Statistik Industrie
Wirtschaftsdaten und Wirtschaftskennzahlen im Überblick
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Die Industrie ist fest verankert in der heimischen Wirtschaftsstruktur
Als wichtige Säule der Wirtschaft gibt sie Impulse und setzt Akzente, direkt in den Regionen und weit darüber hinaus. Die Industrie ist Netzwerkakteur und Investor, Stabilitätsanker und Wachstumstreiber. Sie ist ein wichtiger Motor für Innovation und Wachstum, eine maßgebliche Quelle von Wertschöpfung und trägt wesentlich zur Leistungskraft der Wirtschaft bei (Quelle: Leistungs- und Strukturerhebung, F&E-Vollerhebung):
- Jeder vierte Euro an Wertschöpfung bzw. Bruttoinvestitionen der Gewerblichen Wirtschaft kommt aus den heimischen Industrieunternehmen.
- 41 % des Produktionswertes der Gewerblichen Wirtschaft stammen aus den Unternehmen der Industrie.
- Industrieunternehmen investieren kräftig in den Umweltschutz: 1,5 Mrd. Euro fließen in laufende Umweltschutzausgaben und Investitionen (end-of-pipe-Einrichtungen oder integrierte Technologien).
- Die Industrie besteht nicht nur aus Großunternehmen: 87 % der Industrieunternehmen sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit bis zu 250 Beschäftigten.
- Industrieunternehmen geben im Jahr mehr als 5 Mrd. Euro für F&E aus.
- Sechs von zehn F&E-Beschäftigten der Gewerblichen Wirtschaft arbeiten in der Industrie.
Mehr Zahlen, Daten und Fakten finden sich in der aktuellen Kennzahlenbroschüre der Sparte Industrie.
Die Industrie ist der maßgebliche Bereich der gewerblichen Wirtschaft Österreichs
Bei den Leistungskennzahlen ist die Industrie Spitzenreiter in der Gewerblichen Wirtschaft, keine andere Sparte hält derart hohe Anteile: 41 % des Produktionswertes bzw. 23 % Wertschöpfung der Gewerblichen Wirtschaft stammen aus den Unternehmen der Industrie. 25 % der Bruttoinvestitionen der gesamten gewerblichen Wirtschaft wird in einem heimischen Industrieunternehmen verbucht. Das Erstaunliche dabei: Diese Leistungskraft wird von lediglich 1 % der Unternehmen der Gewerblichen Wirtschaft erbracht. Dies hängt zum einen mit Unternehmensgeflechten (rechtlichen Einheiten) zusammen und zum anderen mit den Größenstrukturen, die sich daraus ergeben. Aber: Die Industrie besteht nicht nur aus großen Unternehmen.
Industrie-KMU und -Großunternehmen vereinen ihre Kräfte
87 % der Industrieunternehmen sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit bis zu 250 Beschäftigten. 13 % der Industrieunternehmen sind folglich Großunternehmen, konkret sind das in der heimischen Industrie rund 440. Letztere erwirtschaften im Aggregat drei Viertel der industriellen Wertschöpfung und tätigen 74 % der Bruttoinvestitionen bzw. 91 % der gesamten Umweltschutzausgaben — dies inkludiert die laufenden Ausgaben ebenso wie die Investitionen — der Industrie.
In ihrer Leistungskraft tragen diese Großunternehmen wesentlich zum Wohlstand bei, allerdings brauchen sie die KMU der heimischen Wirtschaft, um im Netzwerk und Zusammenspiel aus Groß und Klein gemeinsam erfolgreich agieren zu können. Die KMU und Großunternehmen der Industrie Österreichs erwirtschaften 2022 gemeinsam mehr als 260 Mrd. Euro an Produktionswert bzw. mehr als 50 Mrd. Euro an Wertschöpfung und investieren rund 10 Mrd. Euro.
