dem Rücken zur Wand
Appell an die Bundesregierung, eine deutliche Steuersenkung bei Büchern umzusetzen, um den heimischen Buchhandel zu retten.
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„Unsere Branche steht aktuell mit dem Rücken zur Wand. In so manchen Buchhandlungen sind die Lichter bereits endgültig ausgegangen – es werden weitere folgen, wenn wir nicht rasch gegensteuern“, warnt Sonja Altenburger, Obfrau der Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft in der Wirtschaftskammer Tirol. Ursachen für die prekäre Situation des Buchhandels sind die massive Verteuerung von Papier, Energie und Transport, hohe Personalkosten und die problematische Preisgestaltung.
Offener Brief zur Rettung des Buchhandels an Finanzminister Brunner
Vor diesem Hintergrund wendet sich der Fachverband der Buch- und Medienwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich jetzt mit einem offenen Brief an Finanzminister Magnus Brunner. In sieben Punkten wird auf die alarmierende Situation und deren Folgen im Buchhandel hingewiesen und die Bundesregierung um Unterstützung gebeten:
- Österreich ist bei der Umsatzsteuer auf Bücher ein Hochsteuerland, die Branche leidet unter diesem Wettbewerbsnachteil!
- Die Kostenspirale ist tödlich, die Buchpreisentwicklung und die Umsätze sind miserabel!
- Die Buchpreisbindung hilft, reicht aber nicht mehr aus!
- Die Zahlen bestätigen die öffentliche Wahrnehmung, dass die gesamte Buchbranche immer schneller schrumpft!
- Der Onlinehandel schmälert die Rentablität, weil der Warenwert von Büchern in keinem Verhältnis zu den hohen Versand- und Logistikkosten steht!
- Langfristige Befürchtungen betreffen auch die Bildung und die Demokratie, denn das Lesen von gedruckten Büchern ist dafür von zentraler Bedeutung!
- Für die Republik würde eine Senkung auf 4 % Umsatzsteuer vernachlässigbare 0,03 % des Umsatzsteueraufkommens ausmachen!
Branchensprecherin Altenburger hofft, dass es darauf eine schnelle Reaktion seitens der Politik gibt: „Damit unsere ‚geistigen Tankstellen‘ nicht endgültig von der Bildfläche und aus dem Stadtbild verschwinden, braucht es jetzt dringend eine deutliche Senkung der Umsatzsteuer auf Bücher. Wenn die Vielfalt im Handel verloren geht, hat das nicht nur Konsequenzen für die betroffenen Betriebe, es sind in Folge auch die vielen kleinen österreichischen Verlage sowie Autor:innen, die zunehmend unter die Räder geraten!“