Schauplatz Kärntner Industrie: Hunderte Besucher:innen stürmten offene Türen
An 35 Industriestandorten hatten am 4. Oktober 2024 interessierte Besucher:innen die Möglichkeit, Produktionsprozesse, innovative Technologien und Ausbildungsangebote hautnah zu erleben.
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Am 4. Oktober 2024 strömten über 300 Besucher ins Zementwerk Wietersdorf, um beim Tag der offenen Tür hinter die Kulissen zu blicken. "Wir freuen uns sehr über das große Interesse", resümierte Florian Salzer, technischer Direktor von Alpacem. An verschiedenen Stationen erhielten die Gäste Einblicke in Produktionsprozesse und aktuelle Projekte. Besonders erfreut zeigte sich Salzer über die starke Beteiligung der Schulen: "Über 100 Schüler waren am Vormittag dabei, ein besonderer Dank gilt unseren engagierten Mitarbeitern." Die WILD Gruppe in Völkermarkt empfing über 250 Interessierte - unter ihnen rund 130 Schüler:innen, die sich von den zukunftsweisenden Technologien fasziniert zeigten: "Ich hatte keine Ahnung, dass in so unterschiedlichen Produkten Hightech aus Völkermarkt steckt", so ein Schüler.
Parallel öffneten 28 Kärntner Industriebetriebe an 35 Standorten ihre Türen und gewährten exklusive Einblicke in die Arbeit von Unternehmen aus den Bereichen Elektronik, Chemie, Holz und Elektrizität. Der Tag der offenen Tür wurde von der Sparte Industrie in Kooperation mit der Industriellen Vereinigung Kärnten veranstaltet. Spartenobmann Michael Velmeden und IV-Geschäftsführerin Claudia Mischensky unterstrichen die Bedeutung solcher Tage: "Es ist eine großartige Gelegenheit, den Menschen zu zeigen, was in ihrem Bezirk produziert wird. Besonders junge Menschen können dabei schon ihren künftigen Arbeitgeber kennenlernen."
Die Veranstaltung bot auch eine Plattform, um auf drängende Herausforderungen der Branche hinzuweisen. Velmeden nahm zur wirtschaftlichen Lage Stellung: "Wir befinden uns im dritten Jahr der Rezession, und die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs schwindet. Die hohen Arbeits- und Energiekosten setzen den Betrieben enorm zu." Velmeden warnte vor dem Risiko, dass Unternehmen ins Ausland abwandern könnten, wenn nicht bald Maßnahmen ergriffen werden. Timo Springer, Präsident der IV Kärnten, forderte nach der Wahl schnell klare politische Weichenstellungen: "Wir müssen die Lohnnebenkosten senken, qualifizierte Zuwanderung fördern und die Bürokratie abbauen. Innovation und Ausbildung, besonders im MINT-Bereich, sind der Schlüssel für eine wettbewerbsfähige Zukunft." Industrie-Geschäftsführer Alexander Kuess hob die Rolle der Fachkräfteausbildung hervor: "2023 wurden mehr als 1.000 junge Menschen in verschiedensten Berufen ausgebildet. Doch der Fachkräftemangel wird weiter zunehmen." Die Integration moderner Technologien und Automatisierung mache die Industriearbeitsplätze immer attraktiver.
Alle Informationen zum Tag der offenen Tür und zu den teilnehmenden Betrieben gibt es unter www.industrie-tag-kaernten.at.