Seilbahnen, Fachverband

Seilbahnsysteme

Seilbahnen heute - Innovationsweltmeister

Lesedauer: 2 Minuten

08.11.2024

Heute stehen den Gästen in Österreich 2.536 Seilbahnanlagen – 1.116 öffentliche Seilbahnen und 1.420 Schlepplifte zur Verfügung. Diese befördern jährlich rund 600 Millionen Fahrgäste. Den alpinen Wintersportlern stehen heute in Österreich 23.700 ha an Pistenfläche zur Verfügung. Durch moderne Beschneiungsanlagen ist auf über 75 % der gesamten österreichischen Pistenfläche ein gefahrloser Skibetrieb bis Saisonende garantiert. Für die Sicherheit und den Komfort der Pisten sind spätnachts und frühmorgens über 1.000 Pistengeräte im vollen Einsatz.

Die heimischen Bergbahnen zählen zu den innovativsten ihrer Art auf der ganzen Welt – Österreich positioniert sich als Weltmarktführer

Die verschiedene Arten von Seilbahnanlagen

Der Großteil der Anlagen sind Schlepplifte, gefolgt von kuppelbaren Sesselbahnen und Umflaufbahnen mit geschlossenen Fahrzeugen sowei festgeklemmten Sesselbahnen. In geringer Anzahl findet man in Österreich auch Pendelbahnen und Standseilbahnen.

  • Standseilbahnen: Die Wagen werden über Schienen und ein Zugseil fortbewegt. Pendelbahnen (auch Großkabinenbahn, Luftseilbahn): Sie transportieren die Fahrgäste in einem Laufwerk auf Tragseilen.
  • Umlaufbahnen: Hier gibt es je ein Tragseil für die Berg- und die Talfahrt. In den Stationen werden die Wagen zum Ein- und Aussteigen der Fahrgäste abgeklemmt.
  • Sesselbahnen: Sitze bzw. Sitzbänke für ein bis acht Fahrgäste sind über ein Gehängerohr und eine Klemme mit dem Förderseil verbunden. Werden die Sessel in der Station vom Förderseil abgeklemmt, spricht man von kuppelbaren Sesselbahnen.
  • Schlepplifte: Die Beförderung der Wintersportler erfolgt über eine Schleppvorrichtung (z.B. über einen T-förmigen Bügel für zwei Personen), die mit dem Förderseil verbunden ist.

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© Fachverband der Seilbahnen

Die heutigen Seilbahnanlagen sind komplexe Systeme mit modernster Technik, in höchster Qualität sowie mit regelmäßig geprüften Sicherheitsstandards. Strenge Auflagen schaffen ein engmaschiges Sicherheitsnetz, das die Seilbahnen mit Abstand zu einem sehr sicheren Verkehrsmittel macht.

Vorschriftsmäßig ist jede Anlage jährlich einer umfangreichen Hauptrevision zu unterziehen, für welche der Betriebsleiter des Seilbahnunternehmens verantwortlich ist. Darüber hinaus gilt die Überprüfung nach der Seilbahnüberprüfungsverordnung (SeilbÜV 2013 – vorhergehende Regelung von 1995).

Die Betriebsanleitungen, Wartungsvorschriften und periodische Kontrollen, vorgegeben durch die jeweiligen Seilbahnhersteller, müssen vom Betriebsleiter des Seilbahnunternehmens und seinen geschulten Mitarbeitern genauestens eingehalten und nachweislich umgesetzt werden. Diese Überprüfungen unterteilen sich in tägliche Kontrollen (vor Aufnahme des Betriebs – während des Betriebs – nach Betriebsschluss) sowie in wöchentliche und monatliche Prüfintervalle von Anlagen und Seilen.

Der hohe technische Standard der Seilbahnen in Österreich ist es auch, der wesentlich zum nachhaltigen Betrieb der Bahnen beiträgt. Der Einsatz neuester Technolgoien spart Energie und Kosten. So lautet das Motto bei den österreichischen Seilbahnen „Natur & Technik, Hand in Hand“.

Seilbahnen wirken auf ihre Umgebung nicht nur wirtschaftlich, sondern in besonderem Maße auch ökologisch. Der Betrieb erfolgt beinahe zur Gänze unter Nutzung heimischen Ökostroms und basiert in Sachen Energiegewinnung fast ausschließlich auf erneuerbaren Quellen. Seilbahnen sind keine Energieverschwender, sondern achten nachhaltig darauf, nur so viel Energie zu brauchen wie notwendig. In den vergangenen zehn Jahren konnte die Branche gemessen an der Beförderungskapazität ihren Energieverbrauch um 20% reduzieren.