Auf einem Blatt Papier ist eine Tabelle mit Statistikkurven abgedruckt. Auf dem Blatt Papier stehen Euro-Münzen
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Kalkulierung und Finanzierung von Exportaufträgen

Nähere Informationen zur finanziellen Abwicklung von Exportaufträgen 

Lesedauer: 2 Minuten

10.05.2024

Nachfolgendes Arbeitsblatt kann als Muster für die Kalkulation Ihrer Exportaufträge verwendet werden.

MUSTERKALKULATIONUNSERE KALKULATION (EURO)
(Markterschließungskosten)+ Materialkosten (variabel) 
 +Fertigungskosten (variabel) 
 +Sonderkosten der Fertigung (variabel) 
 =Herstellkosten (bei Eigenfertigung)
bzw. Einstandspreis (bei Zukauf) 
 
 +Gemeinkosten (fix) 
 +Verwaltungsgemeinkosten (fix) 
 +Vertriebsgemeinkosten (fix) 
 =Vorläufige Selbstkosten 
Übertrag+Finanzierungskosten 
  (Überweisungsspesen, Akkreditivgebühren, Garantieprämien, 
  Kreditzinsen, Kurssicherungskosten, Skonti + Rabatte, etc.) 
 +Gewinnzuschlag 
 =Preis "Ab Werk" (EXW) 
 +Ausfuhrzollabfertigung 
 +Dokumentenkosten (Ursprungszeugnis, Zertifikate, etc.) 
 +Transportversicherung 
 +Frachtkosten bis zum Frachtführer 
 +Verladekosten 
 =Preis "Frei Frachtführer" (FCA) 
 +Frachtkosten bis zur Grenze 
 =Preis "Geliefert Grenze" (DAF) 
(nur Schifftransport FAS, FOB, CFR, CIF, DEQ)+Frachtkosten bis Verschiffungshafen 
+Lagerkosten 
 =Preis „Frei Längsseite Schiff“ (FAS) 
 +Hafenkosten im Abgangshafen 
 =Preis „Frei an Bord“ (FOB) 
 +Konossementskosten 
 +Seefrachtkosten bis Bestimmungshafen 
 +Spezialverpackung 
 =Preis „Kosten und Fracht“ (CFR) 
 +Transportversicherung 
 =Preis „Kosten, Versicherung, Fracht“ (CIF) 
 +Hafenkosten im Bestimmungshafen 
(Ende, nur Schifftransport FAS, FOB, CFR, CIF, DEQ)=Preis „Ab Kai“ unverzollt (DEQ) 
 +Frachtkosten bis zum Bestimmungsort 
 =Preis „Geliefert Unverzollt“ (DDU) 
 +Einfuhrzollabfertigung 
 +Einfuhrumsatzsteuer 
 +Verbrauchssteuern 
 +Lagerkosten 
 +Transportkosten im Bestimmungsland 
 =Preis „Geliefert Verzollt“ (DDP) 

 

Exportfinanzierung

Die Abwicklung von Exportaufträgen erfordert im Regelfall einen deutlich höheren Finanzierungsbedarf als vergleichbare Inlandsaufträge. Folgende Finanzierungsphasen müssen berücksichtigt werden:

  • Einkauf
  • Produktion
  • Lagerung
  • Transport
  • Zahlungsziele
  • Zahlungsverzögerungen

Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass ein attraktives Finanzierungsangebot für den Kunden oft ein wichtiges Verkaufsargument ist. Finanzielle Mittel können aufgebracht werden im Wege der

  • Selbstfinanzierung
  • freien Exportfinanzierung
  • geförderten Exportfinanzierung

 a. Freie Exportfinanzierung

Im Bereich der freien Exportfinanzierung gibt es die unterschiedlichsten Instrumente, die hier nur kurz erwähnt werden sollen. Sprechen Sie mit Ihrer Hausbank, um das für Ihre Situation geeignetste Finanzierungsinstrument zu finden.

Kontokorrent- oder Betriebsmittelkredit

Fremdwährungskredit
Vorsicht: Kursrisiko (Kurssicherungsmöglichkeiten müssten geprüft werden)

Lieferantenkredit
Exporteur räumt dem Importeur einen Kredit ein
Vorsicht: evtl. Kursrisiko, Kreditrisiko

Käuferkredit mit Refinanzierung
Bank räumt dem Importeur einen Kredit ein. Dadurch wird das Kredit- und Kursrisiko an die Bank abgewälzt.

Export-Factoring
Ankauf von kurzfristigen Gesamtforderungen aus Exportgeschäften vor Fälligkeit durch ein spezielles Finanzierungsinstitut oder eine Bank bei Übernahme des Mahn-/Inkassowesens und der Debitorenbuchhaltung. Dadurch können Personal- und Rechtsverfolgungskosten eingespart werden.

Export-Forfaitierung

Regressloser Ankauf von mittel- bis langfristigen, besicherten (Garantien, Wechsel) Einzelforderungen aus Exportgeschäften vor Fälligkeit durch ein spezielles Finanzierungsinstitut oder eine Bank. Dadurch können Personal- und Rechtsverfolgungskosten eingespart werden, wirtschaftliche und politische Risiken werden ausgeschaltet.

b. Geförderte Exportfinanzierung

(s. Seite „Sonstige Unterstützungen durch die Wirtschaftskammerorganisation“) u.a.:

  • Exportfonds-Kredite
  • Exportfinanzierungsverfahren (EFV) der Oesterreichischen Kontrollbank
  • Kontrollbank-Refinanzierungs-Rahmen (KRR)
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