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Thailand: Freihandelsabkommen EU - Thailand
Chancen für europäische Unternehmen durch den Abbau von Zöllen und Handelshemmnissen
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ThailandAls exportorientiertes Schwellenland ist Thailand die derzeit zweitgrößte Volkswirtschaft Südostasiens. Das Wachstum wird von 1,9 % im Jahr 2023 auf 2,8 % im Jahr 2024 und 3 % im Jahr 2025 prognostiziert. Der wichtigste Wirtschaftsbereich ist der Dienstleistungssektor mit knapp 60 % der Wirtschaftsleistung, der zweitwichtigste Wirtschaftsbereich ist die Industrie mit mehr als 30 %. Darüber hinaus hat sich Thailand zu einem bedeutenden Industriestandort entwickelt und ist einer der größten Automobilhersteller der Welt.
Um den Zugang zu neuen Märkten zu erleichtern und den Handel sowie die Investitionen zwischen der EU und Thailand zu steigern, verhandelt die EU seit dem 15.03.2023 mit Thailand über ein Freihandelsabkommen, welches die Handelsbeziehungen zwischen beiden Seiten fördern soll.
Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick
- Abbau von Zölle und Handelshemmnisse: Das Abkommen soll Zölle und Handelshemmnisse abbauen, um den Handel effizienter und kostengünstiger zu gestalten. Das verbessert die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen in Thailand.
- Zugang zu neuen Märkten: Unternehmen aus der EU könnten von günstigeren Bedingungen für den Export in den thailändischen Markt profitieren. Thailand ist ein wichtiger Handelspartner in Südostasien und bietet als Mitglied der ASEAN (Association of Southeast Asian Nations) Zugang zu anderen Märkten in der Region.
- Harmonisierung von Standards: Ein weiterer Vorteil des Freihandels für die Verbraucher ist, dass die EU das Ziel verfolgt, über Freihandelsabkommen hohe Standards in den Bereichen Umwelt, Menschenrechte und Arbeitsbedingungen einzuführen.
Insgesamt stellt das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Thailand nicht nur durch die Förderung des Handels und der Wirtschaft, sondern auch durch die verstärkte Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen eine Win-Win-Situation für beide Partner dar.
Das Abkommen ist auch eine große Chance für die Handelsbeziehungen zwischen Österreich und Thailand. Rund 100 österreichische Unternehmen sind bereits mit lokalen Niederlassungen in Thailand vertreten, von denen etwa ein Viertel auch produziert. Das gesamte österreichische Investitionsvolumen in Thailand dürfte bereits bei über 1 Mrd. EUR liegen. Durch den Abbau von Zöllen und Handelshemmnissen erhalten österreichische Firmen einen leichteren Zugang zum thailändischen Markt, was den Export und Import von Waren und Dienstleistungen erleichtern würde. Auch der Zugang zu öffentlichen Aufträgen und die Vereinfachung der Investitionsbedingungen könnten neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen. Thailand ist damit ein Exportmarkt mit viel Potential für österreichische Unternehmen.
Thailand hat am 23. Januar 2025 bereits ein Freihandelsabkommen mit der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) unterzeichnet und rückt damit einem Abkommen mit den EU-Mitgliedstaaten näher. Laut Handelsminister Pichai Naripthaphan ist Thailand optimistisch, noch im Jahr 2025 einen Vertrag abzuschließen, der die Zahl der Handelspartner Thailands von 16 FHA mit 23 Ländern auf 53 erhöhen würde.
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Stand: 21.02.2025