Grünes futuristisches Auto fährt auf einer Straße in einem Wald entlang, KI generiert
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Automotive & Mobility in Japan

Fliegen Autos bei der EXPO 2025 in Osaka?

Lesedauer: 3 Minuten

05.04.2024

Japans Erfolg als Industrie- und Exportnation ist untrennbar mit dem Erfolg der Autoindustrie verbunden, in der heute insgesamt 5,5 Mio. Beschäftigte (8,3 % der Erwerbstätigen) arbeiten. Toyota ist der weltgrößte Autoverkäufer. Auch die anderen japanischen Marken erleben in Südostasien neue Höhenflüge. Trotzdem steht die Autoindustrie vor gewaltigen Herausforderungen.

Am Heimmarkt in Japan sind es die schrumpfende Bevölkerung, die fehlende Notwendigkeit eigener Autos oder die hohen Fixkosten (Parkgebühren) in den Ballungszentren. Auf den ausländischen Märkten leiden die japanischen Top-Marken darunter, dass sie zu spät oder zu wenig stark auf E-Fahrzeuge gesetzt haben.

Wesentliche Gründe für den Rückstand sind der starke Fokus auf Hybridautos (Elektro- und Verbrennungsmotor) in Japan, die aber nicht CO2-frei sind und daher in zahlreichen Märkten nur noch bedingt verkaufbar sein werden, der relative Mangel an Ladestationen und unzureichende „Umstiegsprämien“. Nachdem nun auch Toyota auf E-Fahrzeuge (EV) aufgesprungen ist, hat auch die Regierung ambitionierte Ziele ausgegeben: Bis 2030 sollen 30 % aller Neuwagenverkäufe EVs sein (derzeit 3,48 %).

Mithilfe internationaler Kooperationen versucht Japan, Herausforderungen bei der EV-Batterieentwicklung zu lösen. Außerdem investieren japanische Großunternehmen wie Panasonic laufend in neue Werke rund um die Welt, zuletzt besonders stark in den USA. Honda und General Motors schlossen 2020 eine strategische Allianz zur Zusammenarbeit für eine gemeinsame Entwicklung von EV-Fahrzeugplattformen. Sony versucht sich mit seinem Vision-S Konzeptfahrzeug in Kooperation mit Honda selbst als Hersteller. Dabei spielt der Elektronikriese seine Kompetenz bei Sensoren, Kameras, Displays und Unterhaltungssystemen aus.

Relevant für die EV-Entwicklung in Japan sind die sogenannten Kei-Autos. Das ist eine spezielle Klasse von Autos mit limitierter Leistung (unter 64 PS), Größe (kürzer als 3,4m, schmäler als 1,48m) und Gewicht (unter 1.000kg). Sie machen wegen Steuer- und Kostenbegünstigungen inzwischen ca. 40% aller Autos auf Japans Straßen aus. Die Fahrzeuge sind für die Umstellung auf EVs besonders geeignet. Es gibt bei Kei-Autos geringe Erwartungen an lange Reichweiten. Wesentliche Herausforderungen sind die reduzierte Leistung bei Aktivierung der Klimaanlage/Heizung und Gewichtsprobleme der Batterien.

Dank Toyota spielen nach wie vor auch Wasserstoff-Brennstoffzellen im PKW-Bereich eine wichtige Rolle. Als emissionsfreie Alternative zum Elektroauto mit langer Laufleistung hat Toyota bereits 2014 den Mirai (derzeit bereits in der zweiten Generation) auf den Markt gebracht - ein viertüriges Wasserstoff-Brennstoffzellenfahrzeug, das eine Reichweite von bis zu 850 km bietet. Toyota plant, bis 2025 jährlich 30.000 Wasserstoffautos zu produzieren (derzeit ca. 4.000). Toyotas einziger Mitbewerber bei Wasserstoffautos für den Massenmarkt ist der koreanische Autobauer Hyundai. Mit einem aggressiven Plan zur Förderung des Baus neuer Wasserstofftankstellen greift die japanische Regierung Toyota zumindest am Heimmarkt unter die Arme – geplant ist die Aufstockung von derzeit 130 auf ca. 900 Wasserstofftankstellen 2025.

Chancen für Österreich 

Österreich ist im Automobilbereich eng mit Japan verbunden. Zahlreiche Lieferbeziehungen und gemeinsame R&D-Projekte sowie Tochterunternehmen in Japan (z. B. AVL, Miba oder TTTech Auto) zeugen von dieser wirtschaftlichen Kooperation. Das Vernetzen und Ausloten von Kooperationsmöglichkeiten stehen weiterhin im Vordergrund.

Mit spezialisierten Produkten und Technologien sowie Nischenprodukten in den Bereichen Leichtbau, innovative Materialien, Recycling, Sensorik und Automatisierung / Digitalisierung können österreichische Unternehmen besonders mit ihrer Expertise punkten.

Beteiligen Sie sich an Aktivitäten in Japan und in Österreich rund um das Thema Automotive & Mobility auf der Road to EXPO:

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Automatisierung in einer Produktion mit Maschinen
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