„Je kniffliger, desto reizvoller“
Fabian Knes hat sich mit seiner Schlosserei KM-Design der kunstvollen Gestaltung von Metall verschrieben. Für den Bau des Wine Domes wurde er kürzlich mit dem Tiroler Handwerkspreis ausgezeichnet.
Lesedauer: 4 Minuten
In der Schlosserei KM-Design in Polling sprü hen die Funken – vor allem vor Kreativität. Geschäftsführer Fabian Knes geht es darum,„spannende Projekte mit überschaubarer Größe“ zu realisieren. Dabei kann er sich auf sein tatkräftiges sechsköpfiges Team verlassen. Auch der Senior-Geschäftsführer, der die Firma seinem Sohn bereits im Mai 2022 übergab, bringt seine Expertise noch im Hintergrund ein.
Um die individuellen Wunschvorstellungen seiner Kund:innen zu realisieren, setzt das Team von KM-Design auf lange aufgebautes Branchenwissen, das in der Schlosserei zeit- und trendorientiert angewendet wird. „Wir fertigen nach höchsten Qualitätsstandards und wollen unserer Kundschaft die Vielseitigkeit und Variationsmöglichkeiten von Stahl aufzeigen“, sagt Fabian Knes, „während uns die Digitalisierung die Umsetzung großartiger Projekte erleichtert, halten wir umso mehr an alten Werten wie der Handschlagqualität fest und nehmen die Perspektive unserer Klient:innen ein, um möglichst maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln“.
Begeisterung seit Kindestagen
Man könnte sagen, Fabian Knes ist mit der Schlosserei KM-Design aufgewachsen. Bereits als Kind war er oft und gerne in der Werkstatt seines Vaters und schaute diesem über die Schulter. Während seiner Schulzeit half er in den Ferien im Betrieb mit, verdiente sich ein Taschengeld, lernte das kleine Schlosser-Einmaleins und machte so seine ersten Schritte auf dem Weg zur meisterlichen Metallverarbeitung.
Später schloss Knes an der Thöni Akademie eine Lehre mit Matura zum Maschinenbauer ab und krönte diese mit der Zusatzausbildung zum Bauschlosser. „Metall ist ein unglaublich vielseitig einsetzbarer Werkstoff. Endprodukte aus Metall können rustikal, aber auch filigran wirken. Je nach Verarbeitung erzielen wir verschiedene Ergebnisse“, beschreibt der Tiroler Tüftler seine Passion. Mit seinen Designs hat er einen Weg gefunden, seine handwerkliche Leidenschaft mit seiner Kreativität zu verbinden.
Künstlerische Konstruktionen
„Qualitatives Handwerk trifft kunstvolles Design“, beschreibt Knes die Philosophie seines Unternehmens. Am Computer und in seiner Werkstatt tüftelt er mit Leidenschaft an individuellen Lösungen für seinen Kundenkreis und neuen Designs für deren Umsetzung. Das Produktportfolio der Schlosserei erstreckt sich dabei von Einfriedungen, Geländern und Stiegen über die Konstruktion und den Bau von Portalen und Türen, Balkonen, Überdachungen und Fassaden sowie Carports.
Dabei punktet KM-Design vor allem mit Lö- sungen aus einer Hand. Neben einer fachkundigen Beratung und der minutiösen Planung ist KM-Design in der Lage, Aufträge bis hin zur Montage der „individuellen Hingucker“ umzusetzen. „Unsere Mitarbeitenden sind das A und O in der Firma. Dank ihrer fachlichen Kompetenz und ihrer innovativen und kreativen Herangehensweise sind wir in der Lage, originelle Projekte umzusetzen“, lobt der Geschäftsführer sein Team.
Neben dem handwerklichen Geschick hat so auch das Künstlerische einen festen Platz in der Werkstatt von KM-Design: „Das Handwerk und Kunst verschmelzen bei uns manchmal. Jedes Werkstück, das wir von Hand fertigen, ist ein Unikat“, beschreibt der Metallbauer die Einzigartigkeit seiner Produkte und Sonderanfertigungen.
Auf der Suche nach Herausforderungen
2019 gründete Fabian Knes zudem die Möbelschlosserei Vindu Stylz in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schlosserei KM-Design. Dort fertigt er mit seinem Team aus unbehandeltem Stahl und Holz hochwertiges Mobiliar – modern oder im Vintage-Styl.
„Geprägt von der Liebe zu modernem Design und dem Wissen um den Wert massiver, handgefertigter Möbel bauen wir bei Vindu Stylz ‚Lieblingsmöbel‘ von Hand, die viele Jahre, Umzüge und Trends überdauern sollen“, beschreibt Knes seine Herangehensweise. Dabei gilt für ihn dasselbe Prinzip wie in seiner Schlosserei KM-Design. Gemeinsam mit der Kundschaft sollen individuelle Wünsche erarbeitet und umgesetzt werden, sodass jedes Stück funktionell und einzigartig gestaltet wird.
„Wir fertigen unsere Möbel und Inneneinrich tungen mit viel Liebe zum Detail und von Hand. Ich freue mich bei jeder Anfrage auf die neue Herausforderung. Jedes Projekt hat seine Tücken, je kniffliger desto reizvoller“, beschreibt Knes seine Leidenschaft für anspruchsvolle Projekte.
Prestigeprojekt: Wine Dome
Getreu dieser Maxime wagte sich der Tiroler Tüftler auch an die Umsetzung des Wine Domes für die Hospiz Alm in St. Christoph. In der eindrucksvollen Stahlkonstruktion werden 360 Großweinflaschen, mit einem Volumen von 3 bis 27 Liter, gelagert. Obwohl Knes von Haus aus eher zum Bier greift, war ihm sofort klar: „Das Projekt will ich umsetzen.“
So entstand in der Werkstatt von KM-Design eine 4 Meter hohe Kuppel aus Stahl mit einem Durchmesser von rund 10 Metern. „Handwerklich war es eine Herausforderung, eine Konstruktion herzustellen, die den Gegebenheiten des Raumes und Ansprüchen des Auftraggebers entsprachen – nämlich dreidimensional, elliptisch und symmetrisch“, erinnert sich der Geschäftsführer, der nichts dem Zufall überließ und die Metallkonstruktion des Wine Domes darum vorab probeweise in seiner Werkstatt aufbaute. „Dann galt es noch die Stahlteile an ihren Bestimmungsort in den Keller der Hospiz Alm zu bringen. Manche Träger waren 4 Meter lang und alles zusammen wog etwa 3,5 Tonnen. Darum mussten wir Stützen und Hebel anfertigen, um die schmale Treppe zu bewältigen“, schmunzelt der Geschäftsführer rückblickend.
Von der Planung bis zur Fertigstellung vergingen nur 10 Wochen. Für diese meisterliche Leistung bekam Fabian Knes bereits im Frühjahr den Tiroler Handwerkspreis von der WK Tirol verliehen. „Es ist unglaublich, was sich alles innerhalb kurzer Zeit realisieren lässt und ein tolles Gefühl zu sehen, was man mit den eigenen Händen schaffen kann“, freut sich der Preisträger. Zukünftig will er sich mit seinem Team verstärkt auf Sonderanfertigungen konzentrieren. Jugendliche ermutigt er, es ihm gleich zu tun und sich selbst mit einem Handwerk zu verwirklichen.