Fassadenansicht des Hauses der Wiener Wirtschaft
© Florian Wieser

Wirtschaftskammer Wien: 175 Jahre an der Seite der Unternehmen

Vor 175 Jahren konstituierte sich die Wiener Handelskammer. Sie war die erste im damaligen Kaiserreich. Viele Herausforderungen der Wirtschaft von damals sind ganz ähnlich wie heute.

Lesedauer: 2 Minuten

23.05.2024

Kaiser Franz Josef I war gerade sechs Wochen im Amt, als sich die „Handelskammer für das Erzherzogtum Österreich unter der Enns” am 15. Jänner 1849 in Wien erstmals konstituierte. Die „Wiener Handelskammer”, wie sie genannt wurde, war errichtet.

Wirtschaftstreibende hatten in den Monaten davor - im Revolutionsjahr 1848 - intensiv auf dieses Recht gedrängt. Die Regierung machte schließlich den Weg frei für Handelskammern in der gesamten Monarchie. Sie durften Gesetze und Verordnungen vor ihrer Beschlussfassung begutachten, Umlagen einheben, und es gab eine verpflichtende Mitgliedschaft nach dem damals üblichen Zensuswahlrecht.

Erster gewählter Präsident der Wiener Handelskammer war Theodor Hornbostel, Textilfabrikant aus Wien Gumpendorf. Er war Teilhaber einer Seidenweberei und kurze Zeit auch Handelsminister. Hornbostel vertrat die Wiener Handelskammer zwei Jahre lang in einer Zeit der Krisen und Umbrüche: Wien stand im Zeichen der Gegenrevolution, der Aufstand der Ungarn wurde niedergeschlagen, die Donau überschwemmte die Vorstädte Wiens, die Cholera brach aus. In vielen Branchen fehlten geschulte Arbeitskräfte, die Einkommensteuer belastete die Menschen. Zugleich wurde die Industrialisierung der Wirtschaft vorangetrieben - die Konkurrenz aus England und Frankreich ließ keine Atempause zu. Der Eisenbahnbau schritt voran.

In diesem Umfeld setzte sich die Wiener Handelskammer für konkrete Verbesserungen ein - etwa den Abbau bei Zöllen. Die Exportzahlen stiegen beachtlich. Über ein provisorisches Statut wurde die Aufnahme von Lehrlingen ab 14 Jahren geregelt, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.  

Für die Interessen der Betriebe

Heute, 175 Jahre später, ist vieles ähnlich: Der Fachkräftemangel mindert in vielen Branchen die wirtschaftlichen Möglichkeiten, die Steuern sind zu hoch und Krankheiten - wie zuletzt Corona - sorgen immer wieder für Belastungen. Auch für die Industrie ist es nicht einfacher geworden. Zugleich hat sich die Wirtschaft extrem gewandelt und baut auf vielem auf, was damals begann: Der Export ist heute eine führende Wertschöpfungsquelle für Wiens Wirtschaft, die Lehrlingsausbildung ein unverzichtbarer Baustein des Fachkräfteangebots. Technischer Fortschritt bringt Wachstum und Arbeitsplätze - Innovation, Forschung und Digitalisierung treiben den Erfolg der Betriebe voran. Die Stadtinfrastruktur hat sich auf ein international viel beachtetes Niveau entwickelt - mit einem internationalen Flughafen-Hub, modernen Häfen, Autobahnen und Daten-Highways. Zudem sorgen unzählige neue Berufe für eine Wirtschaft im Wandel. Und die Interessenvertretung ist gefragter denn je.

In den 175 Jahren ihres Bestehens hat die Wirtschaftskammer Wien stets ein klares Ziel verfolgt, nämlich sich für ihre Mitglieder einzusetzen. Heute sind wir der starke Partner für rund 150.000 Unternehmerinnen und Unternehmer.


Bestellung der Festschrift 175 Jahre Wirtschaftskammer Wien

Sie können die Festschrift in der Downloadbox als PDF herunterladen oder ein gedrucktes Exemplar hier bestellen:

Mit einem * markierte Eingabefelder müssen ausgefüllt werden.

Bitte ein valides Format eingeben
Erfolgreiche Eingabe
Bitte ein valides Format eingeben
Erfolgreiche Eingabe
Bitte ein valides Format eingeben
Erfolgreiche Eingabe
Bitte bestätigen Sie mit einem Häkchen