Wiener Kleber - Was ist denn das?
Anekdote aus der Sammlung des Wiener Schuhmuseums
Lesedauer: 1 Minute
Wiener Kleber
ist infolge seiner guten Klebkraft, Dehnbarkeit und Ausgiebigkeit der gebräuchlichste Kleber für den Schäfte- und Bodenbau. Gewonnen wird er aus Weizen, der im gequellten Zustande zerquetscht und hierauf ausgewaschen wird, damit die Bestandteile des Weizens, Stärke und Kleber, voneinander getrennt werden.
Guter Wiener Kleber, dessen Verbreitung von Wien ausging, worauf auch die Bezeichnung zurückzuführen ist, hat eine weißgraue, durchscheinende Farbe und ist dünnblättrig.
Er wird zweckmäßig in einer flachen Porzellanschale mit Wasser angesetzt, das nach etwa ½ - ¾ Stunden abgegossen wird, worauf der Kleber durch kräftiges Umrühren mit einem Holzstäbchen so lange bewegt wird, bis er Klebkraft bekommt. Damit der Kleber über Nacht nicht eintrocknet, überschüttet man ihn mit etwas Wasser, das am anderen Morgen wieder abgeschüttet wird, worauf der Kleber wieder tüchtig umgerührt werden muss, bis er Fäden zieht.