AustrianSkills in Baden: Doppelerfolg für Oberösterreich bei den Konditorinnen
Bemerkenswert: Eine Gmundner Konditorei stellt zugleich die Staats- und Vizestaatsmeisterin. Bronze holt eine Niederösterreicherin, die in Wien beschäftigt ist.
Lesedauer: 3 Minuten
Die Landesberufsschule Baden (NÖ) avancierte in den vergangenen Tagen zum süßen Wettbewerbsgelände: Sechs junge Teilnehmerinnen aus ganz Österreich ritterten von 7. bis 9. Oktober an drei Wettbewerbstagen um den Staatsmeistertitel in der Konditorei. In rund 14 Arbeitsstunden zauberten sie nach strengen Vorgaben zum Motto „Vier Jahreszeiten“ Pralinen, Petits Fours, handmodellierte Marzipanfiguren, eine Torte mit einem Zuckeraufsatz und ein fast ein Meter hohes Schokoladeschaustück.
Kirchhamerin siegt
Den Sieg sicherte sich die Kirchhamerin Jana Bacher. „Ich kann noch gar nicht fassen, dass ich jetzt Staatsmeisterin bin. Ich bin nach wie vor sprachlos und überglücklich. Das ist ganz wild für mich – ich hätte das nie geglaubt“, sagt die österreichische Konditor-Staatsmeisterin 2023. Es ist ein Erfolg, den sie sich hart erarbeitet hat: „Ich habe mich wochenlang auf den Wettbewerb vorbereitet, bin die verschiedenen Aufgabenstellungen aus den Vorjahren immer wieder durchgegangen. Zum Glück haben mich auch meine Chefs beim Training unterstützt. Sie sind mir mit Tipps und Ratschlägen zur Seite gestanden. Es ist alles nach Plan gelaufen.“ Die Medaille gebe es daher aktuell bei ihrem Arbeitgeber, der Konditorei Grellinger in Gmunden, zu bewundern, erzählt Bacher. Für sie ist es indes nicht der erste Titel: Schon im Juni setzte sie sich beim Landeslehrlingswettbewerb durch.
Doppelerfolg für Konditorei Grellinger
Direkt hinter der frisch gekrönten Staatsmeisterin eroberte mit Lisa Schögl eine weitere Fachkraft der Konditorei Grellinger den zweiten Platz: „So wie es ausschaut, haben wir einfach die beste Ausbildung Österreichs hier in Gmunden“, lacht Schögl. Gerechnet habe sie mit dem Doppelerfolg dennoch nicht: „Wir haben in den letzten zwei Monaten sehr hart trainiert, aber dass wir gleich ganz vorne landen, ist schon extrem super und ein schönes Gefühl.“ An den beiden Wettbewerbstagen hat die Altmünsterin durchaus massive Herausforderungen gemeistert: „Vor allem die Pralinen haben mir Probleme bereitet – und sind dann tatsächlich erst im zweiten Anlauf so richtig gelungen.“
Platz drei bei den Staatsmeisterschaften der Konditoren geht an Valentina Otzelberger aus Vösendorf. Die Jungfachkraft ist bei OBERLAA Konditorei GmbH & Co KG in Wien-Favoriten tätig. „Ich habe nicht damit gerechnet, daher ist die Freude über den dritten Platz umso größer“, sagt die Vösendorferin.
Das Feld der Teilnehmerinnen wurde komplettiert durch Anika Benkö (Burgenland), Maya Combs (Wien) und Janine Schwung aus der Steiermark, die für ihre hervorragenden Leistungen ebenfalls geehrt wurden. Das hohe Niveau machte es der prominent besetzten Fachjury nicht leicht – mit der amtierenden Konditor-Europameisterin Anna Saurer, der Trainerin und nationalen Expertin bei WorldSkills und EuroSkills Veronika Schmidt, mit Schokolade-Sommelier Johannes Warmuth, Drittplatzierter der Sat-1-Fernsehsendung "Das große Backen", und Oberjurorin Brigitta Schickmaier, bekannt aus der RTL-Fernsehshow „Master of Sweets“.
„Die Jury hat bei den Kandidatinnen ganz genau hingeschaut. Trotzdem war die Entscheidung wahnsinnig knapp, denn hier wurde insgesamt auf einem unglaublich hohen fachlichen Niveau gearbeitet. Dieser Wettbewerb und seine Teilnehmerinnen sind eine wichtige Werbung für unser Handwerk“, zeigte sich Leo Jindrak, Innungsmeister der Konditoren Österreichs und Vizepräsident der Wirtschaftskammer Oberösterreich, stolz.
Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister überreichte - in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner – den Teilnehmerinnen die Urkunden und Medaillen: „Sie sind alle Gewinnerinnen. Es ist sehr mutig, sich im Rahmen dieses anstrengenden und anspruchsvollen Bewerbs dem Stress und Vergleich zu stellen. Was die Teilnehmerinnen in den letzten Wochen und besonders in den letzten drei Tagen geleistet haben, ist absolut beeindruckend!“
Die Resultate von AustrianSkills sind die Basis für die Entsendung zu WorldSkills 2024 in Lyon (von 10. bis 15. September) bzw. EuroSkills 2025 bei EuroSkills in Herning, Dänemark.
„Unsere Young Professionals haben dabei einmal mehr bewiesen, dass sie mit ihren Leistungen, ihrer Kompetenz und ihrem Engagement top sind. Genau diese Leistungsträgerinnen und Leistungsträger brauchen wir als Vorbild für unsere Jugend. Ich ziehe den Hut vor den vielen großartigen Leistungen in Baden“, applaudiert SkillsAustria-Präsident Josef Herk.
Finale in Salzburg
Die Staatsmeisterschaften in Wels und nun in Baden haben den Startpunkt eines mehrteiligen Skills-Herbstes markiert: In der HTL für Lebensmitteltechnologie in Wels, Oberösterreich, wird von 13. bis 15. Oktober um die Wette gebacken. Teilnehmende im Beruf Restaurantservice, Hotelrezeptionistinnen und -rezeptionisten sowie Köchinnen und Köche buhlen von 26. bis 28. Oktober in der Berufsschule Altmünster in Oberösterreich um die begehrten Staatsmeistertitel. In Salzburg (zeitgleich mit der Berufs-Infomesse) kommt es von 23. bis 26. November zum finalen AustrianSkills-Showdown. (PWK343/HSP)