Baunahe Branchen weiter unter Druck

Die Auswertung der KMU Forschung Austria belegt eine gedämpfte und vor allem durchwachsene Stimmungslage bei den heimischen Betrieben im Tiroler Gewerbe & Handwerk. Die Auftragseingänge bzw. Umsätze in den ersten drei Quartalen des Vorjahres sind im Vergleich zum Vorjahr wertmäßig erneut gesunken, und zwar um 3,2%. Auch der Blick nach vorne fällt verhalten aus: Für das 1. Quartal 2025 überwiegen die pessimistischen Einschätzungen um –15%, das liegt etwa auf dem Niveau des vorangegangenen Quartals.

Erneut fallen die Unterschiede zwischen konsumnahen und investitionsgüternahen Branchen groß aus: Während sich in konsumnahen Gewerben wie Mode und Bekleidungstechnik oder dem Lebensmittelgewerbe negative und positive Auftragserwartungen die Waage halten, sieht es in stark von der Baukonjunktur abhängigen, investitionsgüternahen Branchen, etwa im Holzbau oder der Metalltechnik, nach wie vor kritisch aus. Hier überwiegen die Betriebe mit einer negativen Einschätzung von –22 % deutlich. Damit nimmt der Pessimismus wieder zu, ein Aufwärtstrend ist nach wie vor nicht in Sicht. „Die Situation für viele Betriebe ist ernst. Besonders baunahe Branchen brauchen dringend Impulse“, betont Franz Jirka. In diesem Zusammenhang begrüßt der Spartenobmann ausdrücklich die Fortführung der Landesförderungen „Altes Handwerk“ sowie für den Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme.

„Internationale Krisen, hohe Energiepreise, Inflation, steigende Zinsen und der Fachkräftemangel – diese Faktoren haben die längste wirtschaftliche Schwächephase seit dem Zweiten Weltkrieg verursacht. Nun müssen wir verhindern, dass diese Krise dauerhaft wird“, betont Franz Jirka. Jetzt braucht es rasch eine handlungsfähige Regierung, die mit gezielten Maß- nahmen die Betriebe unterstützt.