Wecker mit Uhrzeit kurz vor 06:00 Uhr steht vor einem aufgeklapptem Laptop mit Notizblock, Stift und Tasse auf einem Holztisch
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Umfrage: Bereitschaft für Überstunden mehrheitlich vorhanden

Fehlende finanzielle Anreize bzw. drohende hohe Abzüge als Hindernisse. Steuerbefreiung von Überstunden und bessere Kinderbetreuung als Lösungsansätze. Präsident Mahrer und Vizepräsidentin Schultz begrüßen angekündigtes Paket der Bundesregierung zur Kinderbetreuung.

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Aktualisiert am 22.09.2023

Schon jetzt herrscht ein großer Arbeitskräftemangel, dennoch wird weiterhin eine Arbeitszeitverkürzung auf 32 Stunden bei vollem Lohnausgleich gefordert. Eine von der WKÖ in Auftrag gegebene bundesweite Market-Umfrage unter 2.000 Befragten zeigt aber: Die Bereitschaft, mehr zu arbeiten, ist vorhanden. So betonen nur 33 Prozent der Befragten, dass ihr Arbeitspotenzial voll ausgeschöpft sei. Weitere 39 Prozent sagen, es sei „eher schon“ ausgeschöpft und 24 Prozent, dass es „eher weniger“ bzw. „sicher nicht“ ausgeschöpft sei.

60 Prozent zu mehr Überstunden bereit

Zudem wären 60 Prozent zu mehr Überstunden bereit. Haupthindernis all jener, die noch Potenzial haben, sind für über 60 Prozent die fehlenden finanziellen Anreize bzw. drohenden hohen Abzüge. Gefragt wurde auch nach Lösungen gegen den Arbeitskräftemängel: 83 Prozent sind für eine Steuerbefreiung von Überstunden sowie eine stärkere Förderung der Lehre, 82 Prozent fordern eine bessere Kinderbetreuung. Anreize für Pensionist:innen befürworten demnach 66 Prozent, Anreize bzw. schärfere Zumutbarkeitsbestimmungen für Arbeitslose können sich 78 bzw. 71 Prozent der Bevölkerung vorstellen.

Kinderbetreuung: Mahrer und Schultz begrüßen Paket der Bundesregierung

Die jetzt von Bundeskanzler Nehammer und Bundesministerin Raab angekündigte Ausbauoffensive zur Kinderbetreuung wird seitens der WKÖ grundsätzlich positiv bewertet. „Jeder in Kinderbetreuung investierte Euro ist gut investiert. Es freut uns daher, dass die Regierung die Vorschläge aus unserer Agenda Kinderbetreuung aufnimmt und es bis 2030 zusätzliche Mittel von 4,5 Milliarden Euro für den Ausbau der Kinderbetreuung geben soll“, so WKÖ-Präsident Harald Mahrer. Nun müssen von Seiten aller Beteiligten weitere Schritte folgen, unterstreicht Mahrer. 

Für WKÖ-Vizepräsidentin und Bundesvorsitzende von Frau in der Wirtschaft (FiW) Martha Schultz kommt das Paket keinen Tag zu früh. Hier haben die konsequente Forderung und der laute Ruf nach Verbesserungen bei Kinderbildung und Kinderbetreuung nun Wirkung gezeigt. Gleichzeitig fordert sie weiter Verbesserungen: „Es ist wichtig und höchst an der Zeit, dass wir hier endlich richtig etwas weiterbringen. Die Herausforderungen in der Kinderbetreuung enden allerdings nicht mit dem ersten Schultag. Deshalb braucht es Maßnahmen bis zum Ende der Schulpflicht. Die Lösungen liegen bereits am Tisch“, so Schultz und verweist auf die Anfang August von der WKÖ vorgestellte „Agenda Kinderbildung & Kinderbetreuung“.

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