Buchstabe und Zahl H2 auf grünem Hintergrund mit Luftblasen
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Frankreich will Marktführer für grünen Wasserstoff werden

Im Jahr 2030 sollen 650 kt kohlenstofffreier Wasserstoff produziert werden

Lesedauer: 2 Minuten

Frankreich Energiewirtschaft Erneuerbare Energien
17.05.2024

Im Oktober 2021 hat der französische Präsident Emmanuel Macron „France 2030“ vorgestellt – einen 54 Mrd. Euro schweren Investitionsplan, der dem Land in den kommenden Jahren zu einer Führungsrolle bei Innovationen verhelfen und damit zur Entwicklung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit beitragen soll. Konkret wurden dafür 10 Ziele definiert, von denen der Großteil direkt mit dem Klimaschutz und den dafür beabsichtigten technologischen Lösungen in Verbindung steht.

9 Mrd. Euro sind dabei für den Energiesektor vorgesehen, um Frankreich zum weltweit führenden Anbieter von kohlenstofffreiem Wasserstoff zu machen und wegweisende Technologien für erneuerbare Energien zu entwickeln. Mit dieser Investition und dem Fokus auf der Entwicklung der Wasserstoffbranche bekräftigt die französische Regierung ihr Engagement für eine nachhaltigere Zukunft, in der Industrie und Verkehr gezielt dekarbonisiert werden sollen. Der Einsatz von grünem Wasserstoff stellt dabei im Rahmen der Energiewende einen entscheidenden Hebel dar, um das Ziel der Kohlenstoffneutralität zu erreichen, welches die französische Regierung sich bis 2050 gesetzt hat.

Erst im Mai 2023 gab es wieder eine Ausschreibung im Wert von zusätzlichen 175 Mio. Euro. Das damit geförderte Investitionsprogramm „Wasserstoff – Territoriale Ökosysteme“ zielt auf die Unterstützung von innovativen Projekten zur Produktion, Verteilung und Nutzung von Wasserstoff ab. Damit soll die Zusammenarbeit zwischen Forschungslaboren, Industrieunternehmen und Investoren gefördert werden, um die Wasserstofftechnologie voranzutreiben. Durch die Schaffung von Ökosystemen, die verschiedene Aspekte der Wasserstoffwirtschaft kombinieren, sollen Infrastrukturen geschaffen, die Kosten gesunken und Investitionen entlang der ganzen Wertschöpfungskette effizienter gestaltet werden. Diese Ausschreibung ist für 2024 erneut geplant.

Daneben gibt es auch auf regionaler Ebene eine Vielzahl von Initiativen in Bezug auf lokale Projekte zur Produktion von Wasserstoff und Mobilität. So sind beispielsweise in der Region Île-de-France bereits über 150 Wasserstofffahrzeuge im Einsatz, welche emissionsfreie Mobilität ohne Lärmbelästigung bei hoher Autonomie und Aufladegeschwindigkeit ermöglichen.

Auch im Bereich weißer Wasserstoff gibt es Bewegung in Frankreich. Im Dezember 2023 wurde die erste Genehmigung der Exploration von weißem Wasserstoff an das Unternehmen TBH2 Aquitaine erteilt, welches im Departement Pyrénées-Atlantiques über einen Zeitraum von fünf Jahren Bohrungen durchführen darf. Das Ziel ist es, natürlichen Wasserstoff im Untergrund zu finden, der als kohlenstofffreie und potenziell erneuerbare Energiequelle genutzt werden kann. Insgesamt laufen fünf weitere solcher Genehmigungsanträge.

Natürlich vorkommender, weißer Wasserstoff gilt als besonders interessant, da die Produktionskosten weit unter den Kosten für industriell hergestellten Wasserstoff liegen würden, wodurch sehr wettbewerbsfähige Preise erzielt werden könnten.

Staatspräsident Emmanuel Macron hat große Finanzhilfen in Aussicht gestellt, um Forschung und Entwicklung in diesem Bereich zu fördern. 

Auch für österreichische Unternehmen bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, an diesem vielversprechenden Sektor auf dem französischen Markt teilzunehmen.

Weitere Fragen?

Das AußenwirtschaftsCenter Paris, Frau Victoria Heine, Key Account Managerin, T +33 1 53 23 05 05, ist gerne jederzeit für Sie da.

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