Landschaft mit Autobahn mit Gefährten in Bewegungsunschärfe, ringsum bewaldete und beschneite Berge sowie Nebelwolken
© Christian Vorhofer

Perus Megaprojekt „Nueva Carretera Central“ öffnet den Markt

Neue Geschäftschancen für Österreichs Bau- und Ingenieurbranche

Lesedauer: 2 Minuten

Peru Verkehrsinfrastruktur/Tiefbau
30.10.2024

In Peru eröffnen sich spannende Geschäftschancen im Transportwesen, speziell für österreichische Ingenieurs- und Bauunternehmen. Besonders interessant sind derzeit die geplanten Bauprojekte zur Erweiterung einer der Hauptverkehrsadern des Landes – der Carretera Central. Die Entlastung und Modernisierung dieser zentralen Verkehrsroute durch die erste Gebirgsautobahn Perus stellt das größte Straßenprojekt der Region dar und soll bis 2035 realisiert werden.

Die Neue Carretera Central – Ein Megaprojekt in den Anden

Das Projekt zur Entlastung der Carretera Central wurde von der peruanischen Regierung bereits vor fast 40 Jahren in Erwägung gezogen und ist nun in die entscheidende Phase eingetreten. Die französische Regierung, vertreten durch das Konsortium PMO Vias, erhielt im Rahmen eines Regierungsabkommens (G2G) den Zuschlag zur Realisierung einer modernen Gebirgsautobahn. PMO Vias, das sich aus den renommierten französischen Unternehmen Egis und Setec zusammensetzt – bekannt durch das Projekt der Bosphorusbrücke in der Türkei –, wurde im Mai 2021 gegründet und agiert seither als Projektmanagement-Büro und technischer Unterstützer für die peruanische Verkehrsbehörde Provias Nacional.

Die geplante „Nueva Carretera Central“ (NCC) wird eine 185 km lange, vierspurige Gebirgsautobahn mit umfassender Infrastruktur: Tunnel, Viadukte, Unterführungen und Brücken sind vorgesehen. Das Gesamtprojektvolumen beläuft sich auf rund 24 Milliarden Soles (ca. 6,4 Milliarden USD), womit es die größte öffentliche Investition Perus darstellt. Die Finanzierung erfolgt über zwei Mautstationen sowie eine staatliche Ko-Finanzierung.

Phase III – Ausschreibung und Beteiligungsmöglichkeiten

Nach einer umfangreichen Vorbereitungsphase, in der PMO Vias die technischen Studien der Phasen I und II abschloss, startet das Konsortium nun in Phase III, die Ausführungsphase. Hier öffnen sich konkrete Beteiligungsmöglichkeiten für internationale und österreichische Ingenieurbüros und Bauunternehmen, die in einer Marktanalyse (indagación de mercado) präsentiert werden. Anschließend werden die finalen Ausschreibungsunterlagen bis spätestens 2025 ausgearbeitet, und interessierte Unternehmen können ihre Bewerbungen einreichen.

Alle relevanten Informationen zu den Ausschreibungsprozessen finden sich auf der Website von PMO Vias unter pmovias.com

Ausschreibungen in 17 Losen und nach FIDIC-Standards

Die Ausführungsaufträge werden in 17 Losen ausgeschrieben und folgen dem internationalen FIDIC-Standard, was eine bewährte Grundlage für Bauprojekte dieser Größenordnung bietet. Die Lose umfassen:

  • 4 FIDIC ROT (Bauaufträge)
  • 7 FIDIC GELB oder GRÜN (Entwurf und Design)
  • 6 FIDIC WEISS (Ingenieurdienstleistungen)

Die Ausschreibungen starten schrittweise ab 2025 und sollen bis 2027 abgeschlossen sein. Die Investitionssummen pro Los bewegen sich zwischen 50 und 1.500 Millionen USD, was Flexibilität und Beteiligungsmöglichkeiten für Unternehmen verschiedener Größenordnungen schafft.

Die Nueva Carretera Central ist eine herausragende Chance für österreichische Ingenieurs- und Baufirmen, um auf dem lateinamerikanischen Markt Fuß zu fassen und gleichzeitig an einem der bedeutendsten Infrastrukturprojekte Perus mitzuwirken.

Gerne stellen wir Ihnen genauere Informationen zu den Ausschreibungen zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter santiago@wko.at.

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