Arbeitsbesuch Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft Martin Kocher in China
Gespräch u.a. mit dem chinesischen Handelsminister Wang Wentao: noch Potential bei Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen; faire Wettbewerbsbedingungen sind nötig
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ChinaHerr Bundesminister Kocher hat vom 14. bis 20. Oktober 2024 in Begleitung einer Beamtendelegation und einer Wirtschaftsmission geleitet von Herrn WKÖ Vizepräsident Wolfgang Hesoun einen Arbeitsbesuch in China absolviert. Am 18. Oktober 2024 fand dazu u.a. auch ein Gespräch mit dem chinesischen Wirtschaftsminister (MOFCOM) Herrn WANG Wentao statt, in welchem eine Bestandaufnahmen der österreich-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen gemacht wurde und in welchem auch derzeitige Problembereiche und Firmenanliegen angesprochen wurden. Beide Minister sehen noch Potential in der Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen und für die Beilegung von Handelsstreitigkeiten im Verhandlungsweg. Minister Kocher plädierte für faire Wettbewerbsbedingungen im Handels- und Investitionsaustausch zwischen Österreich und China.
Im Wirtschaftsprogramm der Reise ging es auch darum, österreichischen Zulieferer mit chinesischen E-Autobauern zu vernetzen. Kocher besuchte dazu u.a. die Hersteller Nio und Saic ("MG") sowie ein Magna-Werk. Bei einem von der ICBC organisierten Wirtschaftsforum wurde Österreich als starker Wirtschaftspartner und Standort dargestellt.
Wirtschaftsbeziehungen
Allgemein
Österreich und China pflegen eine „freundschaftliche und strategische Partnerschaft“, die EU sieht China gleichzeitig als „Partner, Wettbewerber, Rivale“.
Für China spielt Österreich eine wichtige Rolle als Drehscheibe für Geschäfte mit Zentral- und Osteuropa und chinesische Unternehmen wie die ICBC-Bank und der Eisenbahnhersteller CRRC haben in Wien Unternehmen für Mittel- und Osteuropa gegründet.
Investitionen
Österreich in China: Es gibt mehr als 900 Niederlassungen von 650 österreichischen Unternehmen in China mit einem Investitionsvolumen von über 6,3 Mrd. Euro in China (ohne Investitionen über Drittländer), die über 24.000 Arbeitnehmer beschäftigen. Die meisten österreichischen Investoren in China produzieren in China für China“ und sind oft Teil von globalen Lieferketten.
China in Österreich: Rund 50 chinesische Unternehmen und Banken haben in Österreich (vor allem in Wien) rund 3 Mrd. Euro investiert und beschäftigen 3.000 Mitarbeiter.
Außenhandel
Mit einem Handelsvolumen von über 20 Mrd. Euro im Jahr 2023 (österreichische Importe 15,2 Mrd. Euro = -13 %), österreichische Exporte 5,1 Mrd. Euro = -4 %) bleibt China der wichtigste Handelspartner Österreichs in Asien und der fünftwichtigste Handelspartner Österreichs in der Welt. Nach Deutschland ist China Österreichs zweitwichtigste Importquelle und der elftwichtigste Exportmarkt (was zu dem mit Abstand höchsten Handelsdefizit mit einem Land führt). Im ersten Halbjahr 2024 stiegen die österreichischen Exporte nach China um 9,7 %, die österreichischen Importe sanken um 10 %.