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Industriekonjunktur Burgenland – 1. Quartal 2024

Nachhaltige Entspannung lässt auf sich warten

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 14.09.2024

Die Burgenländische Industriekonjunktur tritt weiterhin auf der Stelle. Infolge zahlreicher fortbestehender Belastungsfaktoren ist noch kein signifikanter Aufschwung in Sicht. Rasche und zielsichere Entlastung der Industrie ist dringend notwendig.


Die Konjunkturerhebung für das 1. Quartals 2024 der Industriellenvereinigung und der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Burgenland ist nach wie vor überwiegend von Schatten geprägt, doch ist vereinzelt etwas Licht zu erblicken. Auch wenn die Einschätzung der derzeitigen Geschäftslage im Vergleich zum Vorquartal etwas positiver ausgefallen ist, bleibt die Geschäftslage insgesamt angespannt. Das zeigen auch die Aussichten in sechs Monaten. Die Nachwirkungen der hohen Inflation, der hohen Energiepreise und der hohen Lohnstückkosten hinterlassen ihre Spuren.

Die Auftragsbücher in den burgenländischen Industrieunternehmen zeigen je nach Branche aktuell ein sehr heterogenes Bild. Auch die Entwicklung der Auslandsaufträge fällt in den verschiedenen Branchen sehr unterschiedlich aus. Die Erwartungen der Verkaufspreise in den nächsten drei Monaten scheinen sich zu stabilisieren.

Insgesamt leicht positiver als im Vorquartal ist die Einschätzung der Beschäftigung in den nächsten 3 Monaten, bleibt aber weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau, was die aktuelle konjunkturelle Gesamteinschätzung widerspiegelt. Die Unternehmen versuchen die Mitarbeiter trotz schwieriger Auftragslage zu halten. Es wird aber immer schwieriger, vor allem durch die stark gestiegenen Kosten die Preise für Industrieprodukte am internationalen Markt durchzusetzen.

Aus Sicht der Industrie ist es daher wesentlich, dem drohenden eklatanten Wettbewerbsnachteil für heimische Industriebetriebe entgegenzuwirken. Dazu ist eine rasche und zielsichere Entlastung der Industrie in einem entsprechenden Umfang bis 2030 notwendig. Abgesehen von der Senkung der Lohnnebenkosten geht es hier vor allem auch um den Abbau von Bürokratie, um Investitionen zu ermöglichen, die den Standort Österreich voranbringen. 

Diagramm zur derzeitigen Geschäftslage: Erklärung der Balken und Zahlen im Text unter der Grafik
© WKB

Die Konjunkturumfrage des ersten Quartals 2024 im Detail

Die Beurteilung der derzeitigen Geschäftslage zeigt sich vorsichtig optimistisch im Vergleich zum vorigen Quartal. 55 Prozent (47) der Industriebetriebe bewerten sie als gut. 25 Prozent (32) sehen die aktuelle Geschäftslage als durchschnittlich und 20 Prozent (21) beurteilen sie als schlecht.

Nach wie vor angespannt fällt allerdings die Beurteilung des derzeitigen Auftragsbestandes aus. Hier ist allerdings ein positiver Trend erkennbar. 35 Prozent (19) der befragten Unternehmen sprechen von guten Auftragsbeständen. Als durchschnittlich wird dieser von 36 Prozent (64) gesehen und 29 Prozent (17) der befragten Betriebe bewerten den derzeitigen Auftragsbestand als schlecht.

Ein ähnlicher Trend zeigt sich bei der Beurteilung der derzeitigen Auslandsaufträgen. Ein deutlicher Anstieg von 39 Prozent (8) werden als gut beurteilt. 36 Prozent (72) der teilnehmenden Betriebe bewerten sie als durchschnittlich und 26 Prozent (20) geben schlechte Auslandsaufträge an.

Vorsichtig fällt die Beurteilung bei den Verkaufspreisen in 3 Monaten aus. 16 Prozent (15) rechnen mit steigenden Verkaufspreisen, 67 Prozent (57) erwarten stabile Preise und 17 Prozent (28) der befragten Betriebe erwarten fallende Verkaufspreise.

Eine Aufwärtsbewegung ist bei der Beurteilung des Beschäftigtenstandes in 3 Monaten zu erkennen. 12 Prozent (3) gehen von einer steigenden Mitarbeiteranzahl aus, 66 Prozent (70) von gleichbleibenden und 22 Prozent (27) erwarten einen eher schlechten Beschäftigtenstand.

Nach wie vor pessimistisch bewertet wird nach wie vor die Einschätzung der Geschäftslage in 6 Monaten. 13 Prozent (16) sehen eine gute Geschäftslage, 63 Prozent (54) sind der Meinung, dass sie durchschnittlich bleibt. 24 Prozent (30) erwarten eine schlechte Geschäftslage in 6 Monaten.

Die Klammerwerte sind jeweils die Vergleichswerte des 4. Quartals 2024.