KV-Verhandlungen Eisenbahn – Arbeitgeber appellieren an Gewerkschaft, ernsthaft und lösungsorientiert zu verhandeln
Seit erster Verhandlungsrunde nur Beharrungs-Parolen und Ultimaten - Arbeitgeber erwarten konstruktive Gespräche, am 10. November wird weiterverhandelt
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Die Arbeitgeberseite weist den Vorwurf der Gewerkschaft, die Verhandlungen zu verschleppen, vehement zurück. Bereits seit der ersten Runde am 4. Oktober liegen ein Angebot und mehrere Terminvorschläge für weitere Verhandlungen vor: Konkret bieten die Arbeitgeber die volle Abgeltung der Inflation, mit Stand September ist das eine Erhöhung der Gehälter um plus sieben Prozent. Seitens der Gewerkschaft auf 18 Prozent Lohnerhöhung zu beharren, sei unfinanzierbar und nicht lösungsorientiert.
„Weitere Details und Konkretisierungen dieses Angebotes sind Teil von vereinbarten Verhandlungsrunden und nicht von medial übermittelten Schreiben oder Ultimaten. Umso mehr ist es für uns nicht nachvollziehbar, dass diese erste auch gleichzeitig die letzte Verhandlungsrunde war. Das ist auch für mich eine Premiere und völlig unverständlich. Die Gespräche wurden von der vida abgebrochen und unmittelbar Betriebsversammlungen anberaumt“, betont der Obmann des WKÖ-Fachverbandes Schienenbahnen und Chefverhandler der Arbeitgeber, Thomas Scheiber.
Lösungsorientierte Verhandlungen
Der Fachverband Schienenbahnen begrüßt die Rückkehr der Gewerkschaft an den Verhandlungstisch nach einem personellen Wechsel an der Spitze des vida-Verhandlungsteams und der Abhaltung von österreichweiten Betriebsversammlungen. „Ebenfalls bereits am 4. Oktober haben wir dem Sozialpartner mehrere Terminvorschläge angeboten. Keiner dieser Termine wurde seitens vida bis 30. Oktober bestätigt. Umso mehr begrüßen wir nun die Bestätigung eines weiteren Verhandlungstermins für 10. November, den wir vorgeschlagen haben“, konkretisiert Scheiber. Die Arbeitgeber erwarten sich konstruktive Verhandlungen auf Augenhöhe und den Austausch der unterschiedlichen Positionen für einen fairen und raschen Gehaltsabschluss. „Was wir hingegen nicht brauchen, ist ein Beharren seitens der Gewerkschaft auf einem völlig unrealistischen und unfinanzierbaren durchschnittlichen Plus von 18 Prozent auf die Gehälter“, so Scheiber.
Gewerkschaft soll Mitarbeiter objektiv informieren
„Auch wir möchten im Interesse unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so rasch wie möglich ein Verhandlungsergebnis auf den Tisch und bestenfalls mit dem Dezember-Gehalt noch vor Weihnachten zur Auszahlung bringen, bekräftigt Verhandlungsführer Scheiber. Umso mehr appellieren die Arbeitgeber an die Gewerkschaft, in den bevorstehenden österreichweiten Betriebsversammlungen von 2. bis 7. November objektiv über den bisherigen Verhandlungsverlauf zu informieren und ihren Teil zu konstruktiven und lösungsorientierten Verhandlungen beizutragen. „Dass wir bereits in der ersten Verhandlungsrunde mit diesem Angebot an die Grenzen der Finanzierbarkeit für die Unternehmen gegangen sind, ist vielleicht taktisch nicht ideal und passt erst recht nicht ins Drehbuch der Gewerkschaft. Jetzt gehört aber nicht taktiert, sondern rasch ein Ergebnis für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Boden gebracht“, so Scheiber abschließend.
(PWK445/DFS)