Drei Männer in Anzügen stehen hinter einem Schild mit der Aufschrift
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Tabaktrafikanten, Landesgremium

240 Jahre Tabakmonopol: Erfolgreiche Jubiläumsveranstaltung

WKÖ-Bundesgremium der Trafikanten lud zum großen Branchentreff - 4.684 Trafiken sorgten 2023 für rund 2,7 Milliarden Euro an Steueraufkommen.

Lesedauer: 2 Minuten

13.06.2024

Die Trafikanten feierten am 7. Juni 2024 das 240-jährige Bestehen des Tabakmonopols. Eine Institution, die tief in der Geschichte und Gesellschaft Österreichs verwurzelt ist. Die Jubiläumsfeier in Graz würdigte die langjährige Tradition und die bedeutende Rolle der Trafiken als inklusive und soziale Unternehmen.  

Rund 400 Milliarden Euro an Tabaksteuereinnahmen in 240 Jahren lukriert

"Durch Tabak- und Umsatzsteuer fließen dem Staatshaushalt jährlich mehr als 2,7 Milliarden Euro zu. Trafiken sind wichtige Arbeitgeber und Steuerzahler, die wesentlich zu den Einnahmen des Staates und zur Sicherung unserer Sozialsysteme beitragen", so Finanzminister Magnus Brunner in seiner Rede vor den Festgästen. Den Schätzungen zufolge sind in den letzten 240 Jahren rund 400 Milliarden Euro an Tabaksteuereinnahmen für Österreich zusammengekommen. 

"Das weltweit einzigartige Beschäftigungsmodell für Menschen mit Behinderung im Rahmen des Tabakmonopols ist von herausragender Bedeutung. Trafiken als soziale Unternehmensnetzwerke sind ein leuchtendes Beispiel für Inklusion im Unternehmertum", betonte Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich.  

Ähnlich wies Kurt Egger, Generalsekretär des Österreichischen Wirtschaftsbunds, auf die Bedeutung der Branche hin: "Die österreichischen Trafiken sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft. Sie tragen wesentlich zu den Staatseinnahmen bei und leisten einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Versorgung, insbesondere im ländlichen Raum."

Acht Männer und eine Dame stehen hinter einem Schild mit der Aufschrift "240 Jahre meine Trafik"
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Branche vor einigen Herausforderungen

"Das 240 Jahre alte Tabakmonopol muss modernisiert werden, um den Herausforderungen wie der steigenden EU-Regulierung und dem EU-Krebsplan 2040 zu begegnen. Wir müssen die Innovationskraft der Tabakindustrie nutzen, um die Tradition und Identität der österreichischen Trafiken zu bewahren und gleichzeitig die Existenz der Trafikanten zu sichern“, so Wolfgang Streißnig, Bundesobmann der Tabaktrafikanten der Wirtschaftskammer Österreich. 

Wolfgang Ziniel, Senior Researcher bei der KMU Forschung Austria, sieht vor allem in den sinkenden Raucherquoten, dem hohen Grenzverkehr und im illegalen Handel ein herausforderndes Umfeld für Trafikant:innen. "Um wirtschaftlich stabil zu bleiben, müssen Trafikant:innen ihr Sortiment flexibler gestalten und an lokale Gegebenheiten anpassen", so Ziniel.

"Wir setzen auf Vielfalt und Risikoreduktion. Damit ermöglichen wir erwachsenen Konsument:innen risikoreduzierten Nikotingenuss, sichern Trafiken eine wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft und dem Staat die Chance, den EU-Krebsplan umzusetzen. Daher ist es entscheidend, dass Trafikant:innen das Potenzial risikoreduzierter Nikotinprodukte wie E-Zigaretten, Nikotin Pouches und Tabakerhitzer erkennen und nutzen. Sie enthalten weniger Schadstoffe und bieten eine wirtschaftlich tragfähige Zukunftsperspektive für die ganze Branche", so Aziz Aliev, Country Manager British American Tobacco Austria. 

Männer und Frauen stehen hinter einem Schild mit der Aufschrift "240 Jahre meine Trafik"
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Hohe sozialpolitische Quote von über 70 Prozent

Die 4.684 Trafiken in Österreich, darunter 2.199 Tabakfachgeschäfte und 2.485 Tabakverkaufsstellen, sind gesellschaftspolitisch ein wichtiges Fundament für Inklusion und Diversität. 1.218 Menschen mit Behinderungen führen als selbständige Unternehmer:innen Trafiken. Das Tabakmonopol in Österreich unterstützt auch die Familien der Trafikanten, indem es ermöglicht, Trafiken an Familienangehörige aus sozialpolitischen Erwägungen einmalig weiterzugeben. Dies schafft eine sozialpolitische Quote von über 70 Prozent. Dadurch hilft das Modell nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern auch ihren Familien und trägt umfassend zum Wohl der Gesellschaft bei. 

Presserückfragen
Mag. Markus Habermann
office@rocketstart.at
0664/255 42 82 

Veranstalter
Bundesgremium Tabaktrafikanten
Bundesobmann Wolfgang Streißnig
+43 5 90 900-3318
gabriele.lehnert@wko.at
Wiedner Hauptstraße 63
1045 Wien, Österreich