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Der Arbeitsmarkt der Zukunft

Status quo: So sieht der Arbeitsmarkt heute aus

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 08.08.2023

Derzeit sind laut Dachverband der Sozialversicherungsträger österreichweit rund
3,9 Millionen Personen unselbständig beschäftigt. Im Vergleich der Branchen entfallen die meisten anteilsmäßig auf die Herstellung von Waren (rund 16%), gefolgt von der öffentlichen Verwaltung (rund 15%) und dem Bereich Handel und Kfz-Reparatur (rund 14,6%).

In allen Bereichen manifestiert sich der Fachkräftemangel zunehmend zu einem Arbeitskräftemangel. Während die Zahl der Erwerbstätigen zurückgeht, können schon jetzt viele Stellen nicht besetzt werden.

Das bewegt den Arbeitsmarkt im Jahr 2040

Bis 2040 wird sich der Arbeitsmarkt in Österreich stark verändern. Der Arbeitskräftebedarf steigt deutlich, gleichzeitig sinkt die Zahl der Erwerbstätigen. Wenn man vom Status quo ausgeht und Berechnungen der Synthesis Forschung und des WIFO zu Arbeitskräfteangebot und -nachfrage einander plakativ gegenüberstellt, zeigt sich, dass bis 2040 zusätzlich rund 363.000 Stellen in
den Betrieben nicht besetzt werden können – wenn nicht gegengesteuert wird.

Demografie

  • Die Bevölkerung der Generation 65+ wird zahlen- und anteilsmäßig stark an Gewicht gewinnen. 2040 dürfte die Bevölkerung ab dem Alter von 65 Jahren um 48,1% (bzw. rund 834.000 Personen) größer sein als 2021. Zugleich erhöht sich ihr Anteil an der Bevölkerung von derzeit 19,4% auf 26,6% (2040).
  • Die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter von 20 bis unter 65 Jahren erreicht 2023 mit 5,53 Millionen ihr vorläufiges Maximum. Bis 2040 wird sie um knapp 244 000 Personen (minus 4%) unter diesen Wert sinken.
  • Der Anteil der unter 20-Jährigen an der Gesamtbevölkerung bleibt im gesamten Prognosezeitraum weitgehend konstant (2021: 19,3%; 2040: 18,6%).

Verschärfter Personalbedarf trifft alle

Der zusätzliche Personalbedarf betrifft alle Bereiche der gewerblichen Wirtschaft, aber auch den öffentlichen Dienst. Ausgehend von der jetzigen Struktur am Arbeitsmarkt, zeigt sich eine überproportionale Zunahme des
Arbeitskräftebedarfs.

Öffentlicher Dienst - Beispiele für zusätzlich fehlende Kräfte

Pensionierungswelle

Von den derzeit knapp über 3,9 Millionen unselbständig Beschäftigten werden bis 2040 österreichweit 1.328.509 Personen in die Pension wechseln. Das ist mehr als jede:r Dritte (33,9% der derzeitig Beschäftigten).

Zahlreiche aufgrund dieser Pensionierungswelle frei werdende Stellen werden nicht nachbesetzt werden können – wenn nicht gegengesteuert wird.

Kosten des Nichtstuns

Wird nicht rasch und effektiv gehandelt, um das Arbeitskräfteangebot zu erhöhen, kommt uns diese zusätzliche Lücke zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt teuer zu stehen. Und zwar nicht nur die einzelnen Betriebe und Arbeitnehmer:innen, sondern längerfristig den gesamten Standort.

2040 würde das BIP um etwa 9% der rund 50 Mrd. Euro (zu aktuellen Preisen)
österreichweit geringer sein, als es mit ausreichend Arbeitskräften sein könnte.

Die geringere Wirtschaftsleistung infolge des Arbeitskräftemangels hat merkbare
Auswirkungen auf die Einnahmen der öffentlichen Hand. Der Staat verliert laut
WKÖ-Berechnungen von 2023 bis 2040 in Summe rund 150 Mrd. Euro (zu aktuellen Preisen) an Steuereinnahmen und Sozialversicherungsbeiträgen.

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