Mehrere Blätter mit Diagrammen, Lupe und Stift daraufliegend
© tonefotografia | stock.adobe.com

Industriekonjunktur Burgenland – 2. Quartal 2024

Industriekonjunktur: Burgenlands Industrie vor schwieriger Zukunft

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 14.09.2024

Ausgehend von einer angespannten Ausgangslage sinkt das Konjunkturbarometer wieder. Jedes vierte Industrieunternehmen im Burgenland erwartet in einem halben Jahr eine „schlechte“ Wirtschaftslage. Am heimischen Industriestandort müssen dringend Maßnahmen zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit gesetzt werden.


Die Konjunktur für das zweite Quartal 2024 der Industriellenvereinigung und der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Burgenland fällt wenig optimistisch aus: Jedes vierte von den befragten Unternehmen, die heute größtenteils gut oder durchschnittlich gut im Geschäft sind, erwartet eine „schlechte“ Wirtschaftslage in einem halben Jahr. Ähnlich verhalten fällt die Bewertung des derzeitigen Auftragsbestandes aus, der zumeist als „durchschnittlich“ betrachtet wird.

Pessimistischer Blick in die Zukunft

Die Unternehmen erwarten in drei Monaten eher sinkende Verkaufspreise. Auch der Prozentsatz derer, die mit einer guten Geschäftslage in sechs Monaten rechnen, hat sich verglichen mit dem ersten Quartal fast halbiert. Nach wie vor wird versucht, den derzeitigen Beschäftigtenstand zu halten. Die schwierige konjunkturelle Lage macht das aber zur Herausforderung, wobei einzelne Industriebranchen unterschiedlich stark betroffen sind.

Entlastungen für Unternehmen gefordert

Die Industrie sieht sich mit einem rasanten Rückgang der preislichen Wettbewerbsfähigkeit konfrontiert, ein zunehmender Verlust an Marktanteilen und ausbleibende Investitionen sind die Folge. „Dies ist ein gefährlicher Mix. Von besonderer Bedeutung für eine Trendumkehr ist die Verbesserung der unternehmerischen Planungssicherheit. Dauerhaft wettbewerbsfähige Energiepreise, eine Senkung der Steuer- und Abgabenbelastung auf den Faktor Arbeit sowie Anreize und günstige Rahmenbedingungen für wichtige Zukunftsinvestitionen sind Schlüssel zur Rückkehr auf einen industriellen Wachstumspfad“, fordert Spartenobmann Blum.

Konjunkturumfrage zweites Quartal 2024 - die Zahlen werden im Textabschnitt darunter beschrieben
© WKB

Die Konjunkturumfrage des zweiten Quartals 2024 im Detail

Leider ist bei der Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage im Vergleich zum vorigen Quartal ein leichter Negativtrend zu beobachten.  42 Prozent (55) der Industriebetriebe bewerten sie als gut. 46 Prozent (25) sehen die aktuelle Geschäftslage als durchschnittlich und 12 Prozent (20) beurteilen sie als schlecht.

Eine Stagnation zeigt die Beurteilung des derzeitigen Auftragsbestandes. 33 Prozent (35) der befragten Unternehmen sprechen von guten Auftragsbeständen. Als durchschnittlich wird dieser von 55 Prozent (36) gesehen und 12 Prozent (29) der befragten Betriebe bewerten den derzeitigen Auftragsbestand als schlecht.

Deutlicher pessimistischer zeigt sich die Beurteilung der derzeitigen Auslandsaufträgen. Nur 17 Prozent (39) werden als gut beurteilt. 50 Prozent (35) der teilnehmenden Betriebe bewerten sie als durchschnittlich und 33 Prozent (26) geben schlechte Auslandsaufträge an.

Vorsichtig fällt die Beurteilung bei den Verkaufspreisen in 3 Monaten aus. 8 Prozent (16) rechnen mit steigenden Verkaufspreisen, 63 Prozent (67) erwarten stabile Preise und 29 Prozent (17) der befragten Betriebe erwarten fallende Verkaufspreise.

Negativ fällt auch die Beurteilung des Beschäftigtenstandes in 3 Monaten aus. Nur 1 Prozent (12) gehen von einer steigenden Mitarbeiteranzahl aus, 84 Prozent (66) von gleichbleibenden und 15 Prozent (22) erwarten einen eher schlechten Beschäftigtenstand.

Sehr schwach wird die Geschäftslage in 6 Monaten eingeschätzt. 7 Prozent (13) sehen eine gute Geschäftslage, 70 Prozent (63) sind der Meinung, dass sie durchschnittlich bleibt. 23 Prozent (24) erwarten eine schlechte Geschäftslage in 6 Monaten.

Die Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 1. Quartals 2024.