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Standort-Check 2024: Steigender Handlungsbedarf

Analyse des Wirtschaftsstandortes Österreich anhand ausgewählter Schlüsselindikatoren

Lesedauer: 1 Minute

17.06.2024

Handlungsbedarf steigt

Gruppiert in die vier Bereiche Wohlstand, Wettbewerbsfähigkeit, Arbeits­markt und öffentliche Finanzen, analysiert der Standort-Check der WKÖ regelmäßig, wie der Wirtschaftsstandort Österreich im Vergleich zu anderen europäischen Staaten abschneidet. Nach einem lediglich durchwachsenen Befund im Jahr 2023 zeigt der Standortvergleich auch für dieses Jahr keine nennenswerte Verbesserung. Österreich verharrt im Mittelmaß.

  • Verglichen mit 2023 verbessert sich Österreich zwar beim Großteil der Indikatoren, kann aber in den meisten Fällen nicht an die Durchschnittswerte von 2018 bis 2022 anschließen.
  • Österreich liegt 2024 nur mehr bei rund einem Drittel der Indikatoren über dem EU-Schnitt.
Grafik zeigt Indikatoren für Wirtschafts-Standort Österreich
© WKÖ

Zu den einzelnen Kategorien des Standort-Checks für Österreich

  • Inflationshöhe und -abstand zum EU-Schnitt bleiben weiterhin hoch
  • Beim Wohlstand liegt Österreich im Spitzenfeld, Wirtschaftswachstum und Inlandsnachfrageentwicklung sind merklich unter dem EU-Schnitt
  • Die Entwicklungen am Arbeitsmarkt belegen noch ein gutes Mittelmaß, der Vorsprung wird jedoch geringer
  • Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität sind weiterhin schwach: Österreich weist für 2024 die schwächste Investitionsprognose aller EU-Staaten auf. Gleichzeitig fällt der Anstieg der Lohnstückkosten wesentlich stärker aus als etwa bei unserem wichtigsten Handelspartner Deutschland und im EU-Durchschnitt.

Fazit

Im europäischen Vergleich der Wirtschaftsstandorte kommt Österreich nicht vom Fleck. Bei rund zwei Drittel der im WKÖ Standort-Check 2024 betrachteten volkswirtschaftlichen Indikatoren schneidet Österreich schlechter ab als der EU-27-Durchschnitt. Nur wenige Indikatoren reichen über das Mittelmaß hinaus; damit droht Österreich, in Sachen Wettbewerbsfähigkeit den Anschluss zu verlieren.

Eine zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik – und dazu zählt insbesondere auch eine moderne Industriepolitik – muss sich um strukturelle Reformen bemühen, die den Standort langfristig wieder ins europäische Spitzenfeld bewegen. Ziel muss es sein, die Herausforderungen des ökologischen und digitalen Wandels zu nutzen, um den heimischen Wirtschaftsstandort im Zuge der Transformationsphase an die europäische Spitze heranzuführen.

Zum Standort-Check 2024 (PDF)