Ghana hat in der Hauptstadt Accra seine erste kommerzielle Goldraffinerie eröffnet. Dies ist Teil der Bemühungen von Afrikas führendem Goldproduzenten, das seit Jahrhunderten abgebaute Edelmetall aufzuwerten und die Wertschöpfung im Land zu erhöhen.
Die Royal Ghana Gold Refinery hat derzeit eine Verarbeitungskapazität von 400 kg Gold pro Tag und bezieht das Gold vorerst von Kleinschürfern und Handwerkern. Im weiteren Verlauf soll sie Lizenzen für die Verarbeitung von Gold von Großschürfern erwerben.
Die Raffinerie ist eine Partnerschaft zwischen dem indischen Unternehmen Rosy Royal Minerals und der ghanaischen Zentralbank, die einen Anteil von 20 % hält.
Ghana hatte 2022 Südafrika als größten Goldproduzenten überholt. Das westafrikanische Land, das auch der zweitgrößte Kakaoproduzent der Welt ist, ist auf dem besten Weg, sein Goldproduktionsziel für 2024 zu übertreffen. Die Produktion wird voraussichtlich zwischen 4,3 und 4,5 Millionen Unzen liegen.
Ghanas Gold von lizenzierten Produzenten wird in Rohform exportiert. Eine beträchtliche Menge wird aber auch von unregulierten Kleinschürfern, „Galamsey“ genannt, außer Landes geschmuggelt.
Die ghanaische Zentralbank hat im Jahr 2021 ein Goldankaufsprogramm aufgelegt, um durch inländische Käufe Reserven aufzubauen und die Währung Cedi zu stützen. Es sei im Interesse des Landes, dass die Raffinerie möglichst rasch die Zertifizierung der London Bullion Market Association (LMA) erhalte.
Stand: 09.08.2024