Kärntner Immobilienwirtschaft warnt: Krise verschärft sich, aber es gibt Auswege
Fachgruppenobmann Paul Perkonig fordert zum Start der Regierungsverhandlungen rasche Maßnahmen zur Marktstabilisierung - Schutz für Betriebe und Beschäftigte notwendig.
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"Die aktuelle Situation am Immobilienmarkt in Kärnten ist nach wie vor angespannt. Gerade zum Start der Regierungsverhandlungen ist es höchste Zeit, die richtigen Weichen zu stellen", appelliert Mag. Paul Perkonig, Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Kärnten.
Massive Herausforderungen
"Unsere Branche steht vor massiven Herausforderungen. Die nach wie vor hohen Baukosten, überbordende und unnötige Normen und Auflagen sowie die restriktive KIM-Verordnung bremsen den Markt massiv. Das trifft besonders unsere kleinen und mittleren Unternehmen hart", betont Perkonig. Die Kärntner Immobilienwirtschaft als wichtiger regionaler Arbeitgeber sei dadurch zunehmend gefährdet.
Konkrete Lösungsvorschläge
Der Fachgruppenobmann unterstützt die bundesweit erarbeiteten Schutzmaßnahmen für die Branche: "Angesichts des Regulierungswahns in der EU sowie in Österreich brauchen wir dringend eine Beschleunigung der Baugenehmigungsverfahren und den Abbau unnötiger bürokratischer Hürden. Die KIM-Verordnung muss zumindest für Erstkäufer zur Eigennutzung sofort ausgesetzt und darf im nächsten Jahr nicht verlängert werden. Die Zeit drängt für eine zukunftsorientierte Wohnbauförderung in Kärnten. Besonders wichtig wäre eine regionale Initiative, die den Ersterwerb für Jungfamilien und den Erwerb zur Eigennutzung unterstützt. Entscheidend sind dabei langfristig planbare Förderungen, die Rechtssicherheit schaffen. Ein echtes Zukunftsthema für Kärnten ist die Sanierung des Bestands in Verbindung mit einer Nachverdichtung insbesondere im innerstädtischen Bereich", unterstreicht Perkonig. "Hier braucht es steuerliche Anreize und den Abbau von Sanierungshemmnissen."
Appell an künftige Regierung
"Die Politik muss die Bedeutung der gewerblichen Immobilienwirtschaft anerkennen, die bundesweit immerhin zwei Drittel des Neubaus tätigt, Bestandsanierungen inklusive“, fordert der Fachgruppenobmann. Man sorge für einen funktionierenden Markt und schaffe sichere Arbeitsplätze in den Regionen. Diese Leistung müsse durch die richtigen Rahmenbedingungen abgesichert werden – ohne Steuermittel, aber mit klugen Regelungen.
Fazit: Forderungen
Neben der Aussetzung der KIM-Verordnung für Erstkäufer:innen zur Eigennutzung fordert die Branche insbesondere:
- Beschleunigte Baugenehmigungsverfahren
- Abbau überbordender Normen und Auflagen
- Rechtssicherheit bei Wertsicherungsklauseln
- Steuerliche Anreize für einen Sanierungsturbo
"Die Zeit drängt", mahnt Perkonig abschließend. "Die künftige Bundesregierung muss diese Themen vorrangig angehen, sonst verschärft sich die Situation in der Immobilienwirtschaft weiter."