73 kg – unser Schustermichel
Das Wiener Schuhmuseum ist um eine Attraktion reicher
Lesedauer: 2 Minuten
Wir können mit Stolz und Freude den BesucherInnen einen kleinen Nachguss der legendären Glocke „Schustermichel“ präsentieren!
Die imposanten Daten unseres Schustermichels
Bronzeglocke
Gewicht ca. 73 kg
Durchmesser: 478 mm
Sie werden von der Schönheit und dem sonoren Klang unserer Glocke beeindruckt sein
Original und der kleine "Bruder"
Der Original-Schustermichel tut seinen Dienst in der Pfarre Mariahilf. Pfarrer Pater Mag. Andreas Kunkel hat den „kleinen Schustermichel“ am 3. Oktober 2014 im Rahmen einer feierlichen Zeremonie geweiht.
Die Eckdaten des „Schustermichels“
Das Original wurde von Michael Sailler (1658 – 1726), Schuhmacher und Betreiber eines „Wirtsgeschäftes“ in unmittelbarer Nähe der Mariahilfer Kirche, im Jahr 1720 gespendet.
Gewicht 4.445 kg bei einem Durchmesser von 193 cm.
Es gibt eine Besonderheit: es befindet sich auf der Glocke eine Kartusche mit dem Zunftzeichen des Schuhmacherhandwerks!
Sie fragen sich sicher, warum der „Schustermichel“ gerade diesen Namen trägt?
Das ist seine Legende (Ende des 17. Jahrhunderts)
An einem Herbstabend, als die meisten Gäste das Lokal bereits verlassen hatten, kam ein Gast in das „Wirtsgeschäft“, der noch mitten in der Nacht zum Gnadenbild der Kirche zu kommen begehrte und dafür ein Beutel mit Gold anbot. Der Wirt erreichte tatsächlich, dass der Kirchendiener ihm noch nachts die Kirche öffnete, wo der Fremde vor dem Gnadenbilde seine Andacht verrichtete.
Am nächsten Morgen, ehe er den Gasthof des Schustermichels verließ, übergab er dem Wirt eine Kassette und bat ihn, sie ihm drei Monate lang zu verwahren. Sei er nach Ablauf dieser Zeit nicht zurückgekehrt, so möge er die Kassette öffnen. Ihr Inhalt werde ihm Aufschluss geben, was er zu tun habe. Der Wirt musste ihm schwören, so zu handeln, worauf der Fremde abreiste.
Nach Ablauf der drei Monate öffnete der Wirt die Kassette und fand sie mit Gold gefüllt. Auch ein Schreiben lag darin, das ihm auftrug, die Kassette und einen verschlossenen Brief der Pfarre Mariahilf zu übergeben. Der habgierige Wirt vernichtete die beiden Briefe und behielt die Kassette samt dem Gold für sich.
Seither wurde er von Gewissensbissen verfolgt. Der schwer erkrankte Schustermichel vermachte den Großteil seines Vermögens der Mariahilfer Kirche. Ein besonderer Betrag war zum Guss einer großen Glocke bestimmt.
Hier noch eine ganz außergewöhnliche Anekdote
Der Schustermichel grüßt die Pummerin
Am 26. April 1952 kam es zum Triumphzug der neu gegossenen Pummerin nach Wien, den mehr als eine Million Menschen begleitet haben.
Der Weg führte über die Mariahilfer Straße, wo der Tross an der Mariahilfer Kirche um 15:00 Uhr innehielt. Der „Schustermichel“ rief mit seiner dumpfen Stimme einen Willkommensgruß.
Möchten Sie unseren kleinen Schustermichel in natura bewundern?
Wiener Schuhmuseum
1080 Wien, Florianigasse 66
Öffnungszeiten des Wiener Schuhmuseum
1x im Monat, am 2. Dienstag des Monats, von 16 bis 19:00 Uhr
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!