„Wir wollen den Funken wieder neu entzünden.“
Das Wirtschaftsparlament widmete sich ganz der Wertschätzung für die Unternehmerinnen und Unternehmer sowie dem Leitthema Leistung. Kein Wohlstand ohne Leistung – deswegen braucht es leistungsfreundliche Rahmenbedingungen.
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Im Wirtschaftsparlament der Wirtschaftskammer Tirol, der zwei Mal jährlichen stattfindenden Vollversammlung, stand ganz das Leitthema „Leistung“ im Fokus. „Die Wertschätzung für Unternehmerinnen und Unternehmer und ihrer Leistungen ist mir ein zentrales Anliegen“, betonte WK-Präsidentin Barbara Thaler. Für alle Selbstständigen und unternehmerisch denkenden Menschen ist es selbstverständlich, dass Leistung die Grundlage für jeden Erfolg darstellt. Doch in der öffentlichen Meinung fehlt vielfach dieses Verständnis. Das zeigt sich beispielsweise in den Debatten um ein bedingungsloses Grundeinkommen, der Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich sowie einer negativen Grundstimmung gegenüber neuen Projekten. „Der Grund für diese Entwicklungen liegt im fehlenden Verständnis für den Stellenwert von Leistung für unseren Wohlstand“, so Thaler, „es herrscht bei vielen Menschen Verunsicherung darüber, warum es sich lohnt, sich anzustrengen.“
Lust am Gestalten
Der Wille zu Leistung und damit verbunden das Bekenntnis zu Eigenverantwortung und die Lust am Gestalten sind jedoch die Voraussetzungen dafür, dass sich unsere Gesellschaft nach vorne entwickelt. „Leistung ist das Fundament für alles, was wir an unserer Heimat so schätzen: Wohlstand, Arbeitsplätze, unser Gesundheits- und Sozialsystem. Und alles andere, was uns lieb und teuer geworden ist. Mit Leistung fängt alles an – ohne Leistung hört alles auf. Deswegen sehen wir es als unsere Aufgabe, für ein positives Leistungsklima zu sorgen. Die Wirtschaftskammer Tirol versteht sich als Anwalt aller Leistungsträger und Leistungsträgerinnen des Landes“, unterstrich die Präsidentin.
„Unternehmerische Ideen brauchen Platz“
Aus diesen Gründen widmete sich die Sommer-Sitzung des Wirtschaftsparlaments intensiv diesem großen Thema. Das führte zu einem gemeinsamen Antrag zum Leitthema „Leistung“. „Unternehmerische Ideen brauchen Platz: in den Schulen, um Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge zu schaffen; in der Raumordnung, um Betriebserweiterungen zu ermöglichen; in den Köpfen, um Leistung zu entfesseln. Wir wollen den Leistungsfunken wieder neu zünden“, erklärte Barbara Thaler. Die aktuellen Veränderungen, etwa in der Arbeitswelt oder im Bereich Energie, lassen sich nicht mit Stillstand aufhalten, sondern müssen mit aktivem Tun gestaltet werden.
Leistung positiv besetzen
Für die Präsidentin ist es dringend erforderlich, Leistung wieder positiver zu besetzen als es derzeit der Fall ist. Darüber hinaus müssen Hürden, etwa durch bürokratische Belastungen, wegfallen. Aktuell fällt unser Standort in Rankings zurück, weil Leistung und unternehmerischer Mut oft gebremst werden. Und natürlich muss Leistung belohnt werden, etwa durch fairere Steuerregelungen für Arbeitnehmer und Unternehmen, um Wachstum und Wohlstand langfristig zu sichern. „Leistung wird dann erbracht, wenn sie sich lohnt“, ist die WK-Präsidentin überzeugt, „wir heben mit diesem Schwerpunkt den Stellenwert von Leistung aufs Stockerl und fordern von der Politik ein, mehr unternehmerische Spielräume zu schaffen.“
In diesem Zusammenhang begrüßt die Präsidentin den Vorstoß von Landeshauptmann Anton Mattle, konkrete Maßnahmen zur Förderung des Leistungsgedankens zu setzen. Mattle hat eine Entlastung des Mittelstandes, einen Steuerfreibetrag für Vollzeitbeschäftigte, die Steuerbefreiung von Überstunden und die Streichung der Sozialversicherungsbeiträge für weiterarbeitende Pensionist:innen verlangt. „Diese Maßnahmen gehen genau in die richtige Richtung und würden dafür sorgen, dass sich Einsatz finanziell auszahlt“, betont Barbara Thaler.