Bianca Wagner rückt Menschen und Architektur ins richtige Licht
Mit ihrem eigenen Fotostudio hat sich Bianca Wagner einen Traum erfüllt. Wann sie den Schritt in die Selbstständigkeit gemacht hat und worauf sie in ihrer Arbeit besonderen Wert legt, hat uns die WK-Funktionärin bei einem Besuch erzählt.
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Mitten in der Imster Innenstadt – in der Kramergasse 11 – befindet sich das Fotostudio von Bianca Wagner. Vor acht Jahren nutzte die Unternehmerin eine einmalige Möglichkeit: „Mein Vorgänger suchte jemanden, der das Studio übernimmt. Das war die Gelegenheit für mich und auch mein Schritt in die Selbstständigkeit“, blickt die Fotografin zurück und erzählt weiter: „Mit meinem eigenen Fotostudio habe ich mir einen Traum erfüllt. Jeden Tag gehe ich gerne ins Studio, habe eine große Freude und bin stolz darauf. Es fühlt sich für mich nicht wie Arbeit an. Es taugt mir einfach unheimlich.“
Das Angebot der Fotografin ist breit gefächert. Den Hauptteil bilden Porträtfotos, wie zum Beispiel Businessbilder, Familienfotos, Schul- und Kindergartenfotos oder Aktfotos. „Mit Menschen zu arbeiten, ist sehr spannend. Am Anfang sind meine Kundinnen und Kunden oft zurückhaltend, es ist doch für die meisten eine ungewohnte Situation. Ich versuche immer, ins Gespräch zu kommen. Nach einer Viertelstunde sind die meisten aufgetaut und das eigentliche Shooting kann beginnen“, beschreibt Wagner, die auch als Funktionärin im Ausschuss der Landesinnung der Berufsfotografie in der WK Tirol aktiv ist.
Als Funktionärin der Wirtschaftskammer möchte ich aktiv zur Gestaltung und Weiterentwicklung unserer Branche beitragen. In meiner Tätigkeit sehe ich die Möglichkeit, die Interessen unserer Mitglieder zu vertreten, ihnen eine starke Stimme zu geben und ihre Anliegen voranzutreiben.
Worauf sind Sie in Ihrer Funktionärstätigkeit stolz?
Ich bin stolz auf die Möglichkeit, etwas zu bewegen und die Zukunft unserer Branche aktiv mitzugestalten. Ich glaube fest daran, dass wir durch gemeinsames Engagement viel bewirken können.
Welche Ziele verfolgen Sie als Funktionärin?
Als Funktionärin verfolge ich das Ziel, die Rahmenbedingungen für unsere Unternehmerinnen und Unternehmer stetig zu verbessern und unsere Branche zukunftssicher zu gestalten. Ich setze mich dafür ein, dass ihre Anliegen gehört werden und dass wir gemeinsam Wege finden. Mir ist die Förderung von Aus- und Weiterbildungsprogrammen wichtig, um die Qualität und Innovationskraft unserer Branche zu stärken.
Architekturfotos sind der zweite große Bereich, den die Fotografin abdeckt. Hotels oder Geschäftsräumlichkeiten mit all ihren unterschiedlichen Räumen, sowohl innen als auch außen, heißt es dann, ins richtige Licht zu rücken. „Manchmal hat man verwinkelte Zimmer und auch da will ich etwas Tolles herausholen. Es soll ja auf den Fotos so aussehen, wie es wirklich ist. Diese Arbeit ist sehr abwechslungsreich, man muss verschiedene Blickwinkel einnehmen“, bringt es die Oberländerin auf den Punkt.
Fokus auf Weiterbildung
Weiterbildung ist der Unternehmerin sehr wichtig: „Man muss sich in unserer Branche ständig weiterbilden. Die Technik und die Looks ändern sich im Laufe der Zeit. Künstliche Intelligenz ist natürlich gerade im Moment ein ganz großes Thema. Ich bin der Meinung, dass man KI als Chance sehen muss, schließlich ist sie auch in gewissen Bereichen eine Arbeitserleichterung für uns Fotografinnen und Fotografen“, beschreibt die Unternehmerin.
Im Sommer hat Wagner regelmäßig Praktikant:innen, die sie in den Beruf hineinschnuppern lässt. „Manche sind ganz erstaunt, wenn sie sehen, dass das Fotografieren selbst nur einen Bruchteil meiner Arbeit einnimmt. Zu einem Projekt gehört noch viel mehr dazu: die Angebotserstellung, das Ausarbeiten der Fotos oder die Buchhaltung. Das sollte man vorab schon wissen, wenn man sich für diesen Beruf entscheidet“, ist Wagner überzeugt.
Einige ihrer Kundinnen und Kunden darf die Fotografin bei besonderen Anlässen immer wieder begleiten: „Es kommt öfters vor, dass ich zuerst die Hochzeit eines Paares fotografieren darf. Dann folgen Babyfotos von Kindern und schließlich heiratet die Schwester der Braut, die ich ebenfalls fotografieren darf. Man ist mit den Menschen länger in Kontakt und es haben sich daraus schon richtige Freundschaften entwickelt. Da merkt man, dass man alles richtig gemacht hat“, sagt die Fotografin.
Nach Hochzeiten und Porträtshootings gibt Bianca Wagner ihren Kund:innen immer mindestens ein ausgedrucktes Bild mit nach Hause. „Mir ist es sehr wichtig, dass meine Kundinnen und Kunden sehen, wie die Bilder ausschauen, wenn sie sie bei mir bestellen. Manche Druckereien haben auch ein anderes Farbprofil und die ausgedruckten Bilder haben dann nicht mehr meinen Farb- bzw. Bildlook. Das ist sehr schade und fällt unberechtigterweise auf die Fotografin oder den Fotografen zurück“, weiß Wagner aus Erfahrung.
Blick in die Zukunft
Was soll die Zukunft für die Unternehmerin bringen? Bianca Wagner hat schon ein konkretes Bild vor Augen, das sie so beschreibt: „Ich möchte keinen Stillstand. Das bedeutet für mich, dass ich mich selbst weiterentwickeln und noch besser werden möchte. Ich hoffe, dass ich mein Studio erhalten kann und außerdem möchte ich noch viele tolle Menschen kennenlernen. Es ist einfach ein schönes Gefühl, wenn ich meinen Kundinnen und Kunden ihre Fotos übergebe und merke, welche Freude sie damit haben. Das ist extrem viel wert. Ich bin Fotografin aus Leidenschaft.“
Weitere Informationen: www.fotodesign-wagner.at