Humanenergetiker Markus Hengstschläger
© WKK/UBIT

Die Zukunft ist leicht vorhersehbar

Was macht erfolgreiche Unternehmer:innen aus? Für die Kärntner Unternehmensberater:innen, Buchhalter:innen und Informationstechnolog:innen, die bei der UBIT-Fachgruppentagung am 5. Oktober 2023 im Kärnten Museum live dabei waren, eine leichte Frage.

Lesedauer: 2 Minuten

09.10.2023

Doch die Antwort gibt es später. Denn zu Beginn des Branchentreffs zog Fachgruppenobmann Martin Zandonella Bilanz über das vergangene Jahr und gab einen Ausblick auf 2024. Ihm zur Seite stand dabei Landesrat Sebastian Schuschnig, der seine neuen Agenden vorstellte: Wirtschaftsförderung, Breitbandausbau und Energie – alles Bereiche, die für die Mitgliedsbetriebe von großer Bedeutung sind. Und Schuschnig brachte gute Neuigkeiten mit: „Der Breitbandausbau brummt, bis 2027 soll die aktuelle Initiative abgeschlossen sein.“ Bei den Förderungen stellt sich Kärnten neu auf, um unternehmensfreundlicher zu werden. Mit im Boot ist auch Martin Zandonella, der als neuer KWF-Vorsitzender an den Stellschrauben drehen kann. Seine Bitte an die UBIT-Mitglieder: „Als Berater:innen haben Sie viel mit Förderungen zu tun, nutzen Sie also die Möglichkeit und geben Sie uns Ihre Ideen und Vorschläge bekannt!“

UBIT-Förderungen kamen an

Nicht nur gute Ideen gesammelt, sondern sie auch erfolgreich umgesetzt hat die Fachgruppe UBIT im letzten Geschäftsjahr. Um die 90.000 Euro kamen im Rahmen der Förderaktionen „Turbo 2023“ und „IT-Security“ den Mitgliedern zugute. Beim Breitbandausbau wurden die UBIT-Forderungen umgesetzt. Aber die nächste Herausforderung wartet schon: Die EU-Cybersicherheitsrichtlinie NIS 2 kommt – rund 4.000 Unternehmen sind betroffen, die Umsetzung muss bis Oktober 2024 erfolgen. „Nehmen Sie unser Informationsangebot in Anspruch“, rief Zandonella zur rechtzeitigen Vorbereitung auf. Apropos Internetsicherheit: Für UBIT-Mitglieder gibt es jetzt eine eigene Cyberversicherung.

Kärntner Fachkräftemangel kostet 140 Millionen Euro

Keine Versicherung gibt es gegen den akuten Fachkräftemangel in Kärnten, 800 IT-Stellen sind derzeit unbesetzt, was einen Wertschöpfungsverlust von 140 Millionen Euro verursacht. Umso erfreulicher sind laut Zandonella Initiativen wie die Duale Akademie, bei der Maturant:innen eine IT-Lehre absolvieren. Allgemein steht den UBIT-Mitgliedern ab sofort ein neues Lehrlings-Unterstützungspaket mit Infos, Checklisten und persönlichen Hilfestellungen zur Verfügung. Wie wichtig die Förderung der Jugend ist, zeigte auch der 3. Lehrlingshackathon, bei dem 50 Jugendliche ihr IT-Können bewiesen haben.

Berufsguppensprecher:innen am Wort

Die Ausbildung ist für Marc Gfrerer, IT-Berufsgruppensprecher, ebenso ein wichtiger Punkt auf der Agenda. Mit der Website it.kaernten.at stellte er eine Orientierungsplattform für alle Ausbildungsmöglichkeiten der IT vor. Patricia Rebernig präsentierte als Berufsgruppensprecherin für Unternehmensberatung das Know-how der ExpertsGroups und Arbeitskreise. Und Gernot Winkler, Berufsgruppensprecher der Bilanzbuchhalter, stellte das sich in Überarbeitung befindende Prüfungswesen vor, das eine Qualitätsverbesserung und Erhöhung der Berufsrechte mit sich bringen wird.

Lösungen finden, die gar nicht gesucht werden

Jetzt aber kommen wir endlich dazu, was erfolgreiche Unternehmer:innen ausmacht: Sie denken in Lösungen und fördern diese, wie Humanenergetiker Markus Hengstschläger im Gastvortrag verriet. Sein Rat an die Zuhörer:innen: „Machen Sie Ihre Hausaufgaben und setzen Sie das Vorhersehbare konsequent um. Aber: Geschieht etwas Unvorhersehbares, zeigen Sie Flexibilität.“ Erfolgreiches Unternehmertum braucht beides. Laut dem Wissenschaftler war die Zukunft noch nie so leicht vorhersehbar wie jetzt. Der Grund liegt in den zur Verfügung stehenden Daten. „Ich traue der KI eher als mir selbst. Sie weiß mehr über mich als ich es tue“, so Hengstschläger. Wir dürfen uns nicht auf die Genetik ausreden, wenn uns etwas nicht gelingt. „Der Mensch ist eine Wechselwirkung aus Genetik und Umgebung.“ Das wichtigste Talent ist, selbst Lösungen zu entdecken. Deshalb rät der Uniprofessor: „Nehmen Sie den Mitarbeiter:innen nicht das Finden von Ideen ab.“ Das Schöne dabei: Wer lösungsbegabt ist, kommt zu Ergebnissen, die er gar nicht gesucht hat. Und diese können oft echte Errungenschaften sein, wie die Entdeckung von Penicillin oder Amerika zeigen.

Hier geht's zur Fotogalerie


Entdecken Sie zum Abschluss noch die Fachgruppe in Zahlen:

  • 3.689 Berechtigungen - davon 662 ruhend
  • 1.549 Unternehmensberatung - 341 ruhend
  • 1556 Informationstechnologie - 180 ruhend
  • 584 Buchhaltungsberufe - 254 ruhend