Boom im Niedrigflugsektor – China hebt ab
Chinesische Anbieter von elektrischen Senkrechtstartern (eVTOL) erleben zuletzt ein Erfolgserlebnis nach dem anderen – allen voran Ehang aus Guangzhou.
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China Aerospace/Sicherheit Urban TechnologiesDass China im Bereich der Elektromobilität rasante technologische Fortschritte machen konnte und aufgrund einer gezielten strategischen Industriepolitik eine ganze Reihe innovativer Unternehmen hervorgebracht hat, ist inzwischen auch außerhalb des Reichs der Mitte bekannt.
Deutlich überraschender dürfte es erscheinen, dass die Volksrepublik inzwischen nicht nur eine Führungsrolle auf der Straße, sondern auch in der Luft eingenommen hat. Die Rede ist jedoch nicht von herkömmlichen Passagierflugzeugen, bei welchen Airbus und Boeing weiterhin die Oberhand haben, sondern von der sogenannten „low altitude economy“, dem Niedrigflugbereich.
Obwohl die USA immer noch als führend im Bereich der eVTOL (electric vertical take-off and landing aircraft) gelten, positioniert sich China immer stärker und macht gerade auch im Bereich der Regulierung große Fortschritte durch gezielte Förderung der Regierung. Während europäische Mitbewerber wie Lilium oder Volocopter derweil unter großem finanziellem Druck stehen, ist die Branche in China sehr optimistisch und verfügt insbesondere mit Ehang über einen der weltweit führenden Anbieter.
Das Unternehmen mit Sitz in Guangzhou bietet eine Reihe von eVTOLs an, die unter anderem in der Zustellung, bei der Brandbekämpfung, und im Passagierverkehr eingsetzt werden können. Es ist das einzige Unternehmen Chinas, das bisher alle drei erforderlichen Zertifizierungen für die zivile Luftfahrt erhalten konnte, die sowohl die Zulassung für unbemannte Flüge, die Lufttüchtigkeitszertifizierung (Airworthiness) sowie die Genehmigung zur Massenproduktion. Damit befindet sich Ehang in einer Pole-position.
Aber auch andere Unternehmen wie XPeng Aero HT, die ebenfalls in Guangzhou sitzen, machen große Fortschritte und hoffen auf eine baldige Kommerzialisierung ihrer Luftfahrzeuge.
Die Unterstützung dieses Sektors durch die chinesische Regierung zeigt sich auch in anderen Bereichen. So werden aus den Städten Chengdu, Chongqing, Hangzhou, Hefei, Shenzhen und Suzhou Pilotstädte für eVTOL, was mit einem Ausbau der erforderlichen Infrastruktur (sogenannte Vertiports für Start und Landung sowie Ladestationen) einhergeht.
Gemäß Daten der chinesischen Zivilluftfahrtbehörde (CAAC) soll das Marktvolumen der sogenannten „low altitude economy“ bis 2025 1,5 Billionen Renminbi und bis 2035 sogar 3,5 Billionen Renminbi erreichen. Dennoch bleibt offen, welche der oft gezeigten Modelle eine Serienreife erreichen können und wann mit einer echten Kommerzialisierung der eVTOL zu rechnen ist, welche die „low altitude economy“ auch abseits staatlicher Subventionen profitabel macht.
In der südchinesischen Stadt Shenzhen findet zu diesem Thema jährlich im Mai der World Drone Congress statt, welcher gute Einblicke in die Branchenentwicklungen gibt.
Weitere Informationen erhalten Sie beim AußenwirtschaftsCenter Guangzhou unter guangzhou@wko.at.