Ausschreibungsmappen und Kugelschreiber sowie Brille
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Frankreich: Projekte und Ausschreibungen

Informationen zu aktuellen Projekten

Lesedauer: 5 Minuten

Frankreich Tourismus Know-How & Infrastruktur Energieeffizienz/Green Building Urban Technologies Sport/Freizeit Hochbau/Baustoffe

Ausgewählte Websites zu aktuellen Ausschreibungen in Frankreich

Um sich einen Überblick über alle aktuellen Ausschreibungen in Frankreich zu verschaffen, gibt es verschiedene hilfreiche Websites:

  • PLACE (englisch): Diese Abkürzung steht für „Plateforme des achats de l’État“, also die Plattform für alle Staatskäufe.
  • TED (englisch): Über diese Website der EU kann gezielt nach Ausschreibungen, nicht nur in Frankreich, sondern in ganz Europa gesucht werden.
  • France Marchés (französisch): Hierbei handelt es sich um das bekannteste Portal. Täglich werden alle Ausschreibungen veröffentlicht, die über die 300 regionalen Pressezeitungen, das BOAMP, das Amtblatt der EU (JOUE) und über die Websites von öffentlichen Auftraggebern bekannt gegeben werden. Sie können sich auch registrieren, um direkt E-Mails zu erhalten, sobald eine für Sie spannende Ausschreibung veröffentlich wird.
  • BOAMP (französisch): Hierbei handelt es sich um das Amtliche Anzeigenblatt für öffentliche Märkte (Bulletin officiel des annonces des marchés publics). Auf dieser Website können Sie sich ebenfalls registrieren, um direkte Benachrichtigen zu erhalten bei neuen Ausschreibungen.

„Der Weg“ in die Zukunft – Energiegewinnung wie auf der Sonne

An ITER führt in der Welt des Energiesektors kein Weg vorbei. Auch als österreichisches Unternehmen bieten sich laufend Möglichkeiten, sich bei diesem spannenden Projekt einzubringen.

ITER, Latein für „der Weg“, ist das weltweit größte und ehrgeizigste wissenschaftliche Projekt, das daran arbeitet, Fusionsenergie als realistische und nachhaltige, CO2-arme Energiequelle zu nutzen. Die Idee hierfür stammt aus dem Weltall – es ist die Energie, die die Sonne und Sterne antreibt, und somit das Leben auf der Erde erst möglich macht.

Insgesamt nehmen 35 Nationen an dem Projekt teil und Fusion for Energy (F4E) ist die Organisation der EU, die für den europäischen Beitrag zu ITER zuständig ist. F4E wurde 2007 für einen Zeitraum von 35 Jahren gegründet. Der Hauptsitz ist in Barcelona, darüber hinaus gibt es Büros in Saint-Paul-lès-Durance (Frankreich) und Garching (Deutschland).

Klingt spannend? – Ist es auch! ITER und F4E veröffentlichen regelmäßig Ausschreibungen. Innovative, österreichische Unternehmen haben also die Chance Teil der Zukunft zu werden. Es gibt verschiedene Arten von Auschreibungen:

  • Call for Expertise: Bei Call for Expertise handelt es sich um ein offenes Ausschreibungsverfahren, bei dem Experten für Projekte gesucht werden. Die Bewerberinnen und Bewerber werden aufgefordert, ihr Angebot direkt bei der ITER-Organisation einzureichen.
  • Call for Tenders: Hier gibt es ein dreistufiges Auswahlverfahren:
    • Stufe 1: Inländische Agenturen werden dazu aufgefordert, Vorschläge potenzieller Bewerberinnen und Bewerber abzugeben, und diese zu nominieren. Die Unternehmen setzen sich mit den zuständigen inländischen Agenturen in Verbindung, um ihr Interesse an den gewünschten Lieferungen, Dienstleistungen oder Arbeiten zu bekunden.
    • Stufe 2: Die Vermittlungsstelle erstellt, auf Grundlage spezifischer Auswahlkriterien, eine Liste qualifizierter Unternehmen, die im Vorhinein nominiert wurden.
    • Stufe 3: Die Bieterinnen und Bieter reichen Angebote für das Ausschreibungspaket ein. Die Bewertung der eingereichten Angebote erfolgt in zwei Schritten: Zunächst werden die technischen Angebote anhand der angegebenen Zuschlagskriterien bewertet. Nur Angebote mit einer Punkteanzahl über dem angegebenen technischen Schwellenwert werden für die finanzielle Bewertung berücksichtigt. Die finanzielle Bewertung erfolgt entweder auf der Grundlage von Preis-Leistungs-Verhältnis oder auf der Grundlage des günstigsten technischen Angebots.
  • Call for Tender Ausschreibungen
  • Open Tenders: Open Tender ist ein wettbewerbsorientierter Auswahlprozess. Alle Unternehmen werden aufgefordert, sich direkt zu bewerben. Ein Open Tender folgt demselben Bewertungsverfahren wie dem von Call for Tenders.

