Industrietag 2024: Krise als Game Changer
Die Kunst, in turbulenten Zeiten auf Kurs zu bleiben
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Der Industrietag 2024 der WKOÖ Sparte Industrie bot rund 300 Teilnehmern:innen Impulse für Erfolgsstrategien in Krisenzeiten
Ob Universitätsprofessor, Unternehmensgründer oder Militärpilotin - für sie alle ist Führung in Krisenzeiten kein Fremdwort. Beim diesjährigen Industrietag wurden verschiedene Ansätze aus strategischer, operativer und taktischer Sicht beleuchtet.
Mit einem kühlen Kopf durch die Krise
„Wir befinden uns mitten in einem Sturm. Jetzt heißt es, einen kühlen Kopf zu bewahren“, so Spartenobmann Erich Frommwald einleitend. „Darüber hinaus gilt es, die Gefahr einer Deindustrialisierung abzuwehren. Dazu braucht es vielfältige Maßnahmenpakete. Herausforderungen sind zum Beispiel die Energiewende, der Arbeits- und Fachkräftemangel oder die Umsetzung eines praxiszugänglichen Lieferkettengesetzes für den Industriestandort OÖ.“
Leistung muss sich lohnen
„Oberösterreich ist ein Unternehmerland mit rund 106.000 Unternehmen. Sie sind das ‚asset‛ unseres Wirtschaftsstandortes. Es gilt daher mehr denn je: Leistung muss sich lohnen. Mit Forderungen wie die Reduzierung der Steuersätze, die Einführung des Steuerfreibetrags für Vollzeitarbeit und die radikale Senkung der Lohnnebenkosten sollen die Rahmenbedingungen dazu geschaffen werden. Da ist das erklärte Ziel der WKO Oberösterreich“, bestätigte Präsidentin Doris Hummer den Kurs der WKOÖ.
Schaffung von Sicherheit in Krisenzeiten
„In der Krise geht es auch um Emotionen und als Bank begleiten wir unsere Kunden lösungsorientiert durch die Krise. Wir wollen so viel Risiko herausnehmen, wie nur möglich“, erklärte Christian Wiesbauer, Landesdirektor Firmenkunden von der Bank Austria. „Wir haben massive Herausforderungen, versuchen aber, die Versorgungssicherheit herzustellen“, versicherte zudem Andreas Kolar, CFO der Energie AG.
Klar – Präzise - Korrekt
Als Militärpilotin ist Nicola Winter darauf trainiert, schnelle Entscheidungen zu treffen und trotzdem strategisch vorzugehen. Dabei handelt sie stets nach den folgenden Grundsätzen: Behalte die Kontrolle – analysiere die Situation – ergreife geeignete Maßnahmen. „Außerdem findet 95 % guten Krisenmanagements vor der Krise statt“, ist Winter überzeugt.
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen
Josef Zotter, Gründer der Zotter Schokoladen GmbH weiß was es heißt, Krisen zu überstehen und Neues daraus zu schaffen. „Jeder Fehlschlag bringt uns auch immer ein Stück weiter“, so Zotter. Er plädiert für mehr Mut, auch mit dem Risiko, vielleicht nochmals ganz von vorne anfangen zu müssen.
Krisen führen zu Paradoxien
In der Krise müssen viele Entscheidungen gleichzeitig getroffen werden, die widersprüchlich sind und im Führungsalltag entzerrt werden können. Klarheit schafft dabei Orientierung, da andernfalls Konflikte drohen“, ist Wolfgang Güttel, Leiter der Forschungsgruppe Leadership ans Strategy der TU Wien, überzeugt.