Mehr Grün hat Vorrang
Über 4.000 Umfrage-Teilnehmer:innen haben Ihre Wünsche für die Neugestaltung der Landstraßer Hauptstraße bekannt gegeben: Mehr Grün und Abkühlung wurden am häufigsten genannt.
Lesedauer: 1 Minute
Die Bürger- und Unternehmerbefragungen zur Neugestaltung der Landstraßer Hauptstraße haben eine Rekordbeteiligung gebracht. „Es haben viel mehr Menschen teilgenommen als an den Umfragen zu anderen Einkaufsstraßen“, freut sich Bezirksvorsteher Erich Hohenberger. Konkret haben mehr als 4.000 Personen online und bei Workshops mitgemacht oder sich bei der Auftaktveranstaltung bzw. an Infoständen eingebracht.
Die ersten Ergebnisse wurden am 5. Oktober im Rahmen einer Ausstellung in der Bezirksvorstehung präsentiert. Am häufigsten wird demnach die Begrünung und Abkühlung der Landstraßer Hauptstraße gewünscht: mit zusätzlichen Bäumen, weniger Asphalt, mehr versickerungsfähigen Oberflächen, Beeten, Sträuchern, schattigen Sitzmöglichkeiten und Fassadenbegrünung. Mehr Platz für Radfahrer:innen und Fußgänger:innen sowie mehr Freiflächen und konsumfreie Aufenthaltsbereiche stehen ebenfalls ganz oben auf der Wunschliste.
Alle ziehen an einem Strang
„Es hat uns gefreut und ein bisschen gewundert, dass die Gewerbetreibenden in die gleiche Richtung argumentieren und die Straße ähnlich sehen wie jene, die hier wohnen, arbeiten oder einkaufen“, erzählt Clara Römhild von der Gebietsbetreuung Stadterneuerung. Diese war für die Unternehmerbefragung zuständig, während die Agenda Landstraße die Befragung der Anrainer:innen übernommen hat.
Allerdings ist das Ergebnis durchaus naheliegend, wenn man die Befragten nach ihrem Wohnort aufschlüsselt: Mehr als die Hälfte jener, die den Fragebogen für Betriebe ausgefüllt haben, wohnen auch im 3. Bezirk. Wohnen und arbeiten gehen auf der Landstraße also oft Hand in Hand.
Widerspruch punkto Verkehr und Parkplätze?
Laut zwei Drittel der Befragten nehmen Verkehr und Parkplätze zu viel Raum ein. Daher sollten die Parkplätze auch zugunsten anderer Nutzungen reduziert werden. Bei der Frage nach der Zufriedenheit mit der Infrastruktur auf der Landstraßer Hauptstraße, zeigen sich die Autofahrer aber ebenfalls zu knapp zwei Drittel mit der aktuellen Kfz-Infrastruktur hingegen zufrieden. Beide Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen, dürfte eine Herausforderung werden.
„Etliche Geschäfte haben Kund:innen aus dem Wiener Umland, von denen viele mit dem Auto auf die Landstraßer Hauptstraße kommen“, sagt WK Wien-Bezirksobmann Klaus Brandhofer„Ich gehe zwar davon aus, dass durch die Umgestaltung Parkplätze wegfallen werden. Es müssen aber auch künftig ausreichend zur Verfügung stehen, um zum Beispiel diese zahlungskräftige Klientel zu halten.“ Das sei für die Landstraßer Hauptstraße wirtschaftlich enorm wichtig, meint Brandhofer.
Fahrplan für die nächsten Monate
Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl und den zahlreichen, detaillierten Fragen wird die endgültige Auswertung noch einige Zeit braucht. Updates dazu werden auf der Kampagnen-Webseite „Landstraße bewegt!“ veröffentlicht. Alle Ergebnisse werden dann in ein Leitbild einfließen, das bis zum Frühjahr 2024 erarbeitet wird. Leitbild und Feedback dazu fließen anschließend in die Detailplanung ein.