Zurzeit gibt es wieder eine Reihe an aktuellen Ausschreibungen. Über die Website des ITER können interessierte Unternehmen sich auch für einen Newsletter registrieren, um über neue Ausschreibungen direkt informiert zu werden.

Und wer weiß – vielleicht findet sich ja bald auch Ihr Unternehmen im größten Fusionsprojekt der Welt wieder! 

Frankreich will weitere 200 Millionen Euro in die Entwicklung von Offshore-Windkraftanlagen investieren

Im Kampf gegen den Klimawandel hat Frankreich sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2050 CO2-Neutralität zu erreichen. Dabei setzt das Hexagon verstärkt auf den Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere auch auf Meeresenergie, die über Offshore-Windkraftanlagen gewonnen werden soll. Im Gegensatz zu herkömmlichen Windparks an Land profitieren diese Anlagen von häufigeren, stärkeren und gleichmäßigeren Winden. Frankreich steht im Bereich der Offshore-Windkraftanlagen bereits an zweiter Stelle in Europa nach Großbritannien.

Bisher sind drei Offshore-Windparks in Betrieb genommen worden: Der Windpark vor Saint-Nazaire, in der Bucht von Saint-Brieuc und vor Fécamp. Insgesamt sind damit bereits 8 GW Produktionskapazität installiert – bis 2050 sollen dann insgesamt 45 GW ins Netz eingespeist werden. Damit würde die Windenergie nach der Kernenergie zur zweitwichtigsten Stromquelle in Frankreich werden. Zahlreiche weitere Projekte sind schon in der Bauphase bzw. noch in der Planung (Dunkerque, Dieppe Le Tréport, Centre Manche 1 et 2, Courseulles-sur-mer, Sud-Bretagne, Yeu-Noirmoutier, Sud-Atlantique, Leucate Le Barcarés, Gruissant, Mediterranée, Faraman Port- Saint-Louis-du-Rhône).

Für das Jahr 2025 hat der französische Präsident Emmanuel Macron eine große Ausschreibungswelle angekündigt mit dem Ziel bis 2035 10 GW zusätzliche Produktionsleistung ans Netz anzuschließen, d.h. etwa 10 neue Windparks. Diese sollen den Stromverbrauch von 10 Mio. Haushalten decken. Die Rede ist von 200 Mio. Euro an Investitionen, um Frankreich zu einem Marktführer im Bereich der Offshore-Windparkanlagen, besonders im Hinblick auf schwimmenden Offshore-Windkraftparks zu machen. Im Gegensatz zu den bisher gebauten Anlagen, die im Meeresboden verankert sind, wird das Fundament bei den schwimmenden Anlagen nicht mehr fest mit dem Boden verbunden. Stattdessen wird die Windturbine auf einem an der Oberfläche schwimmenden Kasten installiert, der durch Kabel mit dem Boden verbunden wird. Die erste kommerzielle Anlage dieser Art ist bereits in Planung in der Südbretagne – die Bauarbeiten hierfür sollen 2028 beginnen.

France 2030: 54 Mrd. Euro für die Zukunft Frankreichs

2021 hat die französische Regierung mit „France 2030“ einen 54 Mrd. schweren Investitionsplan aufgestellt mit dem Ziel Frankreich zur einer Führungsrolle bei Innovationen in Schlüsselsektoren zu verhelfen und die Entwicklung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu unterstützen, besonders in neuen strategischen Branchen. Innovation und Industrialisierung soll dabei enger miteinander verbunden werden.

Im Rahmen dieses Investitionsplans wurden bisher 21 Mrd. Euro ausgegeben und 8,5 Mio. Tonnen CO2 jährlich durch 4000 ingesamt geförderte Projekte eingespart. Es werden dabei laufend neue Ausschreibungen zu verschiedenen Themen wie Entkarbonisierung, Wasserstoff oder Kreislaufwirtschaft veröffentlicht. Alle aktuellen Angebote finden Sie hier.

Weitere Fragen?

Das AußenwirtschaftsCenter Paris, Frau Victoria Heine, Key Account Managerin, T +33 1 53 23 05 05 oder E paris@wko.at, ist gerne jederzeit für Sie da.

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Stand: 17.05.2024

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