Tischlerei-Innungsmeister Ludwig Weichinger-Hieden, WK Wien-Bezirksobmann Matthias Schiffer, Bezirksvorsteher Gerald Bischof, Lehrling Lea Decker und Firmenchef Christopher Winter
© Esther Genitheim

Neue Lehrlingsakademie in Liesing

TV-Studios, Kunstobjekte, Bühnenbilder, Museums-, Firmenausstattung: Die Winter Artservice in Liesing ist kreativ und vielseitig. Jetzt hat sie eine eigene Lehrlingsakademie gegründet.

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17.05.2023

Der Firmenname mag der breiten Öffentlichkeit nicht so bekannt sein. Die Arbeiten der Winter Artservice sind es sehr wohl: Für den ORF wurden zum Beispiel das Lottostudio, die Starmania-Bühne oder die „Bundesland heute“-Studios gebaut. Für „Nabucco“ oder „Turandot“ im Steinbruch St. Margarethen hat das Unternehmen das Outdoor-Bühnenbild, CNC-Arbeiten, Bildhauerei und Bühnenmalerei beigesteuert. 

Für die Ausstellung „Die Wiener Rothschilds. Ein Krimi“ im Jüdischen Museum in Wien wiederum war Winter Artservice für den Ausstellungs- und Vitrinenbau verantwortlich. Im Auftrag des MAK – Museum für angewandte Kunst wurden für die Triennale in Mailand mit einem achtachsigen Roboter Modelle der Künstlerin Sonja Bäumel gefräst.

Tradition trifft Innovation

Bereits seit 30 Jahren ist das Unternehmen aktiv. Neben den genannten Tätigkeiten für Museen, Theater und TV-Stationen sowie 3D-Objekte werden auch Besucherzentren und Naturparks gestaltet. Ein dermaßen breites Aufgabenspektrum benötigt die entsprechenden Fachkräfte. Winter Artservice bildet sie jetzt im eigenen Betrieb aus.

Die Initiative von Christopher Winter, die Fachkräfte von morgen selbst auszubilden und zu qualifizieren, ist vorbildlich. Ich hoffe, dass weitere Betriebe folgen werden.

Die neue „Winter Art Lehrlingsakademie“ versammelt darüber hinaus Lehrlinge aus einem Nachbarbetrieb sowie weiteren Unternehmen aus dem Netzwerk von Firmenchef Christopher Winter. „Inzwischen haben wir Tischler, Techniker, Bildhauer, aber auch Kältetechniker dabei“, erzählt er.  

Über die gesetzlichen Vorgaben hinaus werden die Interessen der jeweiligen Lehrlinge ebenfalls berücksichtigt. „Da kommen dann ganz interessante Wünsche wie Blattgold-Verarbeitung, Stahl schweißen, Elektrik für Nichtelektriker und vieles mehr. Die vielfältigen Kenntnisse auch über den Tellerrand hinaus können die Lehrlinge und wir später gut gebrauchen“, berichtet Winter.

Jeder ist willkommen

Aktuell gibt es fünf Lehrlinge, darunter drei Frauen. Auch Akademiker, die nach dem Studium ins Handwerk wechseln wollten, sind dabei. Diversität ist für Winter absolut wichtig: Ethnische Zugehörigkeit, Hautfarbe, Religion, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Geschlechtsidentität, nationale Herkunft, Behinderung usw. spielten keine Rolle, betont er. „Wir räumen jedem Bewerber die gleiche Chance ein.“  

Als einzige Voraussetzungen bezeichnet der Firmenchef handwerkliches Geschick und den Willen, die Ausbildung bis zum Ende durchzuhalten. Nach dem Lehrabschluss stehen den Absolventen viele Türen am Arbeitsmarkt offen. Im Idealfall blieben sie dann aber als gute Fachkräfte in seinem Betrieb, hofft Winter.