WKÖ-Kühnel: Aus- und Weiterbildung als Zukunftssicherung für den heimischen Arbeitsmarkt
Finanzielle Unterstützung durch Bildungskonto als Hebel zur Steigerung der Weiterbildungsbereitschaft – Positiven Trend bei jungen Erwachsenen durch zielgerichtete Angebote verstärken
Lesedauer: 2 Minuten
Die aktuellen Zahlen der Statistik Austria zu Aus- und Weiterbildungsaktivitäten zeigen einen neuen Trend, nämlich eine sehr deutlich angestiegene Beteiligung junger Erwachsener. „Das zeigt, dass die Gruppe der 18 bis 24-jährigen nicht nur in der Ausbildung, sondern auch bereits sehr aktiv bei Weiterbildungsmaßnahmen ist. Den jungen Menschen ist die Bedeutung eines Bildungsabschlusses und damit verbunden ein Up- und Re-Skilling für ihren weiteren Weg in der Berufswelt bewusst. Hier gilt es, die richtigen Angebote zu setzen, um Aus- und Weiterbildungsbereitschaft als Trampolin für zukünftige Karrierechancen zu unterstützen. Denn es ist diese Altersgruppe, die den Arbeitsmarkt der kommenden Jahre mit ihren Kenntnissen massiv prägen und gestalten wird und damit über die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes mit entscheiden wird“, betont Mariana Kühnel, stv. WKÖ-Generalsekretärin.
Die Umsetzung der Höheren Beruflichen Bildung sei hierzu ein wichtiger Meilenstein, weil er jungen Erwachsenen in der Berufsbildung neue Perspektiven gebe. Und es zeigt sich, dass mit der Höhe des Bildungsabschlusses die Aus- und Weiterbildungsaktivität steigt. Die Wirtschaftskammer selber bietet den heimischen Betrieben über wîse up – die digitale Aus- und Weiterbildungsplattform - ein maßgeschneidertes Angebot für digitales Weiterlernen mit dem besonderen Fokus in der Lehrlingsausbildung. „Die Anforderungen in der Berufswelt ändern sich durch das Beherrschen neuer Skills und die Anwendung neuer digitaler Technologien rasant. Aus- und Weiterbildung ist daher die beste Zukunftssicherung für unseren Arbeitsmarkt“, so Kühnel. Umso wichtiger sei es daher, die Aus- und Weiterbildungsbereitschaft der Arbeitnehmer:innen auch finanziell zu unterstützen: Eine Aufstockung der Förderungen für Weiterbildung bzw. ein Bildungskonto, wie es auch im aktuellen Regierungsprogramm angeführt ist, wären zielführende Maßnahmen. Denn es sei wichtig, auch jene Altersgruppen wieder stärker in Weiterbildungsmaßnahmen zu bekommen, deren Anteil an der Erwachsenenbildung laut aktueller Erhebung rückläufig war.
Auch Tatjana Baborek, Institutsleiterin WIFI Österreich, würde die Förderung von Bildungsinvestitionen ein wichtiger Hebel: Laut WIFI-Weiterbildungsbarometer 2023 würden 81 % der Erwerbstätigen und 77 % der Unternehmer:innen die Aufstockung staatlicher Förderungen für Weiterbildung begrüßen. Ein staatlich finanziertes Bildungskonto würden 74 % der Erwerbstätigen und 79 % der Unternehmer:innen in Anspruch nehmen. „Als führender Blended-Learning-Anbieter in Österreich sehen wir die aktuellen Ergebnisse der Erwachsenenbildungserhebung (Adult Education Survey – kurz AES) als klaren Auftrag, die vielfältigen WIFI-Bildungsangebote sowohl in den digitalen als auch in den analogen Lernwelten noch stärker an die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und ihrer Unternehmen anzupassen“, so Baborek, und führt weiter aus: „Berufliche Bildung könnte somit zu einem Innovationshebel für die Wirtschaft werden – das wird derzeit noch zu wenig ausgeschöpft: Um dieses Zukunftspotenzial zu entfesseln, gilt es nun von politischer Seite entsprechende Akzente zu setzen.“