Frau Stüger erzählt wie Sie selbständig wurde
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Astrid Stüger-Hübner, Uhren- & Juwelenhändlerin

Weil ich etwas Zeitloses schaffe.

Lesedauer: 4 Minuten

18.10.2024


Das Motto: Weil ich etwas Zeitloses schaffe, gilt sowohl für die Produkte, die Astrid Stüger-Hübner in ihren Händen hält, also auch für ihr Unternehmen. Das Familienunternehmen Uhrmachermeister Hübner wurde 1914 gegründet und ist seit 110 Jahren vom heimischen Uhrenmarkt nicht mehr wegzudenken. Familienmensch Stüger-Hübner steht täglich im Geschäft am Wiener Graben – eines von drei Geschäften in Österreich. Durch ihre zwei Kinder ist schon dafür gesorgt, dass Hübner auch in Zukunft „zeitlos“ bleibt. 

Ein Bürojob wäre für mich nicht in Frage gekommen, ich bin jemand, der unterschiedliche Menschen und Situationen schätzt und braucht.

Die Leidenschaft für das Handwerk überträgt sich auch schon auf die nächste Generation: „Mein Sohn ist Uhrmacher und arbeitet in Glashütte bei der deutschen Traditions-Uhrenmanufaktur A. Lange & Söhne“, erzählt sie stolz. Sie selbst hat die Faszination für den Juwelen- und Uhrenhandel wohl von ihrem Vater Christian geerbt. „Er hat seinen Job über alles geliebt, diese Begeisterung hat er an meine Schwester und mich weitergegeben“.

Heute führt Stüger-Hübner den Familienbetrieb gemeinsam mit Schwester Andrea Daum-Hübner. Sie und ihre Schwester sind zwei von 50.410 Unternehmerinnen, die Wien am Laufen halten. Ihr Unternehmen ist nicht nur ein Traditionsbetrieb des Wiener Uhrenhandels, es schafft auch Arbeitsplätze, leistet Steuern und Abgaben und sichert den Wirtschaftsstandort Wien ab.

Vielfalt ist die Stärke der Wiener Wirtschaft. Unsere flexiblen und innovativen Unternehmerinnen und Unternehmer leisten täglich einen großen Beitrag, dass unsere Stadt wirtschaftlich floriert und damit lebenswert bleibt. Mit unserer aktuellen Initiative holen wir sie und ihre Leistungen vor den Vorhang.

5 Fragen an Astrid Stüger-Hübner

Astrid Stüger-Hübner, Uhren- & Juwelenhändlerin
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Ich empfinde es als sehr wichtig, das Unternehmertum in Österreich zu fördern. Auch in klassischen Branchen wie dem Einzelhandel. Im Bereich Start-up und EPU ist Österreich gar nicht so schlecht aufgestellt. Aber durch UnternehmerInnen und Unternehmer im Einzelhandel werden natürlich sehr viel mehr Arbeitsplätze gesichert.

Wertschätzung bedeutet für mich, jeder Person mit ihrer individuellen Eigenart auf Augenhöhe zu begegnen und ihre Ansichten zu hören, auch wenn es unterschiedliche Sichtweisen gibt. Für mich geht Wertschätzung auch mit Kompromissbereitschaft Hand in Hand. Das Leben ist immer ein Geben und ein Nehmen, es sollte nie nur eine dieser beiden Handlungen geben.

Da gibt es viele unterschiedliche Aspekte. Einerseits dürften wir jeden Tag mit hochwertigen, handwerklich anspruchsvollen und kunstreichen Produkten arbeiten, in deren Entstehung nicht nur viel Technik und Know-how, sondern auch Liebe und Ehrgeiz geflossen ist. So besonders wie die Preziosen, die wir verkaufen, gestaltet sich aber auch der Kontakt zu unseren Kundinnen und Kunden. Bei uns ist dadurch kein Tag wie der andere.  Zusätzlich ist es meist ein erfreulicher Anlass, der Kunden bewegt, zu uns zu kommen. Dieses gute Gefühl spürt man in der Beratung und im Austausch miteinander.

Innerhalb eines gewissen Rahmens Entscheidungen selbst treffen zu können, gestalten zu dürfen, aber auch Verantwortung zu übernehmen.

Wien hat sicher den Vorteil, über ein großes Potential an Touristen zu verfügen. Das ist nicht nur für uns als lokales Unternehmen interessant, sondern natürlich auch für die Marken, die wir vertreten dürfen. Wien ist bei allen großen Konzernen im Fokus. Das zeigt sich auch an der großen Anzahl neuer, meist selbstgeführter Monobrand Boutiquen.

Den Charme der Wiener Innenstadt erhalten
Allerdings ist es wichtig, dass Traditionsbetriebe in der Wiener Innenstadt, die Individualität, den Charme und die Einzigartigkeit der City bewahren können. Das kann nur gemeinsam erreicht werden und hier sind gerade die Verantwortlichen der Interessenvertretungen gefordert. Wir sind aber nicht nur in Wien, sondern auch in Oberösterreich mit zwei Standorten vertreten und freuen uns auch dort, eine Großzahl von Uhren- und Schmuck-Enthusiasten zu unseren Kunden zählen zu dürfen.

Frauen-Power der Wiener Wirtschaft wächst unaufhaltsam

Astrid Stüger-Hübner ist eine von 50.895 Unternehmerinnen in Wien. Die Wiener Wirtschaft war noch nie so weiblich wie heute. Die Präsenz von Frauen in der Wiener Unternehmenslandschaft ist selbstverständlicher denn je. Frauen führen Betriebe jeglicher Größe und sind in nahezu jeder Branche aktiv. Tatsächlich werden 43 Prozent aller Einzelunternehmen von Frauen gegründet. Die Branchen, die besonders von den Tätigkeiten der Wiener Unternehmerinnen profitieren, sind der Einzelhandel, persönliche Dienstleistungen, Beherbergung und Gastronomie, das Sozialwesen sowie das Grundstücks- und Wohnungswesen.

Diese Vielfalt zeigt, wie tiefgreifend und umfassend der Einfluss von Frauen auf die lokale Ökonomie ist. Wiens Wirtschaft blüht durch den Einsatz und das Unternehmertum seiner Frauen auf. Dafür gilt es, Danke zu sagen, denn die Wiener Unternehmerinnen machen die Stadt, in der wir leben besser.

Über Frau in der Wirtschaft

Frau in der Wirtschaft (FiW) ist ein Netzwerk der Wirtschaftskammer Wien für Frauen – von der Kleinstunternehmerin bis zur Topmanagerin. FiW vertritt die Interessen der Wiener Unternehmerinnen und unterstützt mit umfassendem Service. Geboten werden Workshops und Seminare zu diversen Themen wie etwa Businessplan, Finanzierung, Digitalisierung, Künstliche Intelligenz sowie maßgeschneiderte Kurse zu Themen wie Aufsichtsratskompetenz. Eigene FiW-Events dienen dem Netzwerken, für Jungunternehmerinnen gibt es ein eigenes Mentoring-Programm. Informationen für Unternehmerinnen und Managerinnen werden in eigenen Newslettern und im Magazin "Unternehmerin" transportiert.