Das typische Briefmarken-Motiv mit der Radlerin mit Ski auf dem Rücken.
© Bellafineline

„Typisch Innsbruck“ auf der Haut

Tattoo-Künstlerin Anabel Gschösser aus Innsbruck verewigt Radler mit Ski auf dem Rücken auf der Haut. Ein typisches Innsbruck-Motiv.

Lesedauer: 3 Minuten

Aktualisiert am 03.07.2024

Jede Tätowiererin hat ihren eigenen Stil. So auch die Innsbrucker Tattoo-Künstlerin Anabel Gschösser. Der Look ihrer Körperkunst gleicht einem Briefmarkenmotiv im Innsbruck-Style. Denn als Bella, so ihr Künstlername, im letzten Jahr in der Innsbrucker Innenstadt ein Radfahrer mit Ski am Rücken ihren Weg kreuzte, war für sie klar: „Das ist für mich Innsbruck. Einfach frei sein, locker sein und der absolute Naturbezug.“  So hat Gschösser die Motive auf Papier gebracht und die ersten Tattoos entworfen. „Das hat sehr gut funktioniert und ist von Beginn an großartig angenommen worden. So etwas hat es davor einfach noch nie gegeben. Es gibt einfach keine andere Stadt, wo Skifahrer:innen am Radl sitzen.“


Kreativität

Ihre Leidenschaft fürs Tätowieren entdeckte die Künstlerin während ihres Physiotherapie-Studiums und dem anschließenden Architekturstudiums an der Technischen Universität Innsbruck, welche die Tattookünstlerin beide erfolgreich abgeschlossen hat. „Der Umgang mit den Programmen, die präzise Strichführung und der künstlerische Ansatz haben mir sehr geholfen. Ich habe gelernt mehr ‚outside of the box‘ zu denken. Danach konnte ich mich vollkommen aufs Tätowieren konzentrieren.“

Anabel Gschösser von Bellafineline
© WK Tirol Anabel Gschösser in ihrem Studio auf der Maria-Theresienstrasse in Innsbruck.


Briefmarken-Motiv

Ihre Ausbildung hat Anabel Gschösser am WIFI
Innsbruck absolviert. Durch learning by doing hat sie schnelle Fortschritte gemacht: „Meine Freunde und Familie haben sich gerne für Übungszwecke bereit gestellt“, lacht die junge Tattookünstlerin.  

Klein, fein und detailgenau: So lassen sich Bellas Fineline Tattoos wohl am besten beschreiben. Die Körperkunst, die die 27-Jährige dauerhaft auf die Haut ihrer Kund:innen sticht, gleicht einer Innsbruck-Briefmarke. Skifahrer:innen, Snowboarder:innen, am Sessellift sitzend oder Skitourengeher:innen – der sportlichen Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.  In ihre Tattoos lässt die Künstlerin ihr ganzes Herzblut fließen.

Bellafineline mit ihren Innsbruck-typischen Tattoos
© Bellafineline Anabels Handschrift zeigt sich auch in anderen sportlichen Sujets, wie zum Beispiel zwei Skifahrer:innen am Lift.


Innsbruck, my love

Derzeit tragen bereits zahlreiche Personen die tätowierte Liebeserklärung auf der Haut – und es werden immer mehr. „Meine Tattoos sind sehr dezent, fein und feminin, deshalb sind die sportlichen Motive vor allem bei Studentinnen sehr beliebt“, so die Innsbruckerin und fügt schmunzelnd hinzu: „Das erste Tattoo ist meistens etwas Kleines, das man gut verstecken kann. Dann geht’s erst richtig los.“

So sind auch die Umrisse der Serles und der Nockspitze sehr beliebt. Kein Wunder – das Studio der 27-jährigen Innsbruckerin befindet sich in der Maria-Theresien-Straße im Gebäude neben dem Kaufhaus Tyrol im vierten Stock – mit Blick über Innsbrucks Einkaufsmeile direkt auf die umliegende Bergwelt. „Mich freut es immer, wenn ich jemanden mit meinem Tattoo sehe. Oder wenn mich jemand darauf anspricht. Das ist einfach ein schönes Gefühl.“

Vorab werden die Tattoos digital gezeichnet.
© WK Tirol Vorab werden die Tattoos digital gezeichnet.


Von der Idee zur Unternehmerin

„Ich mache Kund:innen glücklich und bringe ihnen etwas unter die Haut, das sehr wertvoll ist. Ich darf Teil davon sein. Das berührt und ist ein sehr schöner Moment“, erklärt Bellafineline ihre Passion zu Fineline-Tattoos. Die Jungunternehmerin, der die Liebe zum Detail und zum Zeichnen quasi in die Wiege gelegt worden ist, hat sich 2022 selbstständig gemacht und teilt seither ihre Leidenschaft mit ihren zwei Mitarbeiterinnen Isabella und Lina. „Ab und zu haben wir auch Guest-Artists bei uns im Studio. Diese sind für eine begrenzte Zeit bei uns und tätowieren ihre Kund:innen.“


Zukunft

„Ich würde mich sehr gerne mehr auf Workshops fokussieren und dort meine Fineline-Künste weitergeben“, schaut Anabel Gschösser motiviert in die Zukunft. „Zudem zieht es mich als Gast-Tätowiererin mehr in die Welt hinaus. Es wäre schön, wenn die Menschen Fineline-Tattoos mehr als Körperkunst und Schönheitsdetail ansehen würden. Ein bisschen wie Kosmetik.“
Auf Instagram folgen der jungen Innsbruckerin mittlerweile über 19.000 Menschen, in ihr Studio „Bellafineline“ pilgern täglich Menschen, die sich eines ihrer Tattoos wünschen. Auf ihrer Facebook-Seite finden sich zahlreiche Bewertungen glücklicher Kund:innen.

Weitere Informationen: www.bellafineline.com