Auf dem Bild sieht man einen Gastronom.
© Mindworker/Einmolig

Peter Jöbstl, Veranstalter und Gastronom

Weil ich gerne meine Ideen umsetze.

Lesedauer: 4 Minuten

04.11.2024

Wenn „Weil ich gerne meine Ideen umsetze“ für jemanden gilt, dann für Peter Jöbstl. Denn Ideen, die er umgesetzt hat oder noch umsetzen wird, hat er für gefühlte drei Leben. Seit Jahrzehnten ist er in der Gastronomie und im Eventbereich tätig und bereichert Wien dadurch ein ums andere Mal. Vom jahrelang in den Sommermonaten Wiens nicht wegzudenkenden „Sand in the City“ über sein aktuelles Lokal „leiwand und so“ in der Türkenstraße am Alsergrund bis zu seinen im Herbst stattfindenden Thementagen „Freude Wien“ am Schwarzenbergplatz finden Jöbstls Ideen und Konzepte stets viel Anklang. Peter Jöbstl kennt auch das Leben als Ein-Person-Unternehmer (EPU). 71837 EPU sind aktuell täglich in Wien im Einsatz und leisten dabei Enormes.

EPU verkörpern die Essenz des Unternehmertums: Eine Idee haben, sie selbst verwirklichen. Auf eigenen Beinen stehen und für das eigene wirtschaftliche Fortkommen geradestehen. Dafür gebührt Respekt und Wertschätzung.

5 Fragen an Peter Jöbstl

Peter Jöbstl, Veranstalter und Gastronom
© einmolig | Mindworker


Weil die Wirtschaftskammer Wien eine sehr wichtige Funktion als Interessensvertretung für uns hat. Darüber hinaus bietet die WKW vielfältige Serviceleistungen an, die mir persönlich auch schon sehr hilfreich waren. Sei es eine Rechtsauskunft oder die Hilfestellung bei einer Betriebsanlagengenehmigung – die WKW war da wirklich jederzeit sehr hilfreich.

Wertschätzung ist wichtig, bedeutet Sie doch, dass die Arbeit, die man leistet, auch „wertgeschätzt“ wird, d.h. sie wird positiv wahrgenommen. Es bezieht sich jedoch nicht nur auf die Tätigkeit an sich, sondern auch auf die jeweilige Person. Wertschätzung hat auch ganz viel mit Respekt zu tun und Respekt ist die Grundlage für ein gedeihliches, positives Miteinander.

Der Umgang mit sehr vielen verschiedenen Menschen und deren vielfältigen Persönlichkeiten.

Eigenverantwortung und freie Gestaltungsmöglichkeit der Tätigkeit, jeder Betrieb ist quasi eine Leinwand, die man täglich neu nach eigenem Gutdünken und auf eigene Verantwortung bemalen kann.

Sehr viele, Wien ist sehr groß, multikulturell, man erreicht mit seiner Unternehmensbotschaft sehr viele Menschen gleichzeitig. Wien bietet durch ein breit gefächertes Service und Unterstützungsangebot für Unternehmer ausgezeichnete Möglichkeiten.


Mit WKW-Vizepräsidentin Kasia Greco gibt es eine eigene EPU-Sprecherin in der Wirtschaftskammer Wien, um der Unternehmergruppe noch mehr Gewicht zu verleihen. „Die Ein-Personen-Unternehmen haben sich mit der gesamten Wiener Wirtschaft dynamisch weiterentwickelt. Die Zahl der EPU ist in den letzten 15 Jahren um rund 35 Prozent von 47.023 auf 71.837 EPU gestiegen. Die Zahl aller Wiener Unternehmen ist im gleichen Zeitraum von 118.012 auf 149.894 gewachsen. Greco: „Das illustriert die zunehmende Bedeutung, die EPU innerhalb der Wiener Wirtschaft einnehmen."

Erleichterungen für EPU

Für Ruck ist klar: „Aufgrund ihrer Sonderstellung als Unternehmen ohne Mitarbeiter haben EPU-Bedürfnisse und Anforderungen, die sich von Arbeitgeberbetrieben unterscheiden. Darauf muss eingegangen werden, bei den Rahmenbedingungen aber auch in der Betreuung durch ihre Interessenvertretung.“ So konnte die Wirtschaftskammer bereits eine Reihe von Verbesserungen für EPU durchsetzen: die Abschreibungsgrenze bei geringwertigen Wirtschaftsgütern wurde auf 1.000 Euro erhöht, die Einkommensteuertarife in den Stufen 2 und 3 gesenkt. Der Arbeitsplatz in einer Wohnung ist mittlerweile abschreibbar, auch wenn er kein eigenes Arbeitszimmer ist. Und auch bei der Kleinunternehmerpauschalierung gab es Verbesserungen. „Das waren erste wichtige Schritte vor allem für EPU. Dennoch sind weitere Maßnahmen notwendig“, sagt Ruck. Die Kleinunternehmerregelung gehöre weiter erhöht. Die EU setzt hier die Obergrenze bei 85.000 Euro an. Ruck: „Da sollten wir auch in Österreich hinkommen.“ Auch beim Anspruch auf Arbeitslosengeld sei noch Luft nach oben. Wie auch bei den geringwertigen Wirtschaftsgütern; hier ist eine Anhebung auf 2.000 Euro das Ziel.

Unterstützung für EPU

Greco, sie ist selbst Ein-Personen-Unternehmerin, betont: „Waren es früher eher Handwerker und kleine Händler, die Unternehmer und einziger Mitarbeiter waren, so sind die EPU heute mehrheitlich Dienstleister. Und das mit einem sehr persönlichen Zugang und einer individuellen Note. Sie brauchen aber, das weiß ich auch aus meiner persönlichen Erfahrung und aus vielen Gesprächen mit EPU, eine individuelle Betreuung und Unterstützung. Und auch ihr Bedarf an Vernetzung ist höher als bei Arbeitgeberbetrieben. Dem tragen wir in der Wirtschaftskammer Wien mit dem EPU-Center seit 15 Jahren Rechnung. Aktuell veranstalten wir jeden Monat mehr als 20 Workshops speziell für EPU.“ Das EPU-Center bietet auch zahlreiche Vernetzungsveranstaltungen an, ermöglicht Weiterbildung durch Vorträge und eben Workshops und stellt EPU kostenlos Räumlichkeiten im Haus der Wiener Wirtschaft für Meetings zur Verfügung.