Sparte Industrie

Corona-Maßnahmen mit Blick auf die Industrie

Lesedauer: 2 Minuten

13.03.2023

Die Industrie hat in den letzten Monaten die staatlichen Vorgaben betreffend Corona-Sicherheitsstandards vorbildlich umgesetzt. Daher kann die Industrie erwarten, dass neue gesamtösterreichische und auch regionale Maßnahmen der Corona-Bekämpfung so gesetzt werden, dass sie die Auswirkungen auf die Wirtschaft – und insbesondere auch die Industrie – bestmöglich mit bedenken.

Wie erwartet ist die Zahl der positiven Coronatests mit Beginn des  Herbstes stark angestiegen. Seit heute 00:00 Uhr gilt wieder ein Lockdown mit massiven Einschränkungen des öffentlichen und kulturellen Lebens. Dies stellt die gesamte Gesellschaft vor große Herausforderungen. Grundsätzlich ist der Gedanke vernünftig, auf unterschiedliche Bedrohungslagen regional differenziert zu reagieren, um notwendige Maßnahmen situativ angepasst und mit möglichst geringer Beeinträchtigung des sozialen und wirtschaftlichen Lebens umzusetzen.

Leider hat gleich ein erster „Ernstfall“, die Quarantäne in Kuchl, gezeigt, dass – trotz der monatelangen Möglichkeit der Vorbereitung – die Maßnahmen nicht auf allen Ebenen ausreichend durchdacht sind.

Alle Maßnahmen, auf nationaler wie regionaler Ebene, müssen unbedingt so ausgerichtet werden, dass die wirtschaftliche Aktivität auf einem hohen Niveau weiter laufen kann. Zu diesem Grundsatz kann es keine Alternative geben, denn sonst droht eine einerseits finanziell auf allen Ebenen – Haushalte, Unternehmen, Gebietskörperschaften – unhaltbare Situation und andererseits ein Versorgungsproblem.

Insbesondere muss daher die Produktion in den Industriebetrieben aufrechterhalten werden. Dazu bedarf es der Möglichkeit von unbehinderten Transportströmen, um Rohstoffe und Vorprodukte zu liefern und verarbeitete Produkte versenden zu können. Und es muss die Möglichkeit geben, dass Arbeitskräfte in den Unternehmen präsent sind, denn bei industrieller Produktion ist die im Verwaltungsbereich vielfach mögliche Mitarbeit aus dem Homeoffice naturgemäß weitgehend ausgeschlossen.

Aufgrund einer hoch entwickelten Arbeitsteilung kann eine faktische Stilllegung industrieller Tätigkeit in einer einzigen Region bereits weitreichende Folgen auf eine Vielzahl an Unternehmen haben. Daher muss das Prinzip, die Auswirkungen der regionalen Maßnahmen für Wirtschaft und Industrie mit in Betracht zu ziehen, flächendeckend berücksichtigt werden.

Wünschenswert wäre, dass rasch Maßnahmenbündel festgelegt werden, die mit einem Weiterlaufenen der wirtschaftlichen Aktivität auf einem möglichst hohen Niveau kompatibel sind. Diese Maßnahmen müssten dann auf regionaler Ebene nicht jedes Mal neu „erfunden“ werden. Trotz der soeben verschärften Bestimmungen muss man auf nationaler Ebene immer auch aufmerksam verfolgen, welche erleichternden Maßnahmen zur Verminderung der Belastung von Gesellschaft und Wirtschaft gesetzt werden können: Angesichts stark wachsender, positiver Testergebnisse sollte man gegenwärtig etwa überprüfen, ob die aktuelle Quarantäne-Dauer tatsächlich den medizinischen Erfordernissen entspricht und zur Hemmung der Ausbreitung wirksam beiträgt; der Ausfall von Schlüsselarbeitskräften infolge von Quarantänemaßnahmen wird nämlich zu einem immer häufigeren Problem in den Industrieunternehmen.

Wichtig ist jedenfalls, Unternehmen bei regionalen Maßnahmen frühzeitig einzubinden und für ein Maximum an Information und Transparenz zu sorgen. Gerade in diesen ohnehin sehr herausfordernden Zeiten ist Planbarkeit für die Unternehmen wichtiger denn je, mitunter sogar überlebenswichtig.

Unterschrift
©
Mag. Sigi Menz
Obmann der Bundessparte Industrie
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