Cloud Computing: Wie KMU die IT in der "Wolke" einsetzen können

Basisinfos, Anwendungen sowie Vor- und Nachteile im Überblick

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Cloud Computing ist ein aktueller IT-Trend, mit dem sich jedes Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) auseinandersetzen sollte. Cloud Computing ist auch nichts gänzlich Neues, denn wir setzen alle seit vielen Jahren erfolgreich Cloud-Anwendung wie Online-Banking, Webmail, Online-Shopping oder Routenplaner ein.

Was ist die Cloud?

Vereinfacht gesprochen findet Cloud Computing immer dann statt, wenn Anwendungen (Programme, Datenbanken, …) nicht mehr lokal auf einem PC oder eigenem Server liegen, sondern im Internet. Auch die dazugehörige Rechenleistung findet typischerweise auf Servern im Internet statt. Beispielsweise kann man einen Routenplaner abrufen, ohne ihn vorher lokal installiert zu haben. Die Daten und das dazu gehörige Programm liegen verteilt auf vielen Servern weltweit. Zum Einsatz benötigt man als User einen Browser und eine Internetverbindung. Daher ist die Cloud nur ein anderer Begriff für Anwendungen, die im Internetbrowser ablaufen.

Ein großer Vorteil ist, dass diese browserbasierten Daten von überall und von unterschiedlichsten Endgeräten aus (PC, Notebook, Tablet, Handy) abgerufen werden können.

Cloud-Anwendungen

Typischerweise gibt es drei Arten von Cloud Computing, die für KMUs in Frage kommen:

Software as a Service

Hier wird Software in der Wolke angemietet, anstatt sie zu erwerben und lokal zu installieren. Beliebte Anwendungen sind Webmail-Anwendung wie Outlook oder Office Produkte. Hier bieten Microsoft oder Google Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und mehr in der Wolke an. 

Infrastructure as a Service

Hier ist es vereinfacht gesagt möglich, Rechnerhardware und Rechenleistung aus der Wolke zu beziehen. Die physische Hardware tritt dabei in den Hintergrund, an ihre Stelle tritt ein virtuelles Rechenzentrum im Internet. Aus rechtlichen Gründen empfiehlt es sich unbedingt, einen Anbieter mit Sitz in der EU zu wählen, idealerweise in Österreich (Stichwort Austrian Cloud). 

Platform as a Service

Für Entwickler gibt es dabei die Möglichkeit, Softwareanwendungen in einer Programmierungs- oder Laufzeitumgebung mit dynamisch anpassbaren Rechen- und Datenkapazitäten auszuführen.

Vorteile für KMUs

Drei wesentliche Faktoren sprechen für Cloud Computing:

Skalierbarkeit

Über die generellen Kosteneinsparungen beim Umstieg in die Cloud herrschen unterschiedliche Meinungen. Unbestritten ist jedoch: Zur Abdeckung von Spitzenleistungen ist Cloud Computing eine sehr gute Lösung. Denn die Dienste sind zumeist stufenlos erweiterbar. Wird saisonal oder aus anderen Gründen plötzlich mehr Rechenleistung erforderlich, so sind Rechnerkapazitäten problemlos anmietbar, ohne dass Fixkosten anfallen, wie es beim Ankauf eigener Rechner der Fall wäre.

Steuerliche Absetzbarkeit

Anders als bei der Anschaffung eigener Hardware, gibt es beim Cloud Computing keine buchhalterische Nutzungsdauer. Der Service wird angemietet und kann daher im Ausmaß der echten Nutzung auch steuerlich geltend gemacht werden.

Ausfallssicherheit

Spezialisierte Cloud Anbieter garantieren de facto eine höhere Verfügbarkeit als nicht speziell gewartete IT-Geräte in kleineren Unternehmen ohne IT-Betreuung. Systemüberwachung, Wartungskosten, Updates, Serverbetrieb, Kühlung und so weiter liegt alles in Händen eines professionellen Anbieters.

Mögliche Nachteile

Die meist genannten Nachteile sind Abhängigkeiten, Verfügbarkeiten und Datensicherheit.

Prinzipiell funktionieren Cloud Lösungen nur mit einer aktiven Internetverbindung. Gibt es kein Internet, ist nicht gesichert, dass eine lokal gespeicherte Kopie aufrufbar ist.

Weiters muss man sich die Frage der Datenübertragung stellen, die jedenfalls verschlüsselt stattfinden muss. Letztendlich begibt man sich auch in die Hände eines Partners, dessen Geschäftsgebarung von Interesse sein muss. Vom Gerichtsstand bis zum möglichen Insolvenzrisiko spielen viele Faktoren mit.

Stand: 08.04.2021