Starkstrommasten im Sonnenuntergang
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Energielenkung: E-Control präsentiert Großverbraucherkonzept

Für den Energielenkungsfall möchte die E-Control künftig zielgerichteter auf die Lastreduktionspotenziale der Verbraucher eingehen.

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18.06.2024

Die Vorbereitung und Koordinierung allfälliger Energielenkungsmaßnahmen, die durch Verordnung der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie im Krisenfall angeordnet werden können, erfolgt durch die E-Control. Die operative Durchführung der Maßnahmen obliegt dem Regelzonenführer unter Aufsicht der E-Control, unter Einbindung der relevanten Marktteilnehmer und Systemoperatoren. Die Durchführung von Lenkungsmaßnahmen hinsichtlich etwaig festgelegter Landesverbrauchskontingente kommt den Landeshauptleuten zu.

Am 2. Mai 2024 veröffentlichte die E-Control im Rahmen einer Veranstaltung ein neues Konzept für Großverbraucher im Fall der Energielenkung für Strom.

Verbraucherseitige Lenkungsmaßnahmen sind in drei Stufen vorgesehen:

  1. Sparaufrufe
  2. Großverbrauchseinschränkungen (diese wäre nach bisheriger Planung eine „pauschale Kontingentierung“ aller Großverbraucher - z. B.: alle Großverbraucher müssen um x Prozent reduzieren; diese Pauschalregelung lässt individuelle betriebliche und technische Umstände unberücksichtigt).
  3. Länderkontingente/Flächenabschaltungen

"Großverbraucher" sind alle Endverbraucher mit einem durchschnittlichen Monatsverbrauch von mehr als 500.000 kWh im letzten Kalenderjahr; diese wären die Adressaten von Energielenkungsmaßnahmen (z. B. angeordnete Einschränkungen des Verbrauchs) gemäß Stufe 2.

Für den Energielenkungsfall möchte die E-Control künftig zielgerichteter auf die Lastreduktionspotenziale der Verbraucher eingehen. Die Großverbraucher sollen daher vorab ihre Lastreduktionspotenziale (Verbrauchsreduktionspotentiale) in Form von "Einschränkungsfahrplänen" bekanntgeben. Dafür wir die Austrian Power Grid AG (APG) ein Eingabeportal erstellen und diese voraussichtlich im 4. Quartal 2024 online stellen.

Damit können die Großverbraucher Reduktionsfahrpläne für den Energielenkungsfall einmelden. Damir wird erreicht, dass nicht pauschal in jeder ¼ Stunde der Stromverbrauch zu reduzieren ist, sondern die sich die Reduktion so weit wie möglich anhand der von Großverbrauchern selbst gewählten Einschränkungen im Zeitverlauf orientiert. Damit könnten z. B. Maschinen-Hochlauf und Abschaltroutinen geplant werden oder Schichtbetriebe berücksichtigt werden.

Weitere Informationen und die detaillierten Vortragsfolien finden Sie auf der Website der E-Control.

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