Wo die Industrie regional stark aufgestellt ist
Ein Blick auf die regionale Streuung identifiziert Oberösterreich, Niederösterreich und die Steiermark als die Top 3 Bundesländer, wenn es darum geht, wo die meiste industrielle Wertschöpfung stattfindet bzw. wo die Industrieunternehmen am meisten investieren (Absolutbetrachtung). In Summe wird in diesen drei Bundesländern 32 Mrd. Euro der insgesamt mehr als 50 Mrd. Euro an Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten generiert bzw. werden mehr als 6 Mrd. Euro der insgesamt rund 10 Mrd. Euro der gesamten Investitionen der Industrie getätigt.
Neben diesen quantitativen Messgrößen erlaubt die Statistik noch eine weitere Perspektive: Jene nach der höchsten relativen Bedeutung der Industrie in den Bundesländern. Geht man der Frage nach, in welchen Bundesländern die Industrie überdurchschnittliche Bedeutung hat, so tauchen neben Oberösterreich und der Steiermark insbesondere Kärnten und Vorarlberg auf. Hier ist die industrielle Durchdringung bei der Wertschöpfung besonders hoch. In Kärnten stammen 36 % der Bruttowertschöpfung der Gewerblichen Wirtschaft aus der Industrie, in Vorarlberg sind es 32 %. Dieses Bild zeigt sich auch bei den gesamten Investitionen im Jahr 2022: Jeder zweite investierte Euro der Gewerblichen Wirtschaft Kärntens kommt aus den Industrieunternehmen, rund vier von zehn Euro sind es in Vorarlberg.
Industrieunternehmen investieren kräftig in den Umweltschutz
Die hohen Aufwendungen der österreichischen Industrie für den Umweltschutz zeigen eine weiterhin stark steigende Tendenz. Die letztverfügbaren Zahlen zeigen innerhalb eines Jahres einen Anstieg der Summe aus laufenden Umweltschutzausgaben und Investitionen um ein Sechstel – aufbauend auf einem Vorjahresvergleichswert von einem Drittel. Im Vergleich zum Jahr 2017 verdoppeln Industrieunternehmen 2022 ihre Umweltschutzaktivitäten und hebeln beachtliche Umweltschutzinvestitionen zusätzlich zu den laufenden Umweltschutzausgaben. Diese Mittel fließen unter anderem in die Abfallwirtschaft, die Luftreinhaltung und den Klimaschutz oder den Gewässerschutz (Abwassermanagement).
Im Vergleich zum Vorjahr weisen sowohl die laufenden Ausgaben als auch die Investitionen deutliche Zuwächse auf: Im Jahr 2022 geben die heimischen Industrieunternehmen insgesamt 1,5 Mrd. Euro aus. Rund 70 % der gesamten Umweltschutzausgaben sind laufende Ausgaben, 30 % sind Investitionen, die entweder in end-of-pipe-Einrichtungen oder in integrierte Technologien fließen. Die laufenden Umweltschutzausgaben steigen um 8 % auf 1 Mrd. Euro. Die Investitionen in Einrichtungen und Anlagen, die dem Emissionsschutz dienen, sowie Investitionen in spezielles Emissionsschutzzubehör (vorwiegend „End-of-pipe-Einrichtungen“) wachsen um 36 % auf rund 0,3 Mrd. Euro. Die Investitionen in Einrichtungen und Anlagen in Verbindung mit sauberen Technologien („integrierte Technologien“) steigen um 44 % auf rund 0,2 Mrd. Euro zu.
Die Industrie ist stark exportorientiert
Bedingt durch einen vergleichsweisen kleinen Inlandsmarkt sind die heimischen Unternehmen stark exportorientiert. Ein durchschnittliches Industrieunternehmen erwirtschaftet rund sieben von zehn Euro des Gesamtumsatzes im Ausland (Exportquote: 66 %). In einzelnen Fachverbänden ist die Exportintensität besonders hoch, z.B. in der Papierindustrie, der Fahrzeugindustrie oder der Elektro- und Elektronikindustrie. Die beiden letztgenannten Fachverbände zählen neben den Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen, der Metalltechnischen Industrie und der Chemischen Industrie zu den Fachverbänden mit den höchsten Auslandsumsätzen (Quelle: Statistik Austria, Konjunkturerhebung).