Ausbildungsplanung – mehr Qualität für die Lehre
Die Firma Riedle Installationen mit Hauptsitz in Innsbruck geht mit bestem Beispiel voran und zeigt, wie eine optimale Ausbildungsplanung funktionieren kann.
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Riedle Installationen plant und installiert alle Arten von Heizungs- Sanitär- und Lüftungsanlagen. Kleine Serviceaufträge sind ihnen dabei genauso wichtig wie umfangreiche Großprojekte. Besonders interessant sind für sie die technisch herausfordernden Projekte in der Sanierung bzw. auch im Industrie- und Gewerbebau. An drei Standorten in Tirol sind rund 40 Mitarbeiter:innen beschäftigt.
Aktuell werden auch fünf Lehrlinge im 4. Lehrjahr ausgebildet. „Installateur ist ein Beruf, in dem lebenslanges Lernen unbedingt notwendig ist. Gerade am neuen Trend „smart home“ sehen wir, wie wichtig kluge Köpfe in diesem Berufsfeld sind und wie wichtig es ist, dass sie sich ständig weiterbilden“, erklärt Geschäftsführerin Ulrike Riedle. „Wir möchten junge Menschen mit unserer Leidenschaft für den Beruf begeistern und unser Wissen weitergeben, um mit herausragenden Fachkräften in die Zukunft gehen zu können.“
Ausbildungsplan
Grundlage für die Ausbildungsplanung und -gestaltung ist das Berufsbild. Das Berufsbild ist eine Art „Lehrplan“ für den Lehrbetrieb und zeigt, welche Ausbildungsinhalte in welchem Lehrjahr vermittelt werden sollen. Bei Riedle Installationen hat die Lehrlingsausbildung einen sehr hohen Stellenwert. „Die Lehrlinge, die nach der Ausbildung bei uns bleiben, sichern langfristig die hohe Qualität unserer Arbeit“, so Ulrike Riedle. Die Lehrlinge von heute sind die Fachkräfte von morgen. So wird hier im Unternehmen sehr viel Wert daraufgelegt, dass jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter ausgebildet, gefördert und auch gefordert wird und dass jede und jeder dieselben Chancen auf Weiterbildung hat. Sowohl fachlich als auch persönlich.
Lernen & Punkten
Dafür hat die Firma Riedle Installationen ein eigenes digitales Ausbildungssystem (Lernen & Punkten) entwickelt, das die Ausbildungsplanung und -dokumentation wesentlich erleichtert. Für Lernen & Punkten wurde die Firma auch mit dem Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet. Dieses Lern-Programm baut auf dem Berufsbild des Installations- und Gebäudetechnikers auf.
„In sieben Kapiteln mit je fünf Lerneinheiten können unsere Lehrlinge ihr Wissen erweitern und auch selbst überprüfen. In den einzelnen Lerneinheiten finden sie fachliche Texte und Videos und auch praktische Aufgaben wie zum Beispiel die Wasserqualität daheim zu messen oder einen maßstabsgetreuen Plan vom eigenen Bad zu zeichnen“, freut sich die Geschäftsführerin und fügt hinzu: „Jedes Kapitel wird von unseren Ausbildern in einem Fachgespräch auch überprüft. Bei diesen Gesprächen stellt sich meisten auch heraus, ob alles in Ordnung ist, ob der Lehrling fachliche oder auch persönliche Probleme hat und wie er weiter gefördert werden kann. Für das Lernen und Wissen bei diesen „Überprüfungen“ erhalten die Lehrlinge Punkte. Je nach erreichter Punkteanzahl werden sie am Ende des Lehrjahres mit einer Goldmünze belohnt. Spielerisch Lernen, das ist das Ziel!“
Win-win Situation
Eine gute Ausbildungsplanung und -dokumentation erfordert eine gute Vorbereitung und Organisation und einen gewissen zeitlichen Mehraufwand. Dadurch kann dann aber der optimale Ausbildungsablauf sichergestellt werden. Der Lehrling wird erfolgreich ausgebildet und hat später die besten Bedingungen für das weitere Berufsleben. Sozusagen eine Win-win Situation für den Lehrling und für den Ausbildungsbetrieb.
„Was für mich am meistens zählt ist, dass ein Lehrling motiviert ist und den Beruf wirklich erlernen möchte. Bei uns sind die Lehrlinge vom ersten Tag an auf der Baustelle mit dabei. Hier werden sie aber nicht nur Experte in unserem Beruf. Nebenbei lernen sie, sich mit den anderen Firmen am Bau abzustimmen, und bekommen so auch von den verschiedenen Handwerksberufen sehr viel mit“, freut sich Ulrike Riedle.
Individualität
Um die Individualität der Lehrlinge zu fördern, wird in der Lehrlingsausbildung bei Riedle Installationen nicht nur mit vorgefertigten Methoden gearbeitet. „Grundsätzlich gehen wir bei der Lehrlingsausbildung sehr auf den jeweiligen Menschen ein. Wenn ein Lehrling großes Interesse an einem Fachbereich zeigt, dann werden neben den alltäglichen Aufgaben fokussiert auch diese Themen besprochen“, erklärt Riedle.
Im Installationsbetrieb arbeiten zahlreiche Fachexperten wie die beiden Lehrlingsausbilder Bernd Platter und Rupert Grassmair, die ihr Wissen gerne an die Lehrlinge weitergeben. Beide haben sich im Rahmen des Weiterbildungspasses beim Ausbilderforum Tirol weit über das übliche Ausmaß auch pädagogisch-methodisch weitergebildet. „Zu dieser Ausbildung gehört auch die Umsetzung eines eigenen Lehrlingsprojekts und das Schreiben einer Projektarbeit. Zuletzt haben die Lehrlinge unter der Aufsicht von Bernd Platter selbstständig die Dusche in der Katharina-Stube der Caritas Innsbruck saniert“, erzählt die Geschäftsführerin. Dieses soziale Engagement der Firma Riedle, die alle Kosten der Sanierung übernommen hat, hat den Lehrlingen Freude bereitet und war zudem für die qualifizierte Ausbildung äußerst wertvoll.
Der Erfolg gibt dem Unternehmen recht: Bei der letzten Lehrabschlussprüfung haben alle drei angetretenen Lehrlinge der Firma Riedle die Prüfung mit ausgezeichnetem Erfolg bestanden. Fast 70 Prozent der derzeitigen Mitarbeiter:innen haben ihre berufliche Laufbahn mit einer Lehre im Unternehmen begonnen. Zudem ist Riedle Installationen seit vielen Jahren ein „Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb“.
Weitere Informationen: www. riedle-installationen.com
Das Ausbilderforum Tirol ist eine Initiative zur Weiterbildung und Vernetzung von Tiroler Lehrlingsausbildern und die Servicestelle für alle in der Lehrlingsausbildung tätigen Personen.
Ziele des Ausbilderforums:
– Weiterbildung und Unterstützung der Lehrlingsausbilder
– Vernetzung und Erfahrungsaustausch der Ausbilder
– Qualifizierung von Ausbildern
– Förderung der regionalen und überregionalen Zusammenarbeit
– Stärkung des Images und der Identität der Lehrlingsausbilder
www.amg-tirol